PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Luzern Sursee (9/2023 bis 12/2023)

Station(en)
OP, Notfall, Ambulanz, Station
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Das Spital ist zwar nicht besonders groß, aber um einen Überblick über die Chirurgie zu erhalten ist es ideal.
Der Tag beginnt um 7.20 Uhr mit dem Morgenrapport. 10 Minuten vorher haben sich die UHUs noch getroffen um sich für die OPs am Tag einzuteilen. Bei diesen OPs steht man immer steril mit am Tisch und hält Haken, die Kamera bei laparoskopischen Eigriffen oder ist teilweise 1. Assistenz bei orthopädischen Eingriffen.
Nach dem Rapport wird mit allen zusammen noch Kaffe getrunken, d.h. mit den UHUs, Assistentezärzten, Oberärzten und Leitenden Ärzten. Danach geht es auf Station/OP oder in die Notaufnahme. Auf Station macht man mit einem Assistenten zusammen die Visite, schreibt danach die Verläufe, verordnet Medikamente (kann man immer selbstständig machen, beim Programm muss man dann angeben wer die Verordnung gegenzeichnet. Dadurch sehr selbstständiges Arbeiten möglich), schreibt Austrittsbriefe, telefoniert mit Arztpraxen, Befunde anfordern. Mittagessen ist immer möglich und hierfür wird auch immer Zeit gefunden. Meistens gehen alle Assistenzärzte und UHUs gemeinsam essen, sofern man nicht gerade im OP ist. Eine feste Arbeitszeit, bis zu der man bleiben muss, gibt es nicht. Blutabnahmen/Flexülen legen macht man gar nicht, dies ist die Aufgabe der Pflege. Auch im OP herrscht eine sehr nette und kollegiale Atmosphäre. Man kann immer Fragen stellen und auch die OTAs sind alle super nett und hilfsbereit! Zunähen ist meistens immer möglich. Beim Chef darf man die Schnitte für die Trokare selbst machen und den Trokar setzen, er erklärt super viel und ist echt super nett, ein tolles kollegiales Miteinander! Kameraführung bei laparoskopischen Eingriffen gehört regelmäßig zu unseren Aufgaben.
Neben dem Stationsdienst/OP gibt es noch einen Frühdienst in der Notaufnahme und den Spätdienst Notaufnahme +Pikett (Bereitschaftsdienst für den OP). In der Notaufnahme gehört die Patientenanamnese und Untersuchung des Patienten zu den Aufgaben sowie Anordnen von Bildgebungsprogrammen, Bericht schreiben, Rezepte/AUs ausstellen, Sonographieren kann man in der Notaufnahme super üben! Zusammen mit dem Assistenzarzt bespricht man die Patienten und kann noch Bildgebung und Labor anmelden. Sind alle Ergebnisse da, stellt man die Patienten noch einem Oberarzt vor und bespricht das weiter Prozedere. Die Zusammenarbeit mit den Oberärzten in der Notaufnahme war echt lehrreich und total sympathisch und kollegial! Selbstständige Wundversorgung und Nähen ist jederzeit möglich und wird gerne gesehen. Der Frühdienst geht bis 15.30 Uhr, anschliessend kommt der Spätdienst. Dieser geht Abends bis Open end bzw. bis der Großteil der Patienten auf dem Notfall versorgt ist. Wenn noch OPs anstehen, dann geht man im Laufe des Nachmittags/Abends noch in den OP und hat OP Bereitschaft bis zum nächsten Morgen um 7.00 Uhr. D.h. dass man auch mal um 3 Uhr nachts zu einer inkarzerierten Hernie gerufen werden kann. Aber da die chirurgischen Assitenzärte keine Nachtschichten machen, ist man dann immer 1. Assistenz im OP und so lernt man wirklich viel. Notfall Spätdienst geht von Montag bis Freitag. das ganze Wochenende hat man anschliessen noch OP Bereitschaft und man muss bei Anruf innerhalb von 30 Minuten in der Klinik sein. Als Ausgleich erhält man für die gesamte Woche aber in der kommenden Woche 3 Tage zur Kompensation frei, wodurch die Pikett Dienste sehr fair sind.
Zusätzlich gibt es noch einen Visitendienst am Wochenende. Zusammen mit einem Assistenzarzt visitiert man am Wochenende alle chirurgischen Patienten, schreibt die Verläufe und ggf. Austrittsberichte, geht meistens so bis ca. 16:00 Uhr und dafür bekommt man ebenfalls unter der Woche 2 freie Tage.
In meinen 4 Monaten hatte ich insgesamt 3 Pikett Wochen und 2 Visitendienste.

Regelmäßigen PJ-Unterricht wie in Deutschland gibt es nicht. Man muss schon selbst Engagement zeigen und viel fragen. Aber gerade in der Notaufnahme ist der Lerneffekt sehr groß. Dennoch hatten wir nur unregelmäßig PJ-Fortbildungen, aber natürlich besser als gar nicht :)

Freizeitwert: Sursee ist nicht groß, aber trotzdem kann man gerade im Sommer viel machen. Der Sempachersee liegt direkt vor dem Wohnheim. Im Sommer waren die UHUs sehr häufig gemeinsam am See Baden oder Grillen. Luzern ist mit der Bahn nur 20 Minuten entfernt und im Sommer kann man in der Schweiz ganz wundervoll wandern gehen. Die Zentralschweiz direkt vor der Tür oder etwas weiter entfernt im Berner Oberland oder im Wallis. Andere UHUs waren noch regemäßig Klettern oder mit dem Rennrad unterwegs.

Ich kann ein Tertial in Sursee nur empfehlen. Ein wahnsinnig nettes Team aus Assistenzärzten, Oberärzten und dem Chef mit vielen Möglichkeiten zum selbstständigen Arbeiten. Unter den Mitarbeitenden herrscht eine sehr gute Stimmung, tolle kollegiale Atmosphäre, vor allem auch in OP, das Du setzte sich bis zum Chef fort, mit der Pflege arbeitet man seht gut zusammen.
Wer ein lehrreiches Chirurgie Tertial haben möchte in dem man einen guten Überblick über die Chirurgie mit Stationsarbeit, OP und Notaufnahme erhält, ist hier richtig. Da es ein kleineres Haus ist, ist das Leistungsspektrum natürlich begrenzt, trotzdem habe ich sehr viel mitnehmen können :)
Bewerbung
1-2 Jahre vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
4
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2