PJ-Tertial Dermatologie in Klinikum Klagenfurt am Wörthersee (7/2023 bis 10/2023)

Station(en)
Station, Ambulanz, Allergologie, OP, Tageschirurgie, Onkologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Mein Tertial in der Dermatologie in Klagenfurt war ein schönes Tertial, herauszuheben sind die wirklich sehr herzlichen Kärntner und Kärntnerinnen, sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich. Somit habe ich mich immer willkommen und geschätzt gefühlt. In Österreich ist es allerdings auch so, dass nach dem KPJ – also bevor man dann als Assistenzarzt/ärztin beginnt – das Basisjahr liegt. Ich hatte den Eindruck, dass die Basisärzt*innen eher die Aufgaben auf Station gemacht haben, die in Deutschland PJ-Aufgabe waren und als KPJ-ler*in doch eher weniger Ärzt*innenkontakt bestand. Deswegen würde ich meinen Lernfortschritt als mäßig betrachten.

Der Alltag in der Dermatologie begann um 7.35 Uhr mit der Morgenbesprechung, bei der die Aufnahmen und Entlassungen für den Tag und aus dem Dienst, die Einteilungen in der Ambulanz und sonstige Anliegen besprochen wurden. Danach ging es für uns KPJ-ler*innen zu den tageschirurgischen Patient*innen, die einmal angeschaut werden mussten und nochmal überprüft wurden zwecks Allergien, Blutverdünnung etc. Blutentnahmen und Flexülen macht in Österreich die Pflege, nur wenn diese das manchmal nicht geschafft hat, wurden wir angerufen. Danach war die Einteilung relativ frei, entweder man ist gegen 8.30 Uhr auf Station zur Visite gegangen, in die Allergologie, in die Onkologie, hat sich in die Ambulanz mit dazu gesetzt oder ist im OP zuschauen gegangen. Es gab KPJ-Telefone, auf denen wir für PEs (Probebiopsien) angerufen wurden. Das war anfangs in Ordnung, manchmal waren es aber pro Tag auch so viele Stanzbiopsien, dass man eigentlich zu nichts anderem gekommen ist.. Das ist dann deutlich angenehmer, wenn mehrere KPJ-ler*innen und Famulant*innen da sind, um sich besser verteilen zu können. Ebenfalls KPJ-Aufgabe waren die Lentocillin-Gaben bei Lues und die Skabiesversorgung (Aufklärungen und Rezepte ausstellen).
Dienstags und donnerstags war Chefvisite mit dem Primarius, der sehr nett und kollegial ist und gern etwas erklärt oder auch mal ein paar Fragen stellt, aber immer in einer angenehmen Atmosphäre. Mittwochs gab es immer um 12.30 Uhr eine Fortbildung aus unterschiedlichen Themenbereichen für alle KPJ-ler*innen und Basisärzt*innen des Klinikums.

Offiziell bleiben mussten wir bis 13 Uhr, was nach einem Tertial in Deutschland absoluter Luxus war! Dadurch blieb auch viel Zeit, die Umgebung anzuschauen, Klagenfurt zu entdecken, in den Wörthersee zu springen oder einfach entspannt auf der Dachterrasse des Studierendenwohnheimes zu sitzen. Kärnten ist wirklich eine sehr schöne Umgebung, um wandern zu gehen (Hohe Tauern) oder die zahlreichen türkisblauen Seen zu besuchen. Studientage gibt es dafür keine, aber es war auch kein Problem, mal einen Longday (bis 17 oder 20 Uhr) mitzumachen und dafür dann frei zu nehmen. Dienste waren leider nicht möglich, da in der Derma immer nur ein Arzt über Nacht blieb, es nur ein Bett gab und meistens auch nachts nicht so viel passiert ist.

Insgesamt würde ich das Tertial dort wieder machen, was aber auch definitiv mehr an dem Urlaubscharakter des Tertials als an dem neugewonnenen Wissenszuwachs auf dem Gebiet der Dermatologie liegt.

KPJ-Gehalt beträgt im KABEG-Verband derzeit 900€ brutto, ich habe allerdings keines bekommen, da ich über Erasmus+ nach Klagenfurt gegangen bin, beide Förderungen zu erhalten geht also nicht. Dafür gab es für mich kostenloses Essen in der Mensa, was sehr gut und sehr österreichisch war (große Auswahl, Buffet, Salatbar, Dessertbar…)
Eine Unterkunft stellt das Klinikum nicht, ich bin im Studierendenwohnheim home4students untergekommen, was völlig in Ordnung war (Monatsmiete ca. 360€).
Bewerbung
Ich hatte der Sekretärin ca. 1 Jahr im Voraus geschrieben und sie hat mich dann über den Kärntner Gesundheitsfonds angemeldet.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
900

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87