PJ-Tertial Gynäkologie in Bethlehem (3/2023 bis 5/2023)

Station(en)
Geburtshilfe
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Ich bewerte hier mein halbes Tertial in der Geburtshilfe einzeln. Stolberg kooperiert mit dem St. Antonius Hospital Eschweiler. Wenn man eins der beiden Häuser für sein Gyn-PJ-Tertial wählt, verbringt man also automatisch 8 Wochen in der Geburtshilfe in Stolberg und 8 Wochen in der Gyn in Eschweiler. Für Gyn in Eschweiler habe ich einen eigenen Bericht geschrieben.

Allgemeines:
- Kleidung wird in 3 Garnituren gestellt (Kittel und Hose), wenn es einmal in der Wäsche ist, findet man es leider nicht wieder - das ist aber kein Problem, die Assistenzärzt:innen und ich haben einfach immer die Kasacks und Hosen von den Hebammen getragen
- es gibt einen Spind mit Umkleidemöglichkeit für PJs in dem Pflege-Wohnheim gegenüber vom Krankenhaus, leider im 4. Stock, aber immerhin
- die Betreuung durch die PJ-Koordinierende war super nett
- Essen: es gibt pro Kalendertag 1 5€-Marke für PJler:innen, man muss sich absolut keine Gedanken ums Geld machen, selbst wenn man jeden Tag in der Cafeteria isst

PJ-Unterricht:
Ist finde ich zeitlich etwas ungünstig geregelt und hat in meinen 8 Wochen relativ selten stattgefunden (deswegen die 3), wenn, war er aber sehr gut.
Es gibt für GebH, Chirurgie und Pädiatrie je einen einstündigen Termin für Unterricht pro Woche, leider willkürlich verteilt, man muss also dran denken. Wir waren nur 3 PJs im ganzen Haus, deswegen ist er auch manchmal ausgefallen. Die Innere macht keinen Unterricht.
In der Geburtshilfe konnten wir uns Themen wünschen, der Chef hat auch ein Modell, an dem man sehr gut den Geburstvorgang nachvollziehen kann. In der Pädiatrie gab es Themenbesprechungen, in der Chirurgie Fallbesprechungen.

Station:
Es gibt 2 Stationen, die normale Wöchnerinnenstation und die Privatstation. Morgens wird Visite gemacht, 1x/Woche mit Chef und 1x/Woche mit OÄ. Das geht in der Regel ziemlich schnell. Anschließend folgen die Abschlussuntersuchungen für die Entlassungen, die man als PJ schnell komplett selbst machen darf (unter Supervision). Dazu zählt Besprechung der Verhaltensregeln im Wochenbett, Uterussonographie und Dokumentation im Mutterpass. Anschließend müssen die Entlassbriefe geschrieben werden, die aber sehr kurz sind und wofür man nur alle Infos zur Geburt, zum Kind und zum Aufenthalt eintragen muss, auch das lernt man schnell.
Blutabnahmen werden neuerdings von der Inneren mit übernommen, es bleiben also nur Zugänge.
Als ich da war, gab es noch Papierakten (ja), es soll aber wohl bis Ende 2023 auf digital umgestellt werden.

Ambulanz:
In der Ambulanz sieht man Patientinnen mit Verdacht auf Blasensprung oder sonstigen Beschwerden in der fortgeschrittenen Schwangerschaft, hier kann man als PJ Anamnese machen, die Untersuchung (vaginal und mit Spekulum/Abstrich) machen in der Regel die AÄs. Abdominalen Ultraschall kann man aber immer machen, außer, es ist wirklich Zeitstress. Außerdem kommen hierher die Patientinnen am Vortag der geplanten Sectiones, hier wird noch mal Fetometrie gemacht (lernt man), Blut abgenommen und für die Sectio aufgeklärt (auch das darf man machen, wenn man möchte).

OP:
Ich hatte Glück und war wegen Unterbesetzung bei den AÄs oft als 1. Assistenz bei den Sectios dabei. Die OÄ sind alle nett und erklären. Man darf neben der Assistenz die Nabelschnur abklemmen und durchschneiden und zT (Unter)Hautnähte machen.

Kreißsaal:
Zuerst: Die Hebammen sind alle total nett (man sollte trotzdem nicht vergessen, sich bei allen direkt vorzustellen) und zeigen oder erklären einem auch gerne, wenn man Interesse zeigt. Es gibt auch ein paar Hebammenschülerinnen und -studentinnen, am besten schaut man, dass man bei Geburten dabei ist, die nur eine examinierte Hebamme betreut, damit nicht zu viele Menschen im Raum sind und man auch was sieht/helfen kann. Wenn man fragt, kann man die Hebammen und damit die Gebärenden auch länger begleiten als in der Austreibungsphase, wenn 1 Ärztin anwesend ist. Wenn es möglich ist, am besten schon vor der Austreibungsphase bei der Schwangeren vorstellen, dann sind in der Stresssituation keine Unbekannten im Zimmer :)
Stolberg ist ein Level-2-Zentrum, d.h. es werden auch Frühchen, aber keine extremen Frühchen geboren, für die Kinderversorgung sind die Pädiater:innen und im Bedarfsfall die Kinderintensivstation zuständig. Es gibt ca. 2400 Geburten im Jahr und damit mehr als in der Uniklinik Aachen, Stolberg hat 6 Kreißsäle, wenn es voll ist, ist also viel los. Die Hebammen sind Beleghebammen, also selbständig, gerade die Stimmung zwischen Hebammen und Assistenzärzt:innen ist insgesamt sehr gut, was wohl nicht überall der Fall ist.
Wenn man möchte, kann man auch Dienste mitmachen, in denen meistens ein bisschen mehr Zeit ist, Pat. selbst zu untersuchen / in Ruhe zu schallen oder mehr spontane Geburten zu sehen.

Sprechstunde:
Man kann in die Sprechstunde von CA/OÄ zu den Geburtsplanungen mitgehen.

Mir hat das Arbeitsklima insgesamt gut gefallen und im Großen und Ganzen auch die Art, wie in Stolberg Geburtshilfe gemacht wird (nicht, dass ich super viel Vergleich hätte ;)), fürs PJ auf jeden Fall zu empfehlen. Ich fand es auch entspannter, nicht alle Bereiche der Gyn auf einmal zu haben, sondern Geburtshilfe und Gyn zeitlich getrennt.

Für weitere Fragen gerne melden: ellas@posteo.de

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
150/Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2