Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Insgesamt war das mein absolutes Lieblingstertial und ich kann die Gynäkologie in Leverkusen als PJ Standort nur wärmsten Herzens weiterempfehlen!
Man startet jeden Tag um 7:30 und geht so gegen 16 Uhr nach der Besprechung (sehr selten auch mal früher wenn man z.B einen Termin hat). Die Tage vergehen aber wie im Flug! Man bekommt einen Computerzugang, Namensschild und Klamotten gestellt. Leider habe ich keine Schlüssel bekommen, sodass ich manchmal vor der OP Tür stand und warten musste bis jemand vorbei kommt. Da probieren Sie aber für zukünftige PJler einen Schlüssel zu besorgen. Das Team probiert regelmäßig gemeinsam zu Mittag zu essen.
Ich habe 4 Wochen im Kreissaal, 4 Wochen in der Gyn (Station und OP) und 2 Wochen in der Ambulanz und einen Tag im Brustzentrum und drei Tage in der Pränatalmedizin verbracht. Insgesamt sind die aber super locker und wenn mal an einer Stelle nichts mehr zu tun/sehen ist, geht man einfach wo anders hin :)
Das Team an sich ist durchweg unfassbar freundlich, aufgeschlossen und hat mich mit offenen Armen empfangen. Ich habe mich direkt als vollwertiges Mitglied des Teams gefühlt. Sie waren unfassbar wertschätzend und hatten viel Spaß einem etwas beizubringen. Untereinander sind sie auch ein tolles Team und treffen sich teilweise auch privat. Falls mal in einem Bereich mehr zu tun ist helfen die sich auch häufig gegenseitig und es "kocht nicht jeder sein eigenes Süppchen". Auch die Hebammen im Kreissaal waren sehr freundlich wenn man fragen hatte und haben sich auch sehr viel Mühe gegeben einem diese detailliert zu beantworten und einen ab und zu wenn die Situation es zugelassen hat mitzunehmen. Die Pflege war auch sehr lieb und generell ist die interdisziplinäre Arbeit hier wirklich sehr wertschätzend und freundlich, gar nicht hierarchisch.
Kreissaal: In der Kreissaal Zeit durfte ich unfassbar viel Lernen und habe nach ein paar Tagen selbstständig Sectioaufklärungen mit Vigo und Blutabnahme gemacht, sodass die Ärztin nur noch für die Fetometrie dazu kam. Auch das durfte ich wenn der zeitliche Rahmen es zuließ üben und mir wurde die Fetometrie super detailliert mehrfach erläutert. Auf Station nehmen häufig die Schwester Blut ab aber die gelegentlichen Vigos und missglückten Blutabnahmen habe ich übernommen (ca. 3-6 am Tag). Auch Wochenbettuntersuchungen sowie Entlassgespräche für das Wochenbett und Nierensonos habe ich super schnell alleine durchführen dürfen (v.a bei Personalmangel waren alle immer super dankbar dafür). Insgesamt habe ich hier sehr eigenständig Arbeiten können ohne mich allein gelassen oder überfordert zu fühlen weil man jeder Zeit fragen durfte und einem alles im Detail erklärt wurde.
Gyn: Hier habe ich freiwillig Arztbriefe mitgeschrieben (wurde von mir aber nicht erwartet), ebenfalls die Vigos und Blutabnahmen gemacht und bin jeden Tag auf Visite gegangen. Dort habe ich die Drainagen ziehen dürfen, Klammern entfernt, Fäden gezogen, und bei den Entlassuntersuchungen meist zugeschaut, ab und zu aber auch selber unter Aufsicht üben dürfen. Häufig wurde ich auch im OP Plan mutgeplant (v.a bei den explorativen Laparotomien) was unfassbar viel Spaß gemacht hat. Man wurde schon häufig im OP auch Anatomiefragen und OPverfahren gefragt aber wenn man etwas nicht wusste war das nie schlimm und man hat es erklärt bekommen. Ich habe mir aber schon immer vorher nochmal die Anatomie und das grobe OP Verfahren angeschaut, damit ich nicht völlig Ahnungslos da stand. Als PJlerin habe ich häufig Haken gehalten, abgesaugt, getupft und Fadenabgeschnitten. Zweimal durfte ich auch die LSK Kameraführung kurzzeitig übernehmen :). Die Gyn bietet hier aufreden Fall ein sehr breites Spektrum an OPs von Konisationen, HSKs, LSKs, vNOTES HE, Cerclage, explorative Laparotomien (mit Splenektomie, Nephrektomie etc). Gerade im OP bin ich aber auch manchmal länger als 16 Uhr geblieben, falls die OP noch nicht fertig war. Vor der OP und nach der Narkose durfte ich auch sehr häufig vaginal Untersuchen um ein Gefühl dafür zu bekommen und das wurde dann immer während des Einwaschens besprochen was man getastet hat. Also eine super Übung mit tollem Feedback was man sonst in der medizinischen Ausbildung ja leider eher wenig bekommt.
Brustzentrum: Im Brustzentrum konnte man auch sehr viel lernen v.a weil man in den restlichen Bereichen doch eher wenig von der Sinologie mitbekommt. Ich durfte an dem einen Tag mehrfach die Brüste mitabtasten und bei den Ultraschallkontrollen und Stanzbiopsien dabei sein.
Pränatalmedizin: Auch hier waren alle super freundlich und haben einem alles im Detail erklärt und gezeigt. Die Ultraschallkontrollen waren super spannend und man konnte sehr viel Theorie lernen.
Ambulanz: In der Ambulanz fand ich es immer besonders spannend, da so viele Verschiedene Fälle vorbeikamen und man sehr viel verschiedenes gelernt hat. Ich durfte mehrfach Spekulumuntersuchungen machen und auch vaginale Sonos üben. Aufgrund des Raummangels und dem hohen Patientenaufkommen war es nicht möglich eigene Anamnese durchzuführen was ich aber überhaupt nicht schlimm fand, da man das ja auch genug auf Station üben konnte. Ich bin immer super gerne runter in die Ambulanz gegangen falls mal irgendwo anders nicht so viel zu tun war :)
Insgesamt war das Tertial ein absolutes Traumtertial was ich jedem nur empfehlen kann wenn man motiviert ist. Ich bin tatsächlich sehr traurig gewesen als das Tertial vorbei war, da es mir super gut dort gefallen hat und mir die ganzen Ärztinnen echt ans Herz gewachsen sind.
Bewerbung
Die Bewerbung läuft über das Uni Köln interne Vergabeverfahren. Auf der Website sind alle Infos auch für externe Studentinnen Verfügbar. Insgesamt ist das PJ Team von der Uni Köln auch super zuvorkommend! Als ich meine Plätze hatte aber noch nicht angenommen hatte habe ich dort angerufen und gefragt ob die Reihenfolge noch änderbar ist und sie haben es innerhalb einer halben Minute nach meinem Wunsch angepasst. In der Gyn in Leverkusen sowie Innere und Chirurgie in Solingen waren zu meiner Zeit auch noch in jedem Tertial frei (bin aber auch die Mai Kohorte gewesen)