Was für ein Start ins PJ! Lehrreiche Erfahrung in einem semi-privatisierten Gesundheitssystem. Ich war die einzige europäische Studentin (lag aber vermutlich daran dass die Visa Situation erschwert war durch COVID, ich hatte bereits ein anderes Visum), man ist viel mit den anderen Studenten in Kontakt gekommen durch tägliche Kleingruppen Teachings die angeboten wurden für die 5. und 6. Jahre (Fallbesprechungen mit Prüfungssimulationen in die ich wie die locals eingebunden wurde). Dadurch konnte ich nicht nur chirurgisch wahnsinnig viel mitnehmen sondern auch internistisch, anästhesistisch, orthopädisch, gynäkologisch und pädiatrisch. Man kann sich für acute, upper GI, lower GI, Tumor bewerben, alles super Teams unterschiedlicher Größe (steht alles online). Das Krankenhaus wird modernisiert und besteht aus einem privaten und öffentlichen Teil, die Ärzte wechseln zwischen beiden. Im privaten gibt es einen DaVinci und man kann bei Interesse einen Tag hospitieren.
Zusammenfassend:
+++ Sydney (Muss ich glaube nicht viel zu sagen- POW 10 Minuten vom Strand, ich bin oft zum Baden nach Coogee vor/nach der Arbeit. Würde immer das 1. Tertial dort starten dann kann man die 5 Wochen vorher mitnehmen zum reisen)
+ Alles kann- nichts muss, ich bin bei interessanten Sachen oft länger geblieben (17-18:00), wenn nichts war aber auch früher gegangen (13:00) oder einen Tag ausgleichsfrei genommen
+ jeden Tag Teaching auf Station/im OP/Ambulanzen (je nachdem, wie interessiert man ist)
+ es wird viel Wert darauf gelegt auch praktische OP Fähigkeiten zu erlernen: ich war immer 2./1. Assistenz und durfte hier schrittweise mehr Verantwortung übernehmen
+ gute Stimmung auf Station, vieles wird interdisziplinär zwischen Pflege (von der man richtig viel lernen kann), Ärzten, Diätassistenten, Physios, Ergos, Sozialdienst, Seelsorge,... entschieden.
+ man kann auch Arztbriefe schreiben, Blut abnehmen, Nadeln legen und bei Visite aktiver teilnehmen, wird aber nie gedrängt.
+ es ist immer Zeit für einen Kaffee, Teams verbringen viel Zeit zusammen und sind sehr angenehm. Für Mittagessen ist immer Zeit.
- Bewerbung/Planung aufwendig und teuer (Visum, Flug, Unterkunft in Sydney, Bewerbungsgebühr ca. 60 Euro, 8 Wochen ca. 300 Euro)
- Business Casual Klamotten, keinen Spint/etc. . Einfach am ersten Tag wie in den anderen Bewertungen beschrieben business casual kommen (hatte eine Stoffhose, eine Jeans und drei Blusen/schickere T-shirts, als Schuhe werden jegliche Form von Sneakers auch akzeptiert)
Ansonsten nichts negatives. Wenn ihr die finanzielle Möglichkeit habt kann ich es uneingeschränkt empfehlen. Ich bin bereits vorher nach Sydney um zu arbeiten (Stundenlohn wesentlich höher als in Deutschland), zu reisen und die Stadt zu leben und es war einfach eine unvergessliche Zeit.
Bewerbung
2 Jahre vorher, wegen COVID wurde es erst abgesagt dann aber doch möglich gemacht