PJ-Tertial Visceralchirurgie in Klinikum Chemnitz (9/2023 bis 11/2023)

Station(en)
N072
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Arbeitsbeginn ist mit der Visite um 6.40 Uhr. Die Visite geht bis ca. 7.30 Uhr, danach ist Frühbesprechung mit Röntgendemo. Als PJler wird man fest im OP-Plan eingeplant und ist (abhängig von der Anzahl der PJler) auch täglich im OP dabei. Ich war acht Wochen lang allein und kann die Tage ohne Einsatz im OP an einer Hand abzählen. Da ich möglichst viel operativ sehen und auch machen wollte, hat mir das sehr gut gepasst. Das Klinikum Chemnitz führt Eingriffe aus dem gesamten Spektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgie durch, mit Ausnahme der Transplatationschirurgie. Ich war bei allerhand verschiedenen Eingriffen dabei: Appendektomien, Cholezystektomien, bariatrische Eingriffe, Thyreoidektomien, HIPEC OPs, multiviszerale Tumorresektionen, Leberchirurgie, Pankreasresektionen, Splenektomien, roboterchirurgische Eingriffen u.v.m. Für chirurgisch Interessierte auf jeden Fall sehr spannend und empfehlenswert.
Abhängig von Operateur und Eingriff darf man von Anfang bis Ende auch operativ mitwirken, fernab vom "Haken halten". Abwaschen, Lagern, Nähen und Knoten, Diathermie kann man alles machen, 1. Assistenz ist man gegen Ende auch immer öfter gewesen. Man bekommt allerhand erklärt und gezeigt, wird hin und wieder auch mal zu Anatomie etc. befragt. Die Stimmung war fast immer sehr gut, regelmäßig läuft Musik im OP und ich habe mich insgesamt wohl und wertgeschätzt gefühlt.

Der Stationsalltag ist im Gegensatz dazu eher ruhig. Meist ist man aber eh nicht auf Station. Wenige Blutentnahmen und VVKs gehören dazu, halten sich aber in Grenzen. Hin und wieder gibts auch mal einen Port anzustechen oder einen Blasenkatheter zu legen (wenn man das mag). Wundversorgung und Vac-Anlage kann man gut mitmachen und von der Stoma-Schwester kann man auch einiges lernen. Briefe muss man nicht schreiben, darf man aber gern. Die Stimmung auf Station ist sehr freundlich und ich bin immer gern auf Arbeit gegangen. Der Oberarzt kocht Tee, es gibt immer leckere Snacks, nette Gespräche und aufbauende Worte waren an der Tagesordnung.

Mittagessen ist man meist mit dem Operateur oder dem Team von Station. Als PJtler bekommt man pro Tag Essen und Getränke im Wert von 12 Euro in der Cafeteria umsonst. Das ist so viel, dass neben einem Mittagessen auch immer noch Geld für Getränke, Snacks, belegte Brötchen, Süßes, Eis, etc. bleibt. Da fehlt es einem wirklich an nichts. Das Essen ist für eine Cafeteria total in Ordnung, ich bin immer satt geworden und fand es nie schlecht. Einzig das vegetarische Angebot könnte man etwas ausbauen. Oft gibt es nämlich keines.

Arbeitsende war in der Regel sehr pünktlich, spätestens um 15.30 Uhr. Manchmal wurde ich aber auch schon etwas eher nach Hause geschickt. Bei spannenden OPs oder Bedarf bin ich auch mal etwas länger geblieben. Das stand mir aber frei und kam selten vor.

Zur Unterkunft kann ich auch nur Positives sagen. Mir wurde ein kostenfreies Appartement auf dem Klinikgelände gestellt mit Flur, Badezimmer, Küche, Wohn- und Schlafzimmer. Die Wohnung war möbliert mit Tisch und Stühlen, Sessel und Couchtisch, Fernseher, verschiedene Schränke und Regale, ein Bett mit einer komplett neuen Matratze und eine neue und unbenutzte Küche. Der Arbeitsweg zu Fuß ist je nach Standort des Einsatzes (Flemmingstr. oder Küchwald) zwischen 1 und 5 Minuten lang. Insgesamt wirklich top!

Auch wenn Chemnitz nicht die schönste, aufregendste und beliebteste Stadt ist, so kann man hier klinisch einiges Lernen. Das Klinikum ist einer der größten Maximalversorger Deutschlands, Standort eines neuen Modellstudienganges Medizin und ein aufstrebender Standort für medizinische Lehre und Forschung, ohne kaltes und konkurrenzgetriebenes Uniklinik-Feeling.
Insgesamt Klare Empfehlung von mir.
Bewerbung
Unkompliziert per Mail über die PJ-Beauftragte der Klinik, Frau Lange. Danach Bewerbung über das PJ-Portal. In der Regel sind auch kurzfristig noch genug Plätze verfügbar.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
EKGs
Blut abnehmen
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
452

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27