PJ-Tertial Chirurgie in Asklepios Harzkliniken (9/2022 bis 12/2022)

Station(en)
Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie, Anästhesie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP, Diagnostik
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Ein Tertial mit Höhen und Tiefen...
Zur Orga/Problemen:
Ich hatte mich ganz normal über das PJ-Portal angemeldet und mich einige Wochen vorher wegen einer Wohnung gemeldet (eigentlich nur zur Absicherung, da ganz eindeutig laut Informationskanälen der Klinik eine Unterkunft in Kliniknähe gewährleistet wurde). Erst erhielt ich lange keine Antwort, dann wurde mir mitgeteilt, dass ich lediglich eine Unterkunft in Clausthal-Zellerfeld (mind. 30 min Autofahrt, Bus länger) gestellt bekäme. Diese war ziemlich desaströs (Küche kaum als solche zu bezeichnen, kein WLAN etc.). Ich habe mir dann nach 2 Wochen selbst eine Wohnung in Goslar organisiert (was lediglich aufgrund von Kulanz des DRKs möglich war), die Miete wurde mir nicht erstattet.
Am ersten Tag (Montag) wurde ich auf die Unfallchirurgie eingeteilt, der Chef hat sich dann persönlich bei mir vorgestellt und meinte, sie hätten erst Donnerstag von mir erfahren. Insgesamt wirkte es tatsächlich so, als sei die Klinik gar nicht auf mich vorbereitet gewesen. Es gab keine Einführung oder einen Plan, wie ich rotieren werde. Im Verlauf meines Tertials habe ich dann mitbekommen, dass der Chef der Allgemeinchirugie wohl etwas kompliziert bzgl. PJlern ist (Euphemismus!) und sie nur auf seine Station lässt, wenn der/die PJler die volle Zeit auf der Allgemeinchirurgie verbringen. Daher bin ich nach 6 Wochen in die Gefäßchirurgie rotiert, am Ende noch einmal 2 Wochen Anästhesie (war eher eine Notlösung). Für die ganze Orga war insgesamt sehr viel Eigeninitiative nötig.
Es gab zunächst keinen PJ-Unterricht (auch nach mehrmaliger Nachfrage und obwohl einige PJler im Haus waren), erst gegen Ende meines Tertials kamen neue PJler und der PJ-Unterricht wurde wiederbelebt. Generell schien es so, dass nach mir alles wieder besser organisiert wurde (inkl. festem Rotationsplan für die Chirurgie). Ich würde trotzdem empfehlen, sich möglichst früh bei der Personalabteilung zu melden (auch wegen der Wohnung).

Zum Krankenhaus/Tätigkeiten/Bereiche:
UC: Sehr nette Kollegen und Kolleginnen (inkl. Chef), alle jedoch überarbeitet und im Dauerstress, daher nicht viel Zeit für Teaching o.ä.. War auf Station, NA (hier inkl. Wundversorgung) und natürlich im OP tätig (hier oft 1. Assistenz, war richtig gut, viel gesehen/gemacht, sehr liebes OP-Team). In meiner Zeit enormer Personalmangel.
GC: Super liebes Team mit einem ganz tollen, menschlichen Chef. War auch bei Geschäftsessen etc. mit dabei und wurde als vollwertiger Teil des Teams behandelt. Hier sehr gute Personalsituation, daher oft als "+1" im OP, sehr interessante Operationen/Interventionen. Man bekommt viel erklärt.
Anästhesie: War zwar nur kurz da, hat mir aber sehr gut gefallen. Auch hier habe ich oft Dinge erklärt bekommen, durfte auch z.B. Intubieren und auf Intensiv bronchoskopieren. Habe im OP dann auch bei AC zugeschaut, hier waren die Operateure oft ziemlich unfreundlich.
Insgesamt ist noch anzumerken, dass die Frustration bei den Mitarbeitenden auf allen Hirarchieebenenen enorm hoch war, da der wirtschaftliche Druck (Asklepios...) in sehr vielen Situationen spürbar war (z.B. OPs mit sehr fraglicher/fehlender Indikation, nicht bezahlte Überstunden, Notaufnahme darf nicht abgemeldet werden, Personalsituation allgemein etc...). Das hat sich insgesamt sehr negativ auf das Arbeitsklima ausgewirkt, einzig auf der GC war das Arbeitsklima wirklich gut (ein OA hat sie als "Insel der Glückseligen" im Haus bezeichnet). Aus meinem Tertial habe ich daher für mich entschieden, mich nicht bei einem privatem Klinikunternehmen zu bewerben.
Freizeit:
Im Harz kann man wandern, Klettern, Radfahren, im Winter auch Skifahren/Langlaufen. Die Stauseen in der Nähe sind auch sehr schön. Goslar hat eine sehr schöne Altstadt mit sehr schönem Weinhachstmarkt. Per Zug schnell in Göttingen oder Braunschweig.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Gipsanlage
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
Wird berechnet aus der Inanspruchnahme der Leistungen (Essen, Wohnung, Busticket, max 550 werden ausgezahlt)

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.8