Ich habe mich aufgrund des tollen chirurgischen Tertials kurzfristig entschieden auch mein Innere Tertial im Marien-KH zu verbringen. Man rotiert über alle 3 Abteilungen der Inneren Medizin (Hämato/Onko, Kardiologie und Gastroenterologie). Grundsätzlich werden einem sehr viele Freiheiten gewährt und man kann sich wirklich alles anschauen, was einen interessiert. In manchen Abteilungen (Gastro) muss man ein wenig Initiative an den Tag legen, um etwas gezeigt zu bekommen. Dann sind alle aber sehr offen und erklären viel und gerne. Mittwochs ist Studientag. An diesem muss man sich auf dem Gelände aufhalten. Es gibt aber genug Möglichkeiten den Tag zu füllen. Vormittags finden wechselnde Unterrichtseinheiten aus allen Abteilungen des KH statt. Nachmittags ist JEDE Woche Teaching durch den Chef der Anästhesie. Dieser ist dabei sehr offen die Zeiten so zu gestalten wie die PJ Gruppe möchte. Das reicht von Seminaren über anästhesiologische oder intensivmedizinische Themen über praktische Sonographie/ Punktion bis zu praktischen Fallbeispielen mit realitätsnahen Simulationen. Grundsätzlich kann man die Mittwoche aber auch nutzen um einfach mal in Abteilungen reinzuschauen, die man nicht als Wahlfach hatte (so habe ich die Mittwoche oft genutzt). Man ist als PJler ein gern gesehener Gast!
Freitags ist auf der ITS Lehrvisite gemeinsam mit den Anästhesisten und Kardiologen. Diese ist sehr zu empfehlen! Sollte man also wenns geht wahrnehmen. Ansonsten ist wöchentlich Dienstags PJ-Unterricht (wechselnde Abteilungen) mit wechselnden Themenschwerpunkten und Fallvorstellungen. Diese sind wirklich eine tolle Vorbereitung für das M3. Wir haben alle sehr davon profitiert.
Zu den Abteilungen:
- Hämato/Onko: Tolles Team und super Atmosphäre, anspruchsvolle Krankheitsbilder, Ärzte sehr bemüht Wissen zu vermitteln, praktisch sehr lehrreich (Knochemarkpunktion, Pleurapunktion, Port anstechen, Blutausstriche, Mikroskopieren, etc.) - sehr zu empfehlen!
- Kardiologie: JEDEN Tag Chefvisite auf Station (danach könnt ihr die Pharmakologie der entscheidenden Medikamente :D ), sehr nettes Team, jederzeit Hospitationen im Katheterlabor und Echolabor möglich, inkl. 2 Wochen auf Intensivstation (der leitende Arzt ist wirklich super!), Freitags ITS-Lehrvisite
- Gastroenterologie: Hier muss man etwas mehr Initiative zeigen, aber dann sind alle sehr bemüht, Hospitation in der Funktionsdiagnostik jederzeit möglich, Team sehr nett!
Insgesamt geben sich wirklich alle sehr viel Mühe einem Wissen zu vermitteln und einen aufs M3 vorzubereiten. Die meisten, die hier M3 geprüft wurden haben nach diesem Tertial sehr gut abgeschnitten.
Unterm Strich kann ich jedem das Innere/ Chirurgie und auch Anästhesie-Tertial im Marienklinikum Siegen empfehlen. Ich wohne in der Nähe und brauchte daher keine Unterkunft. Meine PJ-KollegInnen waren aber mit dem Wohnheim sehr zufrieden!