Wenn man das PJ-Tertial in der Neurologie des Universitätsklinikum Heidelberg absolviert, erhält man die Möglichkeit, in kleinere affiliierte Häuser für die Stroke-Unit zu rotieren. So habe ich die Gelegenheit genutzt, das Kreiskrankenhaus Bergstraße kennenzulernen.
Aufbau des Hauses:
In Heppenheim gibt es eine allgemeinneurologische Station, eine Notaufnahme sowie eine Stroke-Unit mit 8 Betten. Als PJler ist man primär auf der Stroke-Unit, wird jedoch auch zu spannenden Fällen in der Notaufnahme geholt.
Aufgaben auf Station:
Durch einen Blutentnahmedienst ist man von der Hauptlast der Blutentnahmen befreit. Die kleinere Station sowie flache Hierarchien eröffnen so die Möglichkeit, vielfältige ärztliche Aufgaben zu übernehmen. Wie immer lohnt es sich natürlich auch hier, Eigeninitiative und Interesse zu zeigen. Unter anderen konnte ich frühzeitig eigene Patienten übernehmen und die Visite bei ihnen leiten. Hierbei erhielt ich stets hilfreiches Feedback durch den Chefarzt. Für diese Patienten habe ich auch einen Medikationvorschlag erstellt, den Arztbrief geschrieben und Angehörigengespräche geführt. Ich habe zudem zahlreiche Lumbalpunktionen durchgeführt und die Gefäßdarstellung mittels Ultraschall unter Anleitung üben dürfen. Darüber hinaus wurde ich stets zu spannenden Patienten in der Notaufnahme dazugerufen und habe dort Patienten (vor)untersucht und vorgestellt.
Lehre:
1x/Woche gibt es PJ-Unterricht für alle PJler des Hauses in unterschiedlichen Fächern (Innere/Chirurgie/Orthopädie), an dem ich sehr gerne teilgenommen habe. Zudem wurde auf Station viel erklärt und ich erhielt Feedback zu den Visiten, Patientenvorstellungen und Arztbriefen.
Weitere Anmerkungen:
Als PJler kann man immer die Mittagspause wahrnehmen. Es gibt Essensmarken für PJler und ich kann die Heppenheimer Kantine wärmstens empfehlen.
Da ich kein Auto besaß und das Pendeln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig gewesen wäre, wurde mir ein Zimmer im Schwesternwohnheim gestellt.
Fazit:
Ich kann das Kreiskrankenhaus Bergstraße fürs PJ in der Neurologie wärmstens empfehlen. Im Vergleich zur Universitätsklinik ist die Stroke Unit dort kleiner und es liegen im Schnitt weniger stark betroffene Patienten dort. Hierdurch bietet sich die Möglichkeit, viel eigenständig zu arbeiten und engmaschig betreut zu werden.
