Ich habe ein halbes Chirurgie-Tertial in Bamberg verbracht, davon einen Monat auf der Allgemeinchirurgie und einen Monat auf der Unfallchirurgie. Wenn man das ganze Tertial da ist, rotiert man noch auf die Gefäßchirurgie.
Allgemeinchirurgie: Außer mir waren keine anderen PJler gleichzeitig in der Allgemeinchirurgie, daher wurde ich meistens für die großen OPs zum Haken halten eingeteilt. Die Stimmung, vor allem zwischen Oberärzt/innen und Assistenzärzt/innen habe ich als eher angespannt empfunden. Nur, wenn man für keine OP gebraucht wird, kann man sich mal andere OPs oder die Ambulanz anschauen. Es ist sicher gut, um mal ein paar verschiedene, größere OPs zu sehen, allerdings durfte ich nie wirklich etwas machen außer Haken halten. Ob man mal nähen darf, ist sehr stark vom Operateur abhängig und war bei mir leider trotz Nachfragen fast nie der Fall.
Unfallchirurgie: Die Stimmung hier war auf jeden Fall besser als in der Allgemeinchirurgie. Da ich hier auch keine anderen PJler waren, wurde ich meistens für die OPs eingeteilt, für die man eine 3. Assistenz benötigt (V.a. Knie-TEP, Hüft-TEP, Schulter-TEP, Umstellungsosteotomien). Je nach Operateur durfte ich hier auch mal nähen.
Nachdem ich den Wunsch geäußert habe, mir gerne auch mal die Ambulanz/ Notaufnahme anschauen zu wollen, wurde dies aber möglich gemacht. Ich denke, wenn mehrere PJler gleichzeitig da sind, kann man sich ein bisschen besser aufteilen und sich auch mal die OPs angucken, die einen interessieren und nicht nur die, für die man als Assistenz gebraucht wird.
In beiden Abteilungen muss man als PJler kein Blut abnehmen und keine Nadeln legen. Der PJ-Unterricht fällt meistens aus, gegen Ende haben wir uns dann selbst immer auf den Weg in die jeweilige Abteilung gemacht und nachgefragt und dann meistens doch jemanden gefunden, der ein bisschen Unterricht mit uns gemacht hat. Man bekommt jetzt als PJler neuerdings kein kostenloses Mittagessen mehr, dafür aber 500€ Aufwandsentschädigung.