Der Start ins Tertial verlief sehr organisiert durch das Chefarzt-Sekretariat:
Bereits am ersten Tag erhält man alle nötigen Schlüssel (für Umkleide/Spind, Arztzimmer etc.) und eine EDV-Schulung für die Patientensoftware (Orbis). Man bekommt auch eine Karte, mit der man kostenfrei über die gesamte Dauer des Tertials auf dem Besucherparkplatz parken kann. Außerdem bekommt man einen oberärztlichen Betreuer zugewiesen, an den man sich bei Fragen/Problemen wenden kann und es findet ein kleines Einführungsgespräch statt, auch mit dem Chefarzt.
Anschließend wird man in den Stationsablauf eingearbeitet und rotiert im Verlauf über mehrere Abteilungen:
- St. 23 und 35: allgemein-internistische Stationen
- St. 24: kardiologische Station
- Funktionsabteilung (Endoskopie, Sono/Echo, Punktionen etc.)
- Herzkatheterlabor
- Notaufnahme
Es besteht auch die Möglichkeit, an einem Tag in der Herzchirurgie Bernau zu hospitieren. Der Rotationsplan ist prinzipiell fest vorgegeben, aber man kann ihn auch nach Rücksprache individuell anpassen.
Die Tage beginnen ab 7:30 Uhr mit ersten Blutentnahmen und Besprechung der Pat. mit der Pflege.
Um 8:20 findet die Morgenbesprechung statt, wo Röntgen-/CT-Befunde von der Radiologie und nächtliche Zugänge über die Rettungsstelle vorgestellt werden.
Danach geht es auf Station, wo ggf. weitere Blutentnahmen anstehen, die Visite stattfindet und Patienten aufgenommen und entlassen werden.
Um 15:00 Uhr findet die Herzkatheterbesprechung statt, in der den Oberärzten die Patienten vorgestellt werden sollen, die am Folgetag eine Katheteruntersuchung bekommen sollen. Wenig später kann man meist schon gehen.
Die Arbeit im Team war auf allen Stationen sehr angenehm und hat Spaß gemacht. Die Hierarchien sind flach; als PJler habe ich mich stets auf Augenhöhe mit den Ärzten gesehen und meine Arbeit wurde wertgeschätzt. Ich durfte bereits nach kurzer Zeit eigenständig Patienten aufnehmen, betreuen und auf Visite bzw. bei Besprechungen vorstellen. Auch in der Funktionsabteilung konnte ich viel üben, was Sono/Echo und Punktionen angeht. Feste Oberarzt-/Chefarztvisiten haben leider nicht stattgefunden, aber die Oberärzte waren bei Fragen immer erreichbar und waren gelegentlich auch bei Visiten dabei. Die Oberärzte und der Chefarzt waren auch immer bereit, viel zu erklären, sowohl auf Station als auch in Funktionsabteilung und Herzkatheterlabor.
Natürlich stehen in der Inneren viele Blutentnahmen an, aber man ist als PJler nicht allein dafür verantwortlich, d. h. die Ärzte helfen mit.
Einmal wöchentlich sollte auch ein PJ-Unterricht stattfinden, der aber leider häufig ausgefallen ist.
Weitere Pros sind ein kostenfreies Mittagessen für die PJler und eine monatliche Aufwandsentschädigung von 400 €.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Innere-Tertial. Am Standort Hennigsdorf liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Kardiologie, aber aber man bekommt auch einen guten Eindruck von Gastroenterologie, Pulmologie und Nephrologie.
Ich kann also definitiv empfehlen, das Innere-Tertial in Hennigsdorf zu absolvieren, v. a. wenn man sich für die Kardiologie interessiert.