Der Start in Heide ist super organisiert. Am ersten Tag werden alle PJ´ler gemeinsam begrüßt und man kann schon die ersten Kontakte knüpfen. Das Tertial wird in zwei Hälften geteilt, 8 Wochen Unfallchirurgie und 8 Wochen Allgemeinchirurgie. Sofern die PJ´ler gut genug besetzt sind, gibt es die Möglichkeit 2 Wochen fremdzurotieren. Ich bin 3 Tage NEF gefahren. Das wollen die meisten. Es kann sich auch wirklich lohnen. Dann war ich noch eine Woche in der Psychiatrie. Das hat mir echt super gefallen.
Es gibt die Möglichkeit Wochenenddienste zu machen. Für einen Wochenenddienst bekommt man 4 Tage frei. Der Dienst geht von 9 bis 19 uhr. Man muss damit rechnen, dass man auch mal 10 Stunden Blut abnimmt. Sonst wird man auch mal in den OP gerufen oder kann, wenn man Glück hat, in die Ambulanz gehen.
Die ersten 8 Wochen habe ich in der Unfallchirurgie verbracht. Wir waren die meiste Zeit zu zweit oder zu dritt in der Unfallchirurgie. Dadurch haben wir sehr viel Zeit im OP verbracht. Am häufigsten standen wir in den Endoprothetik-Sälen. Insgesamt war die Stimmung im OP meistens gut. Ich hatte vorher keine Erfahrungen im OP und wurde super mitgenommen. Die Operateure haben einem im Laufe der Zeit immer mehr zugetraut. Am Ende hatte ich sogar ein bisschen Spaß im OP. Das Highlight der Zeit in der Unfallchirurgie war die Zeit in der chirurgischen Ambulanz. Dort war es immer möglich eigene Patienten zu betreuen und Wunden zu versorgen. Dabei hatte man immer die Unterstützung von den Assistenzärzten. Über die Tätigkeiten im OP und in der chirurgischen Ambulanz hinaus hat man meistens die Visite dokumentiert, manchmal beim Blut abnehmen ausgeholfen (grundsätzlich haben das aber unter der Woche die MFAs gemacht) und gelegentlich etwas bei der Stationsarbeit ausgeholfen. Leider sind nach meiner Zeit dort 3 Assistenzärzte gegangen. Dadurch soll es für die nachfolgenden PJ´ler echt stressig gewesen sein.
Danach bin ich in die Allgemeinchirurgie rotiert. Dort hatte ich etwas Schwierigkeiten mich zurechtzufinden. Wir waren zwischenzeitlich bis zu 6 PJ´ler auf einer Station. Dadurch standen wir uns sehr viel auf den Füßen. Meine Zeit in der Allgemeinchirurgie war auch sehr zerstückelt, da ich meinen Urlaub und Freizeitausgleich nicht in der Unfallchirurgie nehmen konnte, da wir zu schlecht besetzt waren, habe ich das dann alles in der Allgemeinchirurgie genommen. Die Assistenten sind grundsätzlich alle nett. Allerdings gibt es massive Spannungen im Team, die man auch als PJ´ler immer wieder mit durchlebt. Es gibt in der Allgemeinchirurgie die Möglichkeit in den OP zu gehen, an den Sprechstunden teilzunehmen (das lohnt sich wirklich) und bei der Stationsarbeit auszuhelfen. Die Untersuchung von Pat in der Notaufnahme ist leider nicht möglich, da diese von anderen Fachabteilung betreut wird.
In Heide wird allen ein WG-Zimmer gestellt. Die WG-Zimmer sind wirklich in Ordnung und sollte mal ein Mangel bestehen, kümmert sich die Wirtschaftsabteilung sofort. Es gibt 10 € Essensgeld pro Tag. Das Essen ist in Ordnung. Ich habe meistens Salat von der Salatbar gegessen. Das war in der Regel die beste fleischlose Alternative. Das Restgeld konnte man am Kiosk ausgeben. Es gab die Möglichkeit kostenlos im Therapiezentrum unter Anleitung von Physiotherapeuten zu trainieren. Das habe ich sehr dankend angenommen. Außerdem gab es 420€ Gehalt jeden Monat.
Heide bietet wirklich viele Freizeitmöglichkeiten insbesondere im Sommer. Wir waren mehrmals auf Sylt, im Freibad in Meldorf und Hemmingstedt, auf dem Marktfrieden (ein Mittelalterfest auf dem Heider Makrtplatz - der größte Makrtplatz in Deutschland), am Strand in Büsum und Meldorf und in der Therme in Büsum. Durch die Gesamtbedingungen in Heide ist in unserer Gruppe eine wirklich tolle Gemeinschaft entstanden. Ich habe fast alle in mein Herz geschlossen und bin wirklich dankbar für die tolle Zeit.