PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Flurystiftung Spital Schiers (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
Chirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Spital:
Es handelt sich um ein kleines, ziemlich neugebautes Spital, welches 66 Behandlungsplätze hat. Durch die moderne Einrichtung ist es sehr angenehm dort zu arbeiten. Es gibt eine interdisziplinäre Station aus Innere, Chirurgie und Gyn. Die Chirurgen sind auch für die Versorgung der stationären Gyn Patienten der gynäkologischen Belegärzte zuständig.

Tagesablauf:
Beginn ist zwischen 6:45-7:00 Uhr. Hier verschafft man sich einen Überblick über den Zustand der Patienten, Neuaufnahmen und das weitere Prozedere der Patienten. Von 7:30-8:00 Uhr geht es dann zum Rapport. Der Nachtdienst der Notaufnahme stellt alle chirurgischen Notfälle ab dem Nachmittagsrapport vom Vortag und die chirurgischen IMC-Patienten vor. Danach folgt die Patientenvorstellung aller chirurgischen Patienten auf Station inklusive des angestrebten weiteren Prozederes und Planung des Austritts. Auch Fragen werden hier geklärt. Gerne wird der Rapport vom Chefarzt und den beiden leitenden Ärzten auch als Fortbildung zu bestimmten Krankheitsbildern und Behandlungen genutzt. Dann hängt es davon ab ob man in den OP eingeteilt ist oder auf Station aushilft.
Station: Wann immer nötig, führen die Uhus die OP-Checkliste durch. Um 8:15 Uhr beginnt die Visite mit der Pflege. Montags und donnerstags ist Chefarzt Visite und montags kommt auch noch die Physiotherapie dazu. Dabei werden die Patienten interprofessionell besprochen und ein gemeinsames Vorgehen besprochen und natürlich die Patienten visitiert. Aufgabe des Uhus ist mitschreiben, Medikamente und Verordnungen anpassen und Patienten mit den vorbereiteten Papieren zu entlassen. Selbstständig übernommene Patienten werden komplett alleine vorgestellt und besprochen. Nach der Visite werden die Tagesaufgaben erledigt. Hierzu gehören alle Einträge und Anpassungen, die man während der Visite nicht geschafft hat, Telefonanrufe, Austritte vorbereiten, Reha-Anträge, Gespräche mit dem Sozialdienst, Verlaufsuntersuchungen, Eintrittsuntersuchungen, Konsultationen etc. Man darf alles machen was man sich zutraut und immer alles fragen, zuerst den zuständigen Assistenten der Station und sonst auch die Leitenden Ärzte und den Chefarzt. Um 11:15 Uhr sind wir zum Mittagessen. Dieses gibt es für Uhus vergünstigt für 5CHF inkl Salat und ist ganz gut. Bis auf mittwochs ist um 12 Uhr Röntgen Rapport. Hier werden alle durchgeführten Bildgebungen seit dem letzten Röntgenrapport durchgegangen und Befunde gezeigt. Hinterher werden weiter die Tagesaufgaben erledigt. Wenn alles fertig ist, kann man gehen. Nur einer der Uhus sollte bis zum Nachmittagsrapport bleiben. Der ist um 15:45 Uhr. Zuerst wird der OP-Plan des nächsten Tages durchgegangen. Dann werden vom Dienstarzt des Notfalls alle chirurgischen Patienten des Tages vom Notfall, IMC und besondere Vorkommnisse auf der Tagesklinik (für alle Patienten, die ambulant operiert werden) vorgestellt. Anschließend werden Fragen zu Patienten auf Station besprochen. Häufig wird auch hier nochmal Lehre durchgeführt.
OP-Dienst: die ersten OPs starten um 8:15 Uhr, sodass man gegen 7:45 Uhr in den OP kommen sollte. Am ersten Tag wird man eingeführt und auch steriles einwaschen etc. gezeigt. Man hilft beim Lagern und ist dann immer erste Assistenz. Für so ein kleines Spital gibt es (auch aufgrund der Belegärzte und der extremen Bandbreite des Chefarztes) ein großes OP-Spektrum. Man assistiert bei viszeralchirurgischen, allgemeinchirurgischen, unfallchirurgischen, orthopädischen, neurologischen, urologischen, gynäkologischen und neuerdings auch plastischen Operationen. Von der laparoskopischen Appendektomie, Cholezystektomie und Hemikolektomie, Hernienoperationen, Frakturversorgungen und Endoprothesenversorgung, Spondylodesen und Ballonkyphoplastien, Zirkumzisionen, TUR-B und TUR-P und Hysterektomien und Sectios ist alles vertreten. Bei Interesse kann man unglaublich viel lernen und je nach Interesse, Geschick und Operateur auch mal mehr als nur eine Naht oder Kameraführung unter Anleitung machen.
Die Einteilung, wer bei welcher Operation assistiert, machen die Uhus untereinander aus und tragen sich einfach ein. Man kann auch jederzeit bei interessanten Operationen einfach zuschauen.
Je nach Uhu Besetzung kann man auch im Notfall aushelfen und ggf. Spätdienste mitmachen, in die Sprechstunden schauen oder auch mal in der Gyn vorbeischauen (natürlich immer in Absprache).

Pikettdienste:
Die Uhus der Inneren und Chirurgie teilen sich die Pikettdienste auf. Die Einteilung erfolgt selbstständig, aber jeder Dienst muss besetzt werden. Beim Pikettdienst ist man für alle notfallmäßigen Operationen nachmittags und nachts zuständig. Man muss nach Anruf innerhalb von 30 Minuten im Spital sein. Mal hat man Glück, mal Pech. Aber insgesamt wird man häufiger nicht gerufen, als das man wieder reinkommen muss und nur sehr selten mitten in der Nacht (dann sind es meistens Sectios).

Wochenenddienste:
Die Wochenenden werden wieder unter den Uhus der Inneren und Chirurgie selbstständig aufgeteilt. Je nach Anzahl an Uhus hat man mehr oder weniger. Der Wochenenddienst beinhaltet Pikett von Freitag Nachmittag bis Montag früh. Außerdem kommt man Samstag und Sonntag früh rein und macht die Station selbstständig. Man bespricht sich erst mit der Pflege und geht dann auf Visite und entlässt Patienten. Hinterher bespricht man seine Fragen mit dem Diensthabenden Kaderarzt. Man ist aber nur für die chirurgischen und gynäkologischen Patienten zuständig. Dann hilft man bei eventuellen OPs und schaut nochmal im Notfall vorbei oder der Diensthabende Assistent Hilfe braucht. Wenn da alles gut ist, kann man gehen und ist im normalen Pikett. Da passiert mal mehr und mal weniger wie unter der Woche auch.

Wohnen:
Wie üblich in der Schweiz gibt es Personalhäuser. In Schiers gibt es zwei zur Auswahl. Als Unterassistent bekommt man bei beiden etwas Rabatt. Im Bodmer Haus mietet man ein Zimmer mit eigenem kleinen Bad, Bett, Schreibtisch, Schrank und Fernseher. Die Zimmer des Spitals sind auf 2 Etagen aufgeteilt und teilen sich eine gemeinsame Küche. Im Keller gibt es eine Münz-Waschmaschine. Im Zimmerlipark kann man sich ein Studio mieten. Hier hat man eine eigene ausgestattete Küche, Bad, Doppelbett, Tisch, Schlafcouch, Schrank und Fernseher. Die Studios sind sehr neu und modern. Es gibt zwei Wäscheräume mit Waschmaschine, Trockner und Wäscheleinen (es kommt pro Waschgang ein Kredit auf die Karte und das wird am Ende vom Lohn abgezogen), sowie einen Fahrradraum. Wenn man ein eigenes Auto hat, kann man einen Stellplatz in der Tiefgarage unter dem Zimmerlipark mieten.

Freizeit und Umgebung:
Umgeben von wunderschönen Bergen. Ich war im Sommer da. Hier konnte man sehr gut wandern, laufen und Velo fahren. Im Winter geht auch Skifahren, Skitour und Langlaufen sehr gut. Entweder direkt in Schiers oder Grüsch oder man fährt hoch ins Tal nach Davos/Klosters. In Schiers selbst gibt es im Sommer ein Freibad mit einer 25m Bahn betrieben von der Schule. Das ist bei warmem Wetter super. In Landquart gibt es ein Outlet Center und wenn man mal in die Stadt oder ins Kino möchte, dann ist Chur auch nicht weit.

Insgesamt konnte ich in den Tertial unglaublich viel lernen und würde es jederzeit wieder dort machen. Ich kann Schiers nur empfehlen.
Bewerbung
Ca. 2 Jahre im Voraus oder kurzfristig wenige Monate bis Wochen im Voraus
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Gipsanlage
EKGs
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1300 CHF
Gebühren in EUR
Monatlich: Unterkunft 530 CHF (Apartment), Garagenparkplatz 120CHF; einmalig: Anmeldegebühr ca. 30CHF, Anerkennungsgebühr Deutschland 20-40€, Gebühr Äquivalenzbescheinigung UZH 50CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07