Allgemeinchirurgie, Unfall- und Ortho, Pädiatr. Allgemeinchirurgie, Neurochirurgie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Eine tolle Erfahrung in einem ganz anderen Gesundheitssystem und Land.
Das MTRH ist an die dortige Uni angegliedert und bildet viel Ärzt:innen aus.
An Tag 1 gab es eine komplette Krankenhausführung durch einen OA und man wurde den Chefärzten oder OÄ der jeweiligen Chirurgischen Abteilungen vorgestellt, dann durfte ich mir aussuchen welche Abteilung ich gerne besuchen möchte. Ich habe das halbe Tertial dreigeteilt und Unfall-, Allgemein- und Pädiatrische Chirurgie ausgewählt. Wenn man ein bisschen mitarbeiten möchte, dann lieber mehrere Wochen in einer Abteilung. Möchte man lieber alles einmal gesehen haben, ist das auch möglich, dann kann man durch alle irgenwie operativ Tätigen Abteilungen rotieren und auch ein paar Tage ITS und Notaufnahme mitnehmen.
Es gibt 10 OP - Säle die teilweise 24h geöffnet sind und mit Absprache der Ärzte kann man seine Zeit gut einteilen. Meistens sind die elektiven OPs an 2-3 Tagen /Woche geplant und nebenher läuft täglich ein Saal mit Notfällen. Einen Tag die Woche ist ambulante Sprechstunde. Da lohnt es sich auch mitzugehen, oft übersetzen die Ärzt:innen einem kurz das Patient:innengespräch und man bekommt ein paar Beispiele zu vor der OP und nach der OP und lernt einiges über das Gesundheitssystem. Sind noch Studierende der Uni dabei, kann man sich diesen gut anschließen und mit ihnen schon vorweg im Wartebereich Anamnesen machen und Pat. kennenlernen. In der Päd wurde oft auch nebenher ein Krankheitsbild mit den Studierenden und mir besprochen.
Die Morning-rounds sind häufig unübersichtlich und auch hier wird mit den Pat. viel Swahili gesprochen. Man kann natürlich auch ein wenig Kiswahili lernen und dort günstig Unterricht bekommen. Fachlich wird in Englischer Sprache dokumentiert und die Ärzt:innen sprechen gut Englisch.
Ich habe aber die meiste Zeit im OP verbracht. Hier durfte ich fast immer mit an den Tisch und abwaschen, assistieren und nähen. Da es ab und an an gewissen OP - Materialen fehlt, lernt man was es heißt zu improvisieren. Außerdem entstehen durch die weniger Flächendeckende med. Versorgung ganz andere Herausforderungen als hierzulande. Arbeitskleidung muss selbst mitgebracht werden: für Station einen Kittel und Kasak oder Privatkleidung, für den OP Kasak und OP-Schuhe. Man kann beides auch in Eldoret kaufen.
Zum Mittagessen bin ich oft in die St. Lukes Cafeteria gegangen, die gehört zu der Privatklinik neben dem MTRH.
Für eine Unterkunft habe ich eine der Kontaktpersonen der Klinik nach Tipps fragen. Ich hatte durch sie eine sehr nette Unterkunft in fußläufiger Entfernung bei Familie Sang.
Eldoret ist deutlich kleiner als Nairobi und Mombasa und liegt im Hochland auf ca. 2000m Höhe mit sehr angenehmem Klima von Jan-März (Trockenzeit, 25-30° und angenehmem Wind) und ist infrastrukturell ganz gut versorgt. Man kommt mit dem Bus oder Flugzeug nach Nairobi. Die Stadt selber ist nicht so im Fokus des Tourismus, aber kein schlechter Ausgangspunkt zum Reisen.
Kenia ist als Land sehr interessant und an den Wochenenden oder langen Wochenenden gibt es immer neue Erfahrungen zu machen. Es empfiehlt sich ein Student pass zu organisieren, da man dadurch deutlich weniger Eintritt zahlt, wenn man in einen der vielen Nationalparks in Kenia reist. Stellte sich allerdings als Kompliziert heraus, da man viele Unterlagen braucht und wie alles in Kenia auch hier der Prozess ewig dauert. Ich bin alleine dort gewesen und auch als Frau alleine gereist, aber würde empfehlen zu Zweit dorthin zu gehen, denn dann ist das Reisen deutlich entspannter und auch für die Klinik ist es ganz normal, dass die Studierenden im Doppelpack auftauchen.
Bewerbung
ca. 8 Monate vorher via Mail an seniordirectors@mtrh.go.ke.