OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Vorab: Ich bin NICHT Chirurgie interessiert und war SEHR zufrieden :-)
Allgemeines:
- Regelmäßiger Unterricht (Donnerstags)
- Viele PJ'ler für gemeinsames Mittagessen
- Essenskarte für die Cafeteria (Geld kann nicht ausgezahlt werden, somit alles verbrauchen)
- man schreibt sich selbst den Rotationsplan
- PJ-Telefon in der ACH & UCH
- Rotationen möglich in ACH, UCH, Plastische, Gefäßchirurgie, Gynäkologischer und urologischer OP, Radiologie, ambulante Reha, Intensiv
- keine feste ZNA-Rotation geplant: Dorthin kann man immer nach Lust und Laune gehen und kann dort mitarbeiten
Rotationen:
- UCH: Die UCH hat einen endoprothetischen Schwerpunkt, sodass fast täglich eine Hüft- oder Knie-TEP stattfindet, zu der ein PJ'ler als 2. Assistenz mit eingeplant ist. Hier muss man bei wenig Sicht auf den Situs viele interessierte Fragen stellen, damit man bei der Sache dabei bleibt und Aufmerksamkeit bekommt. Gerade bei den Prothesen habe ich es selten mitbekommen, dass ein PJ'ler mehr als Haken und Bein halten durfte. Tipp: Ich habe diese Rotation während der Sommerferien gemacht, wo sich auch das Sommerloch zeigte. Dies führte dazu, dass die Anzahl an TEPs etwas geringer als normal war. ;-)
Ansonsten war in meiner Rotation die Frau vom Blutabnahme-Dienst krank, sodass wir als PJ'ler dies als Aufgabe am morgen hatten. Da es teilweise sehr viele Abnahmen waren, sind dafür schon manches Mal an die 2 Stunden vergangen, was natürlich sehr ärgerlich war. Gerade bei Arthroskopien lohnt es sich als Zuschauer mit den OP zu gehen. Die Oberärzte erklären dann viel und man hat auch die Chance auf den Monitoren viel zu sehen. Dies gilt auch für alle anderen OPs: Wenn nichts auf Station los ist, dann stellt man sich mit in den OP und guckt zu. Hierbei kann man dann viele Erklärungen abgreifen und durfte sich manches Mal mit Einwaschen, um mehr zu sehen. Freitags ist Sprechstunde durch CA Dr. Heiber, der sich viel Zeit für die Patienten nimmt. Er freut sich sehr, wenn ein PJ'ler ihn begleitet und er so viel erklären kann. Dr. Heiber ist ein sehr humorvoller Mensch, sodass man mit ihm viel zu Lachen bekommt.
Fazit UCH: Eine entspannte Zeit, wenn wenige TEPs sind. Ansonsten steht man täglich im OP als Hakenhalter. Aber man kann sich auch gut im Stationsalltag mit einbringen, was natürlich für jede Fachrichtung hilfreich ist. Die netten Assistenten erklären einem gerne etwas und lassen einen gern mitarbeiten.
- ACH: Die Allgemeinchirurgie hat einen bariatrischen Schwerpunkt, sodass nahezu täglich laparoskopisch Magenbypässe oder Schlauchmagen angelegt werden. Bei vielen dieser Eingriffe mimt der PJ'ler den Kameramann / -frau. Wenn der Chef operiert geht es meistens sehr schnell und erklärt auch gerne dabei. Auch bei den anderen Operationen (viele Portanlage, TAPPs, Liechtenstein, OP nach Spitzy, lap. CHE; seltener Hemikolektomien, Splenektomien, Thyreoidektomie) assistiert man und bekommt viel erklärt. In der Allgemeinchirurgie sind kaum Blutabnahmen, sodass man sich nichtmal ärgert, wenn das Blutabnahme-Team ausfällt. Auch in der ACH besteht die Möglichkeit mit in die Sprechstunde zu gehen, um Untersuchungen, sowie Sono trainieren zu können.
Schön ist, dass nach der Frühbesprechung sofort die Visite erfolgt, ehe das ganze Team inkl. PJ sich zum gemeinsamen Frühstück trifft. Dies macht ein angenehmes Gefühl, sowie Wertschätzung aller im Team. Wer in Eschweiler im M3 geprüft wird, bekommt als chirurgischen Fachprüfer fast immer CA Dr. Dellanna oder OA Dr. Butz. Beide prüfen wohl ausschließlich allgemeinchirurgische Themen, sodass man bei den beiden gut zuhören sollte. Sie sind aber sehr freundlich und zuvorkommend, sodass es auch Spaß macht mit ihnen zu operieren. Dr. Butz macht auch den PJ-Unterricht an Donnerstagen. Ihn kann man ansprechen, dass er eine Doppelstunde Knoten und Nähen anbietet. Da gibt er sich viel Mühe und dies ermöglicht nochmal mehr, dass man nach einer OP den Hautverschluss machen oder intraoperativ Knoten darf. Fazit: Für meinen späteren Werdegang konnte ich nochmal viel mitnehmen. Ein sehr nettes Ärzteteam, die einen die Zeit sehr entspannt machen.
Weitere Rotationen habe ich nicht mitgemacht. Kann hierzu nur wenig sagen, das meiste beruht auf Aussagen Dritter:
- Plastische Chirurgie: Haben häufig einen eigenen PJ'ler, sodass man dann wenig machen kann (Ausnahme: Stationsarbeit)
- Gefäßchirurgie: Soll wohl interessant und spannend sein, schlechter Ruf der Oberärzte eilt jedoch voraus. Probiert es einfach aus und gebt dem ganzen die Chance
- Radiologie: Externes Unternehmen zu dem man für eine Woche rotieren kann. Bedingung: Freitags muss man zum Dank selbstgebackenen Kuchen mitbringen ;-)
- ambulante Reha: Kenne keinen der dort hin rotiert ist, Möglichkeit besteht aber
- urlogischer OP: Operieren unter dem jetzigen Chef (Austritt 31.12.23) viel offen. Dort kann man gut zugucken und er erklärt viel. Ansonsten nettes Team, die viel erklären. Da ab Anfang 2024 ein neuer Chef kommt, muss man gucken wie sich die Abteilung entwickelt.
- gyn. OP: keine Informationen, siehe ggf. Bericht von Gynäkologie-PJ
PJ-Unterricht:
Findet immer Donnerstags statt mit wechselnden Themen aus allen Bereichen. Der Donnerstag macht die Woche sehr entspannt, sodass die Zeit schnell vergeht.
Fast wöchentlich findet ein EKG-Training statt, welches sehr gut auf das Examen vorbereitet. Ansonsten haben wir nach Rücksprache mit OA Dr. Butz einen Knoten und Naht Kurs gemacht, um praktische Inhalte zu lernen.
Darüberhinaus gab es jetzt erstmalig eine M3-Simulation durch den Chef der Anästhesie. Wir haben in Kleingruppen einen Patienten auf Intensiv bekommen, den wir untersuchen und ihm vorstellen mussten. Anschließend sind wir in den Besprechungsraum gegangen und haben dort den 2. Tag des M3 simuliert. Hier hat er uns Fragen und Fälle gestellt, die wir beantworten mussten. Laut ihm hat er es auf ähnlichem Niveau wie im realen M3 (in Eschweiler) gehalten. Wir fanden diese Simulation sehr hilfreich und nützlich. Dies haben wir PD Dr. Dück auch rückgemeldet und hoffen, dass sich dieser Unterrichtsinhalt auf lange Sicht integriert und weiter entwickelt. Sprecht ihn ansonsten frühzeitig darauf an, dass ihr an solch einer Simulation interessiert seid, da er auch einige Zeit für die Vorbereitung benötigt.
Fazit:
Ich war positiv überrascht von dem Chirurgie-Tertial. Trotz meiner chirurgischen Abneigung hat es schlussendlich viel Spaß gemacht und ich konnte nochmal ein paar Sachen mitnehmen. Es wurde während des OPs mehr gelacht und gescherzt, es gab selten schlechte Stimmung. In meiner Zeit wurde ich kein einziges Mal angeschriehen oder angemeckert, weil ich etwas nicht richtig gemacht / gehalten habe. Zugegebenermaßen habe ich mich jetzt auch nicht in die erste Reihe beim operieren gedrängt, aber ich denke insbesondere für angehende Chirurgen ist ein Tertial im SAH Eschweiler eine sinnvolle Wahl mit vielen guten Möglichkeiten chirurgisch zu lernen.