UCh, Viszeralchirurgie, Neurochirurgie, Rückenmarksverletzte, IMC, Intensiv, ZNA
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Wenn man hier das chirurgische Tertial ablegt, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das BHL ein sehr unfallchirurgisches Krankenhaus ist. Die Stationen sind, natürlich abgesehen von der Viszeralchirurgie, unfallchirurgisch geleitet. Insgesamt wird man eher wenige allgemeinchirurgische Einblicke haben.
Vor Beginn des Tertials, darf man angeben auf welche Stationen man gerne gehen würde. In die Neurochirurgie und die ZNA kann man für 2 Wochen rotieren, alle andere Stationen sind auch 4 Wochen lang möglich. Dann erhält man einen Rotationsplan, nicht immer ist die Berücksichtigung aller Wünsche möglich, der dann die Struktur des Tertials vorgibt. Jeden Dienstag ab 11 Uhr sind Seminare unterschiedlicher Fachrichtungen und am Donnerstag ist um 13 Uhr ein Neurologieseminar.
Im gesamten Tertial müssen 6 Dienste, zwei davon am Wochenende absolviert werden. Als Gegenzug hat man den Tag darauf frei. Zwei Dienste können mit dem/der Notarzt*in auf der Feuerwehrwache/im Einsatz verbracht werden.
Generell wird schon erwartet, dass die PJler*innen die Blutentnahmen machen. Meistens ist man mit eine/m anderen PJler*in auf Station eingeteilt, dann kann man sich das teilen. Gehen kann man, sobald der/die Assistenzarzt*in einen entlässt. Das ist meist so zwischen 15-16 Uhr. Da jeder ein eigenes Telefon hat, kann man sich gut für gemeinsame Mittagessen verabreden.
Generell ist es ein sehr großes Haus, man hat ständig neue Menschen vor der Nase und durch die vielen Rotationen kann man eigentlich keine Routine ausbilden, was ich auf Dauer anstrengend fand. Aber da ist jeder anders. Theoretisch könnte man auch einfach weniger Rotationen angeben, dann ist man auch länger auf einer Station.
Dafür, dass es ein chirurgisches Tertial war, war ich relativ wenig im OP. Das liegt daran, weil man z.B. während der Rotationen in auf der Intensiv, IMC, ZNA gar nicht im OP ist. Die Rückenmarkabteilung und die Neurochirurgie operieren nur an einzelnen Tagen, da ist man also auch wenig im OP. Praktische Chirurgie lernt man in der ZNA am meisten, da kann man nähen, eigene Patienten betreuen etc. Sonst im OP ist man eigentlich eher der Hakenhalter und kann eventuell absaugen. Nähen durfte ich kaum. Ich denke aber, wenn man es darauf angelegt hätte, hätte man auch mehr im OP sein können.
Die Ärzt*innen und Pfleger*innen waren größtenteils sehr nett. Den ein oder anderen Oberarzt, der keinen Bock auf Studierende hat und das auch raushängen lässt, gibt es schon. Aber im Großen und Ganzen und vor allem die jungen Assistenzärzt*innen sind alle sehr nett und sympathisch.
Insgesamt vor allem ein Tertial für unfallchirurgisch Interessierte in dem theoretisches Wissen gewonnen werden kann. Wobei ich auch von anderen PJler*innen gehört habe, die sagen, sehr viel mitgenommen zu haben. Und man erhält Einblicke in eine Klinik dieser Größenordnung, was ich auch sehr interessant fand und nicht missen möchte.