PJ-Tertial Chirurgie in Hermann-Josef-Krankenhaus (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
2E/1D
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Mein 1. Tertial startete im November in die Chirurgie. Weil ich nicht besonders Chirurgie interessiert war, entschied ich mich für ein kleineres Krankenhaus im ländlichen Bereich. Besonderes positiv überrascht war ich, dass wir am ersten Tag ein Willkommensgespräch mit der PJ-Beauftragten Fr. Kirchrath und den Chefärzten der Klinik hatten. Im Anschluss bekamen wir Kleidung, einen eigenen Spind und ein eigenes Telefon. Pro Tag gab es zusätzlich eine Verzehrpauschale von 7,50 Euro pro Person. Mein Tertial war in 2x2 Monate aufgeteilt von denen ich die ersten zwei in der Unfallchirurgie und den Rest in der Visceralchirurgie verbrachte.

Unfallchirurgie: In der Unfallchirurgie startete der Tag immer um 7:45 Uhr mit der Frühbesprechung und anschließend ging es auf Station. Zu Beginn war ich im Alterstraumazentrum eingeteilt, eine gemeinsame Station der Unfallchirurgie und Geriatrie. Da es eigenes Personal für die Blutabnahme gab, ging es morgens vor allem um die Visite. Im Zuge dessen besteht normalerweise auch die Möglichkeit eigene Patienten zu betreuen. Da während meines Aufenthalts jedoch die Re-Zertifizierung lief, waren alle ziemlich im Stress und die Prioritäten lagen woanders. Deshalb war ich die meiste Zeit in der Sprechstunde, ZNA oder im OP. Besonders die Oberärzte und der Chefarztes waren stets bemüht waren Dinge zu erklären und mich in den Alltag dort zu integrieren. Aber auch die Assistenzärzte waren immer freundlich, weshalb ich mich nie unwillkommen fühlen musste. Da ich bis dato nicht viel Erfahrung im OP und sehr viel Respekt (wegen häufigen Kreislaufproblemen in der Vergangenheit) davor hatte, wurde ich auf meinen Wunsch hin grade zu Beginn für kleinere OPs eingeteilt so dass ich Zeit hatte mich daran zu gewöhnen. Wenn man Chirurgie-interessiert ist hat man aber die Chance viel mit im OP zu stehen. Insgesamt habe ich mich in dem Team sehr wohlgefühlt.

Visceralchirurgie: Mein Tag in der Visceralchirurgie startetet immer um 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung. Anschließend ging es auf die Station 1D auf der dann die Blutentnahmen gemacht und Zugänge gelegt werden mussten. Dies nimmt morgens sehr viel Zeit in Anspruch weshalb ich die Visite häufig verpasst habe. Auch hier bekommt man die Möglichkeit ein eigenes Zimmer zu übernehmen, was jedoch fast unmöglich ist umzusetzen, weil man entweder mit Blut abnehmen beschäftigt ist und dadurch die Visite verpasst oder dann schon im OP steht. Schafft man es doch bei der Visite mitzugehen kann man bei den Verbandswechseln und beim dokumentieren helfen. Im OP war man vor allem der Hakenhalter und assistierte meist bei 2-3 OPs am Tag. Ab und zu stand man jedoch auch den ganzen Tag mit am Tisch. Meine Erfahrung hier war, dass leider wenig erklärt wird wenn man nicht Eigeninitiative zeigt und nachfragt und der Ton in Stresssituationen auch schonmal etwas ruppiger wird. Die alten PJ-Berichte in denen Dinge durch die Gegend geworfen werden und auf die Finger gehauen wird, kann ich jedoch nicht bestätigen. Zeigt man Interesse stößt dies jedoch auf offene Ohren und wird durch ausführliche Erklärungen belohnt. Ich persönlich hatte am meisten Spaß im OP und finde dass die Zeit im OP im Hinblick auf die Prüfung am sinnvollsten genutzt war. Es gab auch die Möglichkeit wenn auf Station Leerlauf war in die Sprechstunde (z.B. Leistenherniensprechstunde, Prokto-Sprechstunde...) und ZNA zu gehen, dort liefen dann vor allem die Aufnahme- und Aufklärungsgespräche. Selber untersuchen dufte man jedoch meist nicht. Trotz ein paar speziellerer Charaktere habe ich mich auch in diesem Team wohlgefühlt.

Besonders hervorzuheben ist jedoch das Lehrangebot im Hermann-Josef-Krankenhaus. Grob sah es so aus, dass man Montags einen Echo-Kurs hatte (Karotis-Doppler, Herz-Echo, Nierenarterienschall, Kompressionssono...), mittwochs Anästhesie, Unfallchirurgie, Visceralchirurgie, donnerstags EKG-Kurs, Abdomen-Ultraschall und freitags Neuro-Kurs. Alle Dozierenden waren sehr engagiert und man hatte jederzeit die Möglichkeit den Unterricht durch Themenwünsche selber mitzugestalten. Wir haben von eFAST bis Röntgenbilderbesprechung und Nahtkurs einmal alles abgedeckt.

Insgesamt würde ich das Krankenhaus als PJ-Stelle in der Chirurgie weiterempfehlen.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
EKG
Bildgebung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Punktionen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
270

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33