PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Thun (1/2023 bis 4/2023)
Station(en)
Keine
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Ich habe das Chirurgische Tertial in Thun gemacht und mich auf eine schöne Zeit gefreut. Leider wurde ich relativ schnell enttäuscht.
Zuvor: im Sommer mit genügend Studis bestimmt ein gutes Tertial, wenn man wenig Zeit im Krankenhaus verbringen will und das schöne Berner Oberland erkunden kann.
Leider war dies zu meiner Zeit nicht der Fall. In Thun sind PJs aus Deutschland und Wahlstudis der Schweizer Unis als Unterassistenten angestellt. Einteilung in Unfallchirurgie oder Allgemeinchirurgie gibt es nicht.
Der Tag beginnt um ca. 7 Uhr mit der Frühbesprechung. Danach erledigt man eigentlich nur 2 Aufgaben:
Zum einen PC Arbeit um bei der Aufnahme von Patienten die Arbeit für die Assis zu erleichtern. Man kopiert Diagnosen von A nach B und fügt Textbausteine ein. Lerneffekt ist hierbei nicht vorhanden. Das ganze in einem Büro abseits der Station/Ambulanz oder sonstigen chirurgischen Einrichtungen.
Die zweite Aufgabe ist die Abdeckung der Assistenz im OP. Gelegentlich wird im Plan eingetragen ob es jemanden zur Assistenz braucht, manchmal aber auch nicht und man muss anrufen und nachfragen. Im OP ist man dann 2./3. Assistenz bei Eingriffen die definitiv auch mit einer Person weniger möglich wären. Der Ton schwankt zwischen sehr nett bis extrem unangenehm, meistens eher letzteres. Assistenzärzte sind nur in der Orthopädie im OP und geben sich Mühe den Studis auch mal etwas zu erklären. Die Allgemeinchirurgie operiert meistens mit 2 OA/Ä und einem der UHUs. Teaching im OP ein ganz seltenes Highlight. Ausnahmen waren hierbei einige Einzelpersonen und das OTA Team.
Nach den OPs ist dann auch genug mit Patientenkontakt und wenn es nicht mit der nächsten OP gleich weiter geht warten im Büro wieder die Akten.
Mit genügend Studis bestimmt deutlich angenehmer aber mit 2/3 Leuten kommt man teilweise nicht hinterher. Somit bleibt keine Zeit die Sprechstunde zu besuchen oder Zeit auf Station zu verbringen.
Hinzu kommt dass immer jemand der UHUs als 2. Pikett (Rufdienst) erreichbar sein muss. Unter der Woche sind es dann die späten OPs und an Wochenende die Notfälle die auf einen zukommen. Für einen Pikett am Wochenende gibt es pro Tag einen Kompensationstag unter der Woche.
Ein Zimmer in den WGs wird gestellt gegen 100 CHF Aufwandsentschädigung. Handtücher und Bettwäsche ist dabei und kann jederzeit in der Spitalwäscherei gegen frisches ausgetauscht werden.