Organisation:
Die Organisation des gesamten Tertials ist wirklich super! Das Krankenhaus bemüht sich mit einem Einführungstag, kostenfreien Wohnungen (WG's / Personalwohnungen) und organisiertem und regelmäßigem PJ Unterricht um uns PJ'ler. Auch kann man sich bei Fragen vorab oder im verlauf immer gerne bei den jeweiligen PJ Koordinatoren melden und es wird geholfen!
Allgemein:
Mein Tertial wurde stets begleitet vom Insolvenzverfahren des Krankenhauses, was ich zwar als PJ'ler selbst weniger zu spüren bekommen habe, allerdings die Stimmung im Krankenhaus teils doch recht (und auch zurecht) aufgebracht war. Wie und ob sich dies in Zukunft auf die PJ Stellen auswirken wird weiß ich nicht.
Arbeitsalltag:
Man beginnt morgens gegen 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung und kann dann meist recht frei entscheiden, wem man sich anschließen möchte. Je nach Personalstand ist man auch mal fest im OP oder der Ambulanz eingeteilt.
Mittagessen wird von der Klinik gestellt, die Qualität und der Geschmack sind nicht wirklich überzeugend, aber für kostenloses Mittagessen OK.
Gegen 15:30 Uhr ist Nachmittagsbesprechung, danach gegen 16:00 Uhr Feierabend. Ich bin nur ein/ zweimal früher gegangen. Wenn mal etwas spannendes (BEL / Spontane Zwillingsgeburt / etc.) nach Dienstschluss sein sollte, kann man auch länger bleiben bzw. seine Telefonnummer bei den Hebammen lassen wenn man möchte.
Donnerstags ist Studientag, Vormittags Zeit für Eigenstudium und ab 12 bis ca. 16 Uhr sind ähnlich Seminaren in der Uni Veranstaltungen aller Fachbereiche. Dabei ist der Lerneffekt immer unterschiedlich, aber dennoch sind alle bemüht und der Unterricht findet auch regelmäßig statt. (U.a.: Nahtkurs, Osteosynthese Kurs, Fallbesprechungen)
Kreisssaal:
Meistens hält man sich im Kreisssaal auf und kann dort die Assistenzärzte bei ihrer Arbeit unterstützen und auch selbst untersuchen. Gerne kann man auch wenn man möchte die Schwangeren im Sono "vorschallen". Man kann auch gerne bei Spontangeburten unterstützen, dafür einfach mit den Hebammen besprechen - das hat immer gut geklappt.
Montags ist "Sectio Tag", und man kann eigentlich immer als Assistenz dabei sein. Auch hier je nach Personalstand mal als 1. Assistenz oder 2. Assistenz.
Station:
Es gibt eine Station für Gynäkologie und Geburtshilfe gemischt und keinen festen Stationsarzt, hier rotieren die Assistenten durch, das macht es manchmal etwas schwierig. Man kann hier immer gerne mit Visite gehen, Briefe schreiben und Stationsarbeit erledigen. Die Blutabnahmen werden meistens von einer MFA übernommen, manchmal übernehmen es auch wir PJ'ler.
OP:
Man kann bei allen OP's zusehen und oftmals ist man fest eingeteilt oder kann als zusätzliche Assistenz unterstützen. Es gibt feste OP Tage auswärtiger Gynäkologen, welche in der Klinik operieren, beide super nett und erklären auch immer gerne und viel. Auch die Oberärzte erklären bei den OP's viel und man darf wenn man möchte zunähen und assistieren.
Ambulanz:
Hier war ich relativ wenig, weil auch oft wenig los war. Abhängig vom Arzt welcher der Ambulanz zugeteilt ist kann man auch selbst untersuchen und mithelfen.
Gyn Allgemein:
Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurde die Gyn ziemlich von Kündigungen getroffen, was wirklich sehr traurig ist. Wie sich dies entwickelt war bei meinem Tertialende noch nicht wirklich absehbar, ich denke das muss abgewartet werden.
Ich habe mich oft dem Chefarzt angeschlossen und dabei wirklich eine sehr gute Lehre erfahren, egal ob im OP, bei Sectios oder der Schwangerenambulanz - ich wurde immer super betreut und durfte viel selbst machen. Leider verlässt er die Klinik Ende März.
Eine Einarbeitung in die Klinikabläufe etc. habe ich von einer lieben PJ'lerin bekommen, sonst hat kaum einer der Assistenten Zeit für eine Einführung und man bringt sich vieles selbst bei. Einige der Assistenten haben große sprachliche und auch teils fachliche Schwierigkeiten und können einem oft auch nicht weiterhelfen.
Alle und wirklich alle, Pflege / Hebammen / Ärzte / OP waren super super nett! Ich konnte jeden immer Fragen und um Hilfe bitten und habe dies auch bekommen!
Insgesamt würde ich sagen, wenn man selbst motiviert ist und auch Lehre einfordert kann man ein lehrreiches Gyn Tertial machen in dem man viel selbst machen kann.
Freizeit:
Die Umgebung von Flensburg bietet viel für die Freizeit. Mein Tertial war im Winter und man kann sich mit Weihnachtsmärkten, Ausflüge nach Dänemark, Kiel, Lübeck, Husum, Spaziergänge an der Ostsee eine richtig schöne Zeit machen!
Wir hatten eine super tolle PJ Gruppe, haben viel zusammen unternommen (absolutes Muss: Brauereiführung) und es hat wirklich Spaß gemacht im Norden.