Ich war in der Inneren. Erst 2 Wochen ZINA, dann 6 Wochen Onko, dann 2 Wochen ZINA und nochmal 6 Wochen Kardio.
ZINA: Hier lernt man extrem viel. Man hat insgesamt 4 Wochen ZINA. Am Anfang muss man sich erstmal etwas reinarbeiten, aber man macht immer eigene Patienten und stellt diese dann vor. Nach etwa 2 Wochen kennt man dann die Standartfälle und kann echt gut mithelfen. Hier war man in der Regel von 7:30 bis 14-16:00 je nach Fülle der ZINA. Man kann auch am Wochenende oder nachts arbeiten für Ausgleichstage.
Onko: Hier habe ich mich im Ärzteteam sehr wohlgefühlt. Die Oberärzte waren regelmäßig auf Station und der Chefarzt kannte sogar schon bevor ich mich vorgestellt habe meinen Namen. Der Chefarzt war auch sehr darauf bedacht bei den Visiten etwas beizubringen. Der normale Stationsalltag sah viele Blutentnahmen und Vigos vor. Da habe ich zwischen 1-3h jeden Tag für gebraucht. Danach konnte man meist noch ein bisschen Visite mitbekommen, aber nicht immer. Anschließend wurden noch die Aufnahmen gemacht. In der Onko hatte ich das Gefühl Teil des Teams zu sein. In meiner Zeit habe ich auch 3 KMP machen dürfen. Ich konnte gegen Ende auch einzelne Patienten selbst betreuen. Das musste man aber aktiv einfordern. Ende war in der Regel nicht später als 15:00.
Kardio: Hier war das Team auch nett. Die Oberärzte/Chefärzte waren jedoch oft nur in der Funktion und eher selten auf Station zu sehen. Es soll auf der Kardio sogar von der Pflege die BE gemacht werden. Dieses wird jedoch faktisch nicht gemacht, wenn es PJs gibt. Sodass dieses und die Aufnahmen auch hier meine Hauptaufgaben waren. Man konnte auch hier Visite mitgehen oder in die Funktion gehen. Ich hätte auch hier eigene Patienten haben können. Da die Oberärzte aber in der Regel erst nach 16:00 aus der Funktion kamen und man erst dann die Patienten besprochen hätte habe ich dieses nicht gemacht.
Es gab 1-3x/Woche PJ-Seminar, welches auch in 70-80% der Fälle stattgefunden hat, was im Vergleich zu anderen Kliniken schon echt gut ist. Inhaltlich war dieses natürlich von den Dozenten abhängig, aber ich habe das auch schon schlechter erlebt.
Dienstags war Funktionstag, da ist man zu den BEs gekommen und durfte danach in die verschiedenen Funktionen mit einem Rotationsplan gehen. Das war ganz cool, da man dann auch mal Gastros und Colos sehen konnte auch wenn man nicht auf der Gastro war.
Großes Lob an die gute Fee des PJs, die Sekretärin. Sie sorgt für Zimmer im Wohnheim und ist Ansprechpartner bei Problemen. Das Wohnheim ist 12 Minuten mit dem Rad von der Klinik entfernt. Ein Fahrrad ist generell empfehlenswert in Kempten. Da Wohnheim besteht aus 3 Etagen a 6 Zimmern und ist echt solide. Man hat auch 3 Waschmaschinen. Die Beschwerden über Schimmel und Co kann ich da nicht nachvollziehen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt.
Insgesamt hat Kempten sehr schlechte Bewertung hier. Ich finde die Zum Teil gerechtfertigt, wobei ich nie einen Tag nur mit BEs beschäftigt war. Mehr als 2h waren echt die Ausnahme. Auf der Gastro soll das anders gewesen sein. Wenn man viel lernen möchte kann man dieses in Kempten bestimmt auch machen. Allerdings muss man dann auch Initiative zeigen, aktiv eigene Patienten übernehmen und dann halt auch lange da bleiben (regulär ist die Arbeitszeit bis 16;15) um diese zu besprechen. Wenn man aber lieber eher gehen möchte um die Berge zu genießen, dann darf man sich in meinen Augen nicht darüber beschweren, dass man nichts gelernt hat.
Ich hatte eine tolle Zeit mit tollen Menschen in einer wunderschönen Landschaft und habe hier unten keinen getroffen, der es bereut hat hier hingegangen zu sein.
