PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Hopital du Jura (7/2023 bis 9/2023)
Station(en)
E4, E5, Nota, OP
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP
Heimatuni
Aachen
Kommentar
PRO:
- nettes Team (ibs. die Assistenzärzt:innen, diese wechseln aber mit sehr hoher Frequenz durch)
- man ist immer im OP willkommen und darf sich mit steril machen
- wenn man sich halbwegs gut anstellt, ist der Chefarzt sehr an einer Übernahme interessiert (Chirurgie ist nur leider nicht ganz mein Ding)
- nach Absprache kann man immer auch in andere Bereiche rotieren, das ist relativ bürokratiefrei möglich (ich war zum Beispiel mal bei den Onkologen)
- jeden Monat ist man 2 Wochen in der Notaufnahme (immer abhängig davon, wie viele andere Praktikant:innen da sind), hier kann man eigene Patient:innen
betreuen, Untersuchungen anordnen und nähen
- viele Oberärzte sind deutschsprachig, da kann man sich dann insbesondere für Verständnisfragen nochmal erkundigen
- ibs. wenn man gerne rausgeht und Sport macht, hat Delémont viel zu bieten, ansonsten eher beschaulich und still, aber mit dem Zug ist man schnell in Biel oder Basel
- 2 "jours de congé" pro Monat, ich habe es dann so gelegt mit einem Feiertag, dass ich eine Woche lang Urlaub machen konnte
- im Vergleich zu den Vorberichten ist das bâtiment de personnel deutlich besser, zumindest die Küchen sind nagelneu, die Zimmer sind 70er-Style, aber funktionell und für den Mietpreis absolut unschlagbar
KONTRA:
- relativ stark ausgeprägte Hierarchie, viele Médecins chefs sind eher wenig an Lehre interessiert (das wird durch die Chefs de clinique und die Assistenzärzt:innen aber etwas kompensiert)
- Essen in der Kantine ist trotz Mitarbeiter:innen-Rabatt sehr teuer (ich habe mir dann meistens etwas vorgekocht)
- als deutschsprechende Person wird man auf jeden Fall viel für die Kommunikation mit Basel herangezogen
MEINE TIPPS: Ich habe es so getimed, dass ich genau 3 Monate da bin. So konnte ich die Aufenthaltserlaubnis umgehen, hatte somit aber auch keinen offiziellen Wohnsitz in der Schweiz und ergo konnte ich auch kein Schweizer Konto eröffnen. Ich kann den Service Ibani und Banken wie beispielsweise Revolut empfehlen, um möglichst wenig Transaktionsgebühren zu haben. Alternativ wurde mir angeboten, mir den Lohn in bar auszuzahlen.
Die Wochenenden solltet ihr unbedingt zum Umherreisen nutzen. Ich konnte von einer Schnupper-Halbtax profitieren. Für 30 CHF kann man 2 Monate lang die Halbtax nutzen!
Vorbereitung: ich hatte "Französisch für Mediziner" von Balzer, hier musste ich jedoch feststellen, dass das Vokabular in Delémont nochmal deutlich anders war. Auf dem Weg ins Krankenhaus habe ich außerdem im Vor-Tertial den Podcast "Symptômes" von RTL (via Spotify) gehört, der mir viel geholfen hat.
Bewerbung
Etwa 1,5 Jahre im Voraus über die Uni Lausanne, diese haben mir dann im November 2022 2 Restplätze zur Auswahl gegeben. Wenn man nach Lausanne selbst möchte, muss man sich über das SEMP-Programm bewerben.