PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Windhoek Central Hospital (9/2023 bis 11/2023)

Station(en)
Station 3
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Klinik:
Zunächst einmal: In Namibia, auch wenn Windhoek selbst sehr fortschrittlich wirkt, läuft Klinik und das Gesundheitssystem ganz anders als bei uns. Die Studenten bekommen zwar die gleiche Klinik theoretisch beigebracht wie wir, ablaufen tut es dann aber doch ganz anders. Ressourcen und Strukturen fehlen deutlich, in den letzten 20 Jahren wurde von der Regierung nichts ins Gesundheitssystem investiert, weswegen es jetzt recht marode ist. Die Krankenhäuser sind baufällig und Ressourcen fehlen (zb muss man zum Blut abnehmen mit nicht zusammenpassenden Systemen abnehmen, und dann das Blut mit Spritzen in zb Vacuumcontainer einspritzen, dies macht bei der hohen HIV-Prävalenz in Namibia sehr Spass und man hofft ständig keine Nadelstichverletzung zu erleiden.)
Auf Station regiert aus Sicht eines europäischen Studneten das reinste Chaos. Mit der Zeit gfindet man sich ein bisschen besser zurecht, das Chaos bleibt aber bestehen und auch die Assistenten im Krankenhaus bestätigen, dass es wenig Struktur gibt und das Chaos regiert.
Hygienische Standards exisiteren nicht. Darauf sollte man vorberietet sein. Auch im Op ist das teils erschreckend.

Kasacks muss man selber mitbringen, auch für den OP.

Morgenbesprechung ist um 7:30 im Katutura State Hospital.
Visite auf Station ist irgendwann im Laufe des Tages, das kann vormittags um 9 oder aber auch mal nachmittags um 5 Uhr sein.
Die Patienten sind alle schwerst krank. Man sieht hier Erkranknungen in fortgeschrittenen Stadien, wie es sie bei uns quasi nicht mehr gibt.
In der Früh haben wir uns dann oft die Patienten angeschaut und untersucht, damit wir bei Visite wussten um was es geht.
Wir konnten auch beim Blutabnehmenn und Nadel legen sowie Verbandswechseln helfen, dies alles findet aber viel seltener als in Deutschland statt, weil jeder Blutwert sehr genau überlegt wird, ob es sich rentiert diesen abzunehmen.
Während der Visite findet durch die Consultings oder Medical Officers meist sehr gutes Teaching für die Studenten und die Assistenzärzte statt. So gutes Bedside-Teaching wie während der Visite hier habe ich davor noch nie bekommen. Die Consultings/M.O. legen großen Wert auf Pathogenese und tieferes Verständnis der Erkrankungen, Komplikationen und Therapie.
Wir haben oft Nachtdienste/Spätdienste vor allem während der Pay Week gemacht, das ist die letzte Woche im moant, in der die Namibianer ihren Gehalt ausgezahlt bekommen und es dann vermehrt Überfälle mit Messerstechereien, Schießereien und Alkoholkonsum gibt.

Freizeit:
Man durfte wie man wollte nachmittags heim gehen. Wir sind auf Station oft Mittags heim gegangen. In der Ambulanz, im OP und in der Notaufnahme sind wir gerne länger geblieben, da uns das Arbeiten dort etwas strukturierter vor kam.
Wir haben an quasi jedem Wochenende Ausflüge in die nähere Umgebung von Windhoek gemacht, oft haben wir uns auch ein langes Wochenende frei genommen, um das Land besser erkunden zu können, falls die Entfernungen etwas weiter waren. Wir konnten auch zwei mal eine Woche frei nehmen um größere Touren/Roadtrips durch das Land zu machen. Im Krankenhaus gibt man einfach den Ärzten auf Station Beschied, wenn man mal nicht kommt und diese finden es auch toll, wenn man ihr Land erkundet.
Gerda (die Inhaberin von Elonga Internships und dem Kleinen Heim) hilft einem bei der Organisation von den Ausflügen. Man kann bei ihr auch etwas preiswerter einen Landrover inklusive Ausrüstung für die Roadtrips ausleihen.

Orga: über Elonga Internships, Gerda Schuler
Bewerbung
Bewerbung etwa 6 Monate im Voraus über Elonga Internships. Gerda Schuler (Inhaberin und Organsiatorin vor ort) kümmert sich um alles vor Ort. Man kann auch in ihrem Hostel, welches sie extra für die Praktikanten anbietet wohnen.
Vermittlungsgebühren, Orga und Betreuung vor Ort und Wohnen im Kleinen Heim bei Gerda für 2 Monate etwa 1200 €.
Gerda ist ein Schatz und kümmert sich um alles, damit man eine tolle Zeit in Namibia und im Krankenhaus dort hat.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Repetitorien
EKG
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Nahtkurs
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Gipsanlage
Blut abnehmen
Mitoperieren
Poliklinik
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
EKGs
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
nein
Gebühren in EUR
nein

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
4
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 2