Wunderbares Tertial im Bergmannsheil. Ich glaube, wenn man sich nicht sicher ist, ob Radiologie etwas für einen ist oder nicht, dann ist man hier genau richtig. Man fühlt sich als PJler wahrgenommen und wertgeschätzt. Einen festen Rotationsplan für Studenten gibt es nicht, d.h. es wird einem komplett freigestellt, wie man sich sein Tertial gestaltet (Rotationsmöglichkeiten: Röntgen, CT, MRT). Ich habe mich bei meiner Rotation etwas an dem Plan der Assistenten orientiert und bin die ersten 3 Wochen ins Röntgen, dann für etwa 10 Wochen ins CT rotiert und habe in den letzten Wochen dann nochmal etwas MRT-Basics mitgenommen (Wichtungen, Spezialsequenzen, prüfungsrelevante Pathologien etc.). Das Tertial ist vor allem für diejenigen geeignet, die keine starren Vorgaben haben wollen - es gilt hier: Alles kann, nichts muss.
Man kann sich jederzeit zu einem Assistenten setzen (habe nicht einen/eine erlebt, der/die unmotiviert war oder nicht gerne Teaching betrieben hat), aber genauso auch (über den Befundungszugang eines/einer Assistenten/Assistentin) eigenständig befunden üben. Gleichzeitig kann man sich aber auch mal abteilungsintern eigenständig fortbilden und über seinen PC-Zugang recherchieren, Bilder angucken, Amboss/Radiopaedia checken etc. Fairerweise muss ich zugeben, dass die Abteilung gerade personaltechnisch sehr im Umbruch ist (das war zu Beginn meines Tertials noch nicht so). Leider gab es daher einige Tage, wo die Besetzung (Krankheitstage, Urlaub, Überstundenabbau) so schlecht war, dass ich dann nicht zusätzlich irgendeinen Assistenten mit meiner direkten Anwesenheit am Arbeitsplatz "mehrbelasten" wollte. Dienstbeginn ist um 08:10 Uhr, Dienstende natürlich um 16:00 und niemals auch nur eine Minute früher ;-) Zudem auch die Möglichkeit, mal einen Spätdienst bzw. "Dienst" mitzumachen.
Studientage hat man alle zwei Wochen einen. Dienstags werden vom Haus aus Fortbildungen für alle PJler angeboten (Fallseminare Innere/Chirurgie sowie ein PJ-Seminar). Insgesamt ein wahnsinnig lehrreiches, aber gleichzeitig auch entspanntes Tertial - super empfehlenswert.
PROS
- Flexibles Tertial in toller Atmosphäre mit freier Zeit- und Freizeitgestaltung
- Unfassbar lehrreich
- Wertschätzung (!): Man fühlt sich gesehen und wahrgenommen
- Möglichkeit an "Diensten" teilzunehmen und auch mal spannende Fälle außerhalb des Tagesgeschäfts mitzuerleben
- Lehrkoordination: Habe schon als Famulant fast alle meiner Famulaturen im Bergmannsheil gemacht und muss sagen, dass die Lehrkoordination da einen mega großen Anteil dran hat. Egal wo der Schuh drückt, immer ansprechbar und erreichbar, egal wie groß das Problem ist. Danke <3
- Assistenzärzte super nett und engagiert
Verbesserungsvorschläge
- Zugang zum ärztlichen Befundungssystem. Das ist tatsächlich einer der größten Downsides: Man ist beim Befunden sehr stark davon abhängig, dass ein Assistent einem den Zugang zu seiner Befundungsplattform ermöglicht. Das ist tatsächlich etwas blöd gelöst. Würde mir wünschen, dass für die nachfolgenden PJler ggf. PJler-Zugänge für die eigenständige Befundung zur Verfügung gestellt werden.
- Würde mir wünschen, dass man vielleicht einen festen "PJ-Beauftragten" oder "Mentor" für die Radiologie einführt, der einen ggf. etwas mehr an die Hand nimmt. Es würde ja schon reichen, wenn man sich ab und an mal zusammensetzen würde, um einzelne Befunde zusammen durchzusprechen (kann aber auch verstehen, dass da die Kapazitäten einfach nicht für gegeben sind).
Alles in allem: Mega tolles Tertial und super empfehlenswert!