Allgemein/Ablauf:
- Wir waren 3-4 PJler, daher konnten wir uns im Laufe des PJs gut aufteilen und hatten dabei große Freiheit, wer was machen möchte. Es war natürlich vorausgesetzt, dass wir auch immer im OP sein sollen, wenn sie jemanden brauchen, aber die Einteilung war uns überlassen.
- Es gab initial eine Einteilung durch den PJ-Beauftragten (sehr nett und umgänglich), aber wir hatten uns auf zweiwöchige Rotationen zwischen ACH und UCH/Orth geeinigt.
- Es gibt eine eigene kleine Umkleide für die PJler mit Spinden (Vorhängeschloss selbst mitbringen).
- Für die Chirurgie-PJler gab es ein Telefon, was auch von den Ärzten und Stationen angerufen wird.
- Man kann freiwillig Dienste machen, unter der Woche dann bis 24:00 (50€ + einen freien Ausgleichstag) oder am Wochenende von 10-24 Uhr (pro Tag 100€ + 2 freie Ausgleichstage). Die Ausgleichstage konnte man sich auch aufheben, wenn man wollte. Man ist in der ZNA und ggf. auf Station für Braunülen oder ähnliches. Man kann sich spontan für die Dienste entscheiden und es gibt keine Mindestanzahl.
- Man hat pro Woche einen halben Tag frei (Studientag), man kann aber auch alle zwei Wochen einen ganzen Tag freinehmen und die freien Tage auch für das Ende des Tertials aufheben.
- Wenn im OP nicht zu viel zu tun ist, kann man auch mal im MVZ bei ambulanten Patienten dabei sein.
- OP-Plan ist im Kliniksystem (CCP) verfügbar, für das man einen Zugang bekommt. Normalerweise wird eingetragen, wenn ein PJler gebraucht wird, ansonten angerufen.
Unfallchirurgie/Orthopädie:
- Tolles Team, man wird schnell miteinbezogen und bekommt von den ärztlichen Kollegen angemessenen Respekt entgegengebracht. Die Assistenzärzte sind alle cool drauf und erklären auch gerne was, die Oberärzte sieht man v.a. im OP, aber da sind die auch sehr nett und bringen was bei. Der eine ältere Oberarzt ist bei weiblichen PJlerinnen etwas unangenehm (Klapse auf den Hintern und so). Aber ansonsten alle sehr gut.
- Beginn um 7:30 mit der Visite auf Station 7, Besprechung um 8:00, danach OP (jeden Tag wird mind. 1 PJler gebraucht) oder erstmal auf Station. Blutentnahme, Braunülen legen, ggf. Verbände, die man nach Einlernen auch selbst machen darf.
- Wenn man nicht im OP ist, entweder auf Station, in ZNA oder MVZ, je nachdem, wo es was zu tun/sehen gibt.
- Um 15:30 Besprechung, meist 20-30 Minuten, danach Feierabend. Freitags schon 13:30. :)
Allgemeinchirurgie:
- Der Chefarzt gibt sich viel Mühe und hat auch regelmäßig Unterricht gegeben, wirkt im Umgang aber oft recht schroff. Eine Oberärztin, die sehr gut war, ist leider gegangen und die andere Oberärztin wird vermutlich auch in absehbarer Zeit gehen (Probleme mit dem Chef und seinem Oberarzt-Buddy). Der andere Oberarzt ist ziemlich nervig im Umgang, bei laparaskopischen OPs hält man z.B. nie die Kamera richtig (obwohl man von anderen dafür gelobt wird...) und er ist wohl ein ziemlicher Macho-Arsch. Ist aber mit dem Chef befreundet, sodass sein Verhalten ignoriert wird. Die Assistenzärzte, die schon länger da waren, waren ziemlich nett, aber es kamen auch zwei neue, für die der Job eher Mittel zum Zweck war und die sich nicht für Chirurgie interessiert haben und dementsprechend nicht wirklich was gemacht haben.
- Visite um 7:30 auf Station 9, danach nochmal Besprechung im Büro des Chefarztes, danach normalerweise OP, ansonsten zuerst auf Station. Meist muss man nicht so viel Blut abnehmen, da es auf der Station eine Schwester gibt, die das macht, sodass man sich die Arbeit teilt. Man geht aber danach auch auf die 7, um ggf da noch Blut abzunehmen. Nach dem OP wie bei den UCH. Montags gibt es eine Prokto- und an einem anderen Tag eine Adipositassprechstunde.
- Es gibt keine eigene Nachmittagsbesprechung, meist geht man zu der Besprechung der anderen und dann nach Hause oder eben nach der letzten OP, sollte die mal länger dauern (selten).
Pflege auf Station:
- Da man mit den meisten nicht viel zu tun hat, wird man ok behandelt, manche sind halt etwas unfreundlich, aber insgesamt alles in Ordnung.
ZNA:
- Je nach Arzt darf man selbst Patienten untersuchen, Blut abnehmen, Zugänge legen, Platzwunden nähen, Verbände machen, sonographieren, Briefe schreiben, etc.
- ZNA-Pflege alle nett, manchmal etwas ruppig, wenn mal mehr los ist.
OP:
- OP-Personal alle sehr nett, am Anfang sind sie natürlich sehr vorsichtig, dass man nichts unsteril macht, aber das ist normal, denke ich. Es wird einem aber auch alles mit viel Geduld erklärt und selbst wenn was passiert, ist es nicht allzu schlimm. Wenn man sich etwas etabliert hat, wird man auch sehr kollegial behandelt.
- OP-Erfahrung ist gut, aber da die meisten Eingriffe Routine-Verfahren sind, kommt man auch als unerfahrener PJler ganz gut mit.
- Da es ein kleines Haus ist, sieht man logischerweise nur selten größere Eingriffe. Die Basics lernt man aber ganz gut kennen.
- Stimmung im OP hängt natürlich vom Operateur ab, aber eigentlich immer ganz gut. Je nach Operateur darf man mal mehr oder weniger, aber zunähen und Drainagen annähen sind meistens nach ner gewissen Zeit drin. Ansonsten natürlich Haken halten, saugen, Kamera halten, etc.
Unterricht:
- Es gibt zwar einen Plan, leider ist der Unterricht wegen Krankheitsfällen öfter mal verschoben worden oder ausgefallen, an sich wäre einmal pro Woche vorgesehen.
- Der gehaltene Unterricht war aber ganz gut soweit, ziemlich zu Beginn (nach 2-3 Wochen...) gab es nochmal einen kleinen Naht- und Knotenkurs zur Auffrischung.
Wohnheim:
- Zimmer wird gestellt. Einrichtung sehr neu und sauber, Pro Etage gibt es sechs Zimmer, die sich Küche und Bad (je 1 Klo und Dusche für Männer und Frauen jeweils) teilen. Eigenes Waschbecken. Es gibt zwar Briefkästen, aber man kriegt keinen Schlüssel dafür.
- Keine Nebenkosten.
- Das Wohnheim liegt direkt gegenüber der Klinik.
- Bettzeug, Bettwäsche, Handtücher und Spültücher werden gestellt und gewaschen.
- Die Zimmer muss man selbst putzen und den Müll runterbringen. Die Flure und die Bäder werden gereinigt.
- Je 4 Waschmaschinen und Trockner, kosten je 2,50€ pro Nutzung.
- Fahrradkeller vorhanden.
- Kein Internet (außer in ein paar Zimmern an bestimmten Stellen). Wurde dem Chefarzt gegenüber erwähnt. ;) Im Klinikum gibt es WLAN.
Cafeteria:
- Frühstück: Sehr gute Brötchen und Croissants (Schwälmer Brotladen ;)). 6:30-9:00 (nicht ganz sicher, man kann aber gut vor Beginn des Arbeitstages frühstücken).
- Mittagessen: Qualität für eine Cafeteria ganz gut, man hat immer drei Gerichte zur Auswahl (1 vegetarisches), sowie ggf. Reste der Vortage. Zudem eine Salatbar. 11:00 - 13:30, wenn man mal zu spät ist, darf man aber auch ein Stück Kuchen oder ein belegtes Brötchen nehmen.
- Man hat ein Budget: morgens 3€, mittags 6€, wobei man bei jeder Mahlzeit nur ein Getränk nehmen darf.
- Man schafft es meistens zum Mittagessen zu gehen.
Abschließend: Macht mit mehreren Leuten da PJ, dann ist es ziemlich entspannt, auch wenn man nicht so viel Bock auf Chirurgie hat. :D
Bewerbung
Man muss sich selbst bei der zuständigen Sekretärin melden bezüglich Beginn des Tertials, man wird nicht von denen angeschrieben.