Wenn man 3-4 Monate dort ist rotiert man zwischen Viszeralchirurgie, Schilddrüsenzentrum, Notaufnahme und Gefässchirurgie.
Notaufnahme
Mit die beste Rotation. Aufgaben sehr abhängig von den Assistenten mit denen man zusammen arbeitet und den eigenen Vorstellungen. Wenn man Glück hat kann man ziemlich eigenständig Anamnese und Untersuchungen durchführen und dann gemeinsam mit den Assistenzärten/innen oder Oberärzten/innen besprechen mit welche weiteren Untersuchungen/Labor etc sinnvoll wären und wie man weiter vorgehen soll. Zum Teil leider auch sehr geforderte bis überforderte Assistenten die gerne Teile der Arbeit auf einen abwälzen ohne, dass man dann den Fall ganz mitbekommt und darüber spricht. Jeder soll mal eine Woche Nachtdienst machen, danach hat man dann meist eine Woche Kompensations und Urlaubsfrei und bekommt etwas Zuschläge. Man kann viel selbst machen, viel Ultraschall machen etc. Bei Schockräumen schreibt man alles mit was passiert.
Insgesamt gutes Arbeitsklima, nette Kollegen, die Oberärztin stellt einen Colaautomaten für die ganze Notaufnahme! Steilste Lernkurve.
Viszeralchirurgie
Viel Stationsalltag. Angenehmes Arbeitsklima. Auch feste Einteilung der Unterassistenten im OP. Wenn genug Unterassistenten da sind kann man sich absprechen wer wo lieber hinmöchte. Gute Zusammenarbeit mit den Assistenten, viel Dokumentation und Briefe schreiben, viel Visite. Im Op sind alles sehr nett, viel machen darf man aber nicht. IdR eher Harken halten. Die meisten Oberärzte waren bemüht währenddessen grob zu erklären was passiert. Lernkurve leider begrenzt, aber gutes Arbeitsklima.
Schilddrüsenzentrum (meistens nur eine Woche)
Langweiligste Rotation. Während der Sprechstunde hospitiert man nur und kann so gut wie nichts selbst machen (ausser Büro- und Recherchedienste für die Leiterin). In den OPs hält man viel Harken (anstrengend und spätestens ab der dritten OP langweilig) und sieht wenig. Eher angespanntes Klima. Nette Assistenten.
Gefässchirurgie
war ich selbst nicht. Soll eine angespannte Stimmung geherscht haben
Pro's:
-Im Allgemein nettes Personal (Vom Assistenzärzten bis zum Chefarzt/ärztin), Umgang mit der Pflege und OP Assistenz angenehmer als in Deutschland
-Arbeitsklima und Umgang eher netter und entspannter als in Deutschland
-Essen in der Restaurants (Hauptrestaurant, Italiener und Asiatisches Restaurant) sehr gut
-Spital im Vergleich zu Deutschland eher neuer und in gutem Zustand
-Pflege besser besetzt als in Dt. Kompensationstage und extra Zulagen für Dienste ( im Schnitt um die 300 Chf pro Monat)
-Freizeitwert in Luzern im Sommer super hoch
Con's:
-Arbeitsbelastung relativ hoch (normale Arbeitszeiten idR 7.00-17.30 Uhr
-zusätzlich Picketdienst (Rufbereitschaft) sowie Wochenenddienste und in der Notaufnahme Schichten (Früh, Mittel, Spät, Nacht).
-Assistenten haben zum Teil viel zu tun und machen lange Überstunden
Personalwohnheim: 368 CHF, Zimmer mit 1,2m Bett, Schrank, Regal, Kühlschrank und Schreibtisch. Abgetrennte Toilette sowie Waschebecken. Gemeinschaftsküche (mit etwas Gieschirr und Töpfen) und Duschen auf dem Flur. Gute Stimmung, sehr praktisch, da nah zum Spital, etwas laut, aber für die bgrenzte Zeit super.