Diagnostik, Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Meine Frau und ich haben in Schongau zusammen unser Chirurgie Tertial gemacht. Der Kontakt mit der Sekretärin Frau Nitschmann war extrem freundlich und zuvorkommend. Für uns als Paar wurde sogar eine Wohnung mit Doppelbett organisiert. Die Wohnung selbst war sehr schön, geräumig, sauber, modern und voll ausgestattet mit Küchenzeile, Fernseher und extra Badezimmer. Die Wohnungen sind direkt neben dem Klinikgebäude und sind sogar per Tunnel verbunden.
Pro:
- Alle Ärzte waren durchweg sehr freundlich und zuvorkommend. Das Team ist sehr familiär und man wird schnell aufgenommen. Auch die Oberärzte waren immer sehr nett (auch im OP, man würde hier niemals angeschrien werden oder sonstiges) und bereit Sachen zu erklären.
- Von den Assistenzärzten wurde man praktisch wie ein Assistenzarzt behandelt. Aufgaben wie Briefe schreiben wurden aufgeteilt.
- In der Notaufnahme durfte man immer selbständig nähen wenn es etwas gab. Man durfte wenn man wollte in der NA Patienten auch komplett selbst betreuen, auch alle Dokumentationen machen etc. Sonos zu machen war auch immer möglich.
- Es war möglich für eine Woche in die anliegende radiologische Praxis zu rotieren.
- Wenn man wollte konnte man noch für 2-3 Wochen auf die Intensivstation rotieren, diese ist aber überwiegend internistisch.
- Die Anreise verlief problemlos, sehr gutes Zimmer, die Gegend ist natürlich traumhaft, man kann mit dem Auto jedes Wochenende Berg- oder Seeausflüge machen.
- Im OP wurde man immer sehr freundlich behandelt, auch durfte man von den Anästhesisten aus manchmal intubieren etc.
Negativ:
Leider mussten wir als wir ankamen feststellen, dass das Krankenhaus aus politischen Gründen gerade am schließen ist. Dementsprechend wurde der Betrieb extrem runtergefahren. Teilweise war nur ein Patient auf der Viszeralchirurgie, auf der Unfallchirurgie war immer noch etwas mehr los. Elektive Eingriffe fanden praktisch gar nicht mehr statt. Zu Beginn des Tertials war noch etwas mehr los, aber im Verlauf wo wir da waren hat schon immer mehr zu gemacht, die IMC wurde geschlossen, der Kreissaal hat komplett zu gemacht, auch wurde praktisch der Schockraum gesperrt, sodass keine Polytraumata, etc. hier ankamen. Aufgrund der wenigen Patienten gab es auch entsprechend nix zu tun, oft war man schon um 10-11 Uhr eigentlich mit der Arbeit fertig und konnte dann für den Rest des Tages in die Wohnung gehen und nur als "Bereitschaft" arbeiten. OPs gab es dementsprechend auch gegen Ende wirklich sehr wenige und die Lehre blieb dann auch etwas auf der Strecke, PJ Unterricht ist eigentlich 1x/Woche angesetzt aber realistisch fand der Unterricht als wir da waren 4x statt.
Fazit:
Eigentlich ein super Krankenhaus mit extrem nettem Team, aber sehr schade dass es so am runterfahren ist. Je nachdem, ob man sich für Chirurgie interessiert oder nicht macht es vielleicht leider keinen Sinn mehr hier PJ zu machen. Wenn man sich nicht für Chirurgie interessiert und nicht in den OP möchte etc., kann das hier ein Traumtertial sein mit unglaublich viel Freizeit und natürlich hohem Freizeitwert in Südbayern. Andererseits haben wir uns gegen Ende gefragt, wie lange es überhaupt noch offiziell möglich sein wird hier das PJ zu machen. Sehr Schade!
