PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Itzehoe (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
AGV, UnO
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Erstmal ein wenig allgemein zum PJ in Itzehoe:
Man kann auf Wunsch ein Zimmer im Wohnheim, das quasi direkt neben dem Klinikum ist, beziehen. Die Wohnungen sind zum großen Teil WGs und völlig ausreichend eingerichtet und haben sogar einen Balkon. Man bekommt 400 Euro/Monat und für 15 Euro/Monat kann man außerdem eine Parkkarte bekommen. Zusätzlich hat man auf der Mitarbeiterkarte jeden Tag 8 Euro, um in der Kantine zu essen. Grundsätzlich war das Tertial gut organisiert und IT-Zugang, Kleidung usw. wurde alles am ersten Tag organisiert. Unterricht findet in der Inneren und der Chirurgie jeweils einmal wöchentlich statt, wobei der durchaus auch mal ausfallen kann. In den anderen Fächern findet der Unterricht statt, wenn gerade ein:e PJler:in dort das Tertial macht, wobei wir z.B. mit einem Oberarzt aus der Neurologie organisieren konnten, dass wir Unterricht bekommen, obwohl niemand dort war.
In der Chirurgie rotiert man für ca. 10 Wochen in der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und ca. 6 Wochen in die Unfallchirurgie und Orthopädie. Meine Noten beziehen sich eher auf die AGV, weil man dort auch für den größeren Zeitraum ist.

AGV:
Der Tag beginnt mit der Frühbesprechung um 7:20. Das Team ist von neuen Assistenzärtz:innen bis hin zum Chef wirklich unglaublich nett und wenn man etwas Motivation und Interesse zeigt, wird man super integriert und darf einiges selber machen. Man sollte schon ein wenig Lust auf OP haben bzw. zumindest keine große Abneigung dagegen, weil die PJler:innen fest im OP-Plan eingeteilt sind und Dinge wie die Kameraführung bei Laparoskopien in Itzehoe Studi-Aufgabe sind. Die Stimmung im OP ist wirklich super und ich habe mich eigentlich nie wie der Haken-Idiot gefühlt, sondern wie ein vollwertiges Mitglied des OP-Teams. Auf Station kann man, wenn man möchte, ein eigenes Zimmer betreuen und Dinge wie Visite dokumentieren usw. Natürlich fallen auch hier und da mal BEs an und Flexülen und Briefe schreiben gehört auch zu den PJ-Aufgaben, aber alles in einem völlig legitimen Maße. Ich bin vor allem am Anfang, als wir nur zu zweit in der AGV waren, öfter mal länger geblieben, vor allem, wenn OPs länger liefen. Das wird aber nicht zwangsläufig von einem erwartet und sonst kann man spätestens um ca. 15:20-15:30 nach der Nachmittagsbesprechung nach Hause gehen. Es gibt relativ regelmäßig Lehrvisiten in der AGV, in denen man selbst eine:n Patient:in vorstellt und danach die Krankheitsbilder bespricht und auch sonst sind eigentlich alle immer bemüht, einem etwas beizubringen und man kann immer Fragen stellen. Meine Zeit in der AGV hat mir wirklich super viel Spaß gemacht und ich habe wirklich viel gelernt und das Team ins Herz geschlossen.

UnO:
In der UnO ist die Frühbesprechung um 7:30 und die Nachmittagsbesprechung ist meistens so gegen 15:45/16 Uhr zu Ende und dann kann man auch nach Hause gehen.
Über die UnO kann ich leider nicht ganz so viel Positives sagen. Die beiden Chefs (es war da gerade quasi die Übergangsphase) sind super nett und freundlich und auch die Assistenzärzt:innen waren zum Teil wirklich nett und haben sich neben ihrer Arbeit Zeit genommen, um Dinge zu erklären. Die Stimmung im Team untereinander war aber wirklich absolut nicht gut und das hat man schon deutlich gemerkt. Auch gab es z.B. die Situation, dass ich in den OP gerufen wurde und gleichzeitig von der Pflege die Info kam, dass eine Flexüle benötigt wird auf der Station, weil die Patient:innen zu dem Zeitpunkt Medikamente brauchten. Als ich dann MEHRERE Stunden später aus dem OP kam und den Arzt gefragt habe, ob er das dann schon gemacht hätte, kam nur ein "Sowas mache ich nicht". Das fand ich schon ziemlich respektlos, zumal dann eben auch die Patient:innenversorgung darunter leidet. Dass respektlos mit einem umgegangen wurde, war jetzt auch nicht täglich so, aber der Stellenwert als PJlerin war in der UnO auf jeden Fall schon ein ganz anderer als in der AGV und ich habe mich nie als Teammitglied gefühlt. Und auch von einigen Oberärzten kamen Kommentare den Assistent:innen gegenüber, die ich wirklich unter aller Sau fand.
Die Oberärzte der UnO haben sich überwiegend kein Stück für einen interessiert, außer natürlich wenn eine Assistenz im OP benötigt wurde. Dort wurde von sich aus nichts erklärt und nur auf Nachfrage konnte man mal ein wenig Lehre bekommen. Die Oberärzte wirkten zum größten Teil dauerthaft schlecht gelaunt und das Bestreben, andere weiterzubilden suchte man vergeblich.
Wirklich schade, dass die Zeit in der AGV so durch die Erfahrungen in der UnO getrübt wurde und auch finde ich es schade, weil einige der Asisstent:innen in der UnO wirklich unglaublich nett waren und einem etwas beibringen wollten, aber die Strukturen dafür leider nicht wirklich gemacht waren und von oberärztlicher Seite darauf auch wirklich gar keine Rücksicht genommen wurde oder es eine Motivation in diese Richtung gab.

Insgesamt würde ich das Chirurgie-Tertial in Itzehoe auf jeden Fall empfehlen. Meine Bewertungen der UnO wirken vielleicht sehr negativ, ich glaube, das liegt aber vor allem daran, dass meine Zeit in der AGV schon überdurchschnittlich gut war und das dann natürlich mein direkter Vergleichswert war.
Bewerbung
Buchung über das PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2