Ich hätte mir insgesamt kein schöneres Wahltertial vorstellen können. Ich konnte in diesen vier Monaten viele psychiatrische Erkrankungen in den verschiedensten Schweregraden sehen und besser verstehen. Den Vorberichten kann ich mich nur anschließen. Man wird als angehender Kollege angesehen, nicht als Klotz am Bein, dem man Fragen beantworten muss. Die Arbeit, die man leistet, wird wertgeschätzt und wahrgenommen. Die Stimmung im Team ist sehr gut. Alle sind sehr bemüht Fragen zu beantworten und Dinge zu erklären, selbst wenn der Tag sehr stressig und voll ist. Ich hatte keine wirklichen Vorerfahrungen mit der Psychiatrie, daher war es für mich eine völlig "neue" Welt, da in der Psychiatrie viele Dinge einfach anders laufen, als z.B. in einer chirurgischen Abteilung.
Selbst wenn man nicht Psychiater/Psychiaterin werden möchte, lohnt sich ein Wahltertial in der Psychiatrie sehr, da einem psychische Erkrankungen in fast jedem Fachbereich begegnen werden.
Positiv:
- Organisation rund um das PJ sehr gut: am 1. Tag wussten alle Bescheid, dass ein Student kommen wird und man wurde freundlich empfangen
- breites Spektrum an psychiatrischen Erkrankungen, sowie verschiedene Therapien (Möglichkeit bei Gruppentherapien, Esketamin-Therapie oder der EKT dabei zu sein)
- Rotation auf eine geschützte Station möglich
- Möglichkeit Patienten mitzubetreuen
- Teilnahme an internen Fortbildungen möglich
- unheimlich nettes und engagiertes Team auf allen Ebenen
- Multiprofessionelles Team (Sozialarbeiter, Pflege, Ergotherapeuten, Pflege) -> Enger Austausch zwischen allen Beteiligten
- PJ-Unterricht: regelmäßig im Haupthaus angeboten
Negativ:
- PJ-Unterricht: wenig praktische Inhalte; teilweise sehr spät (Beginn einiger Veranstaltungen gegen 16/16:30 Uhr)
- Anfahrtsweg: Rotenburg ist mit dem Metronom theoretisch gut erreichbar, jedoch enorme Zugverspätungen, viele Zugausfälle und Streckensperrungen
-> ggf. die zum Hause zugehörigen Unterkünfte für Studenten nutzen!