Mir hat das Tertial in der Gynäkologie sehr gut gefallen. Das Team (sowohl ärztlich als auch von Seiten der Pflege) war durchweg sehr nett und hat viel erklärt. Man fühlte sich schnell als Teil des Teams und konnte Tätigkeiten übernehmen, wenn man es sich zugetraut hat.
Die Ammerland-Klinik ist eine Geburtsklinik (Versorgungsstufe 4) , d.h Geburten "ab der 36+0 Schwangerschaftswoche ohne zu erwartende Komplikationen".
Schwerpunkte der Gynäkologie sind Onkologie und das Beckenboden- sowie Endometriosezentrum mit entsprechendem OP-Spektrum (auch mit dem Da-Vinci).
Ein weiterer Schwerpunk ist die Senologie. Im Brustzentrum (das größte in Niedersachsen mit dementsprechend hohen Fallzahlen) kann man bei allen Schritten von z.B. Aufklärung, über OP, bis zur Visite/Nachsorge und Therapiegesprächen dabei sein und Aufgaben übernehmen.
Es gab viele Lehrangebote, so übte der Chefarzt z.B. mehrmals Vakuumextraktionen und Zangengeburt an der Puppe mit uns, zusammen mit der Anästhesie wurde ein Neugeborenen-Reanimationstraining veranstaltet und jeden Freitag präsentierte einer aus dem Team ein Thema. Außerdem startete das PROMPT-Training, wobei interdisziplinär die geburtshilflichen Notfälle in "realen Simulationen" geübt werden.
Da Gynäkologie&Geburtshilfe im Studium coronabedingt kaum stattgefunden hat, waren meine Kenntnisse sehr überschaubar und ich wollte das Tertial nutzen, um ein bisschen in das Fach reinzuschauen und kann jetzt nach 8 Wochen sagen, dass ich kein anderes Tertial mit so viel Interesse und Begeisterung an einem Fach (und auch der Abteilung) beendet habe. Ich kann das Tertial in der Ammerlandklinik also wirklich jedem empfehlen, der bereits Interesse an der Gynäkologie&Geburtshilfe hat oder aber noch auf der Suche nach einem Fach oder einem lehrreichen Tertial bei einem tollem Team ist.
Besonders gut war:
-Einführungswoche in der sich alle Abteilungen vorstellen + Nahtkurs/Ultraschallkurs/Untersuchungskurs
-sehr nettes und engagiertes Team, immer einen Ansprechpartner, der einen mitnimmt, viel zeigt und erklärt.
-individueller Unterricht von der PJ-Beauftragten der Abteilung
-gute Integration ins Team -und kollegiales Verhältnis
-Abteilungsfortbildungen (einmal wöchentlich + Zusatzangebote wie Neugeborenenreanimation und Üben an der Puppe)
-geregelte Einplanung unter Beachtung von Interessen und Aufenthaltsdauer
-eigenständiges Untersuchen unter Anleitung/Betreuung (nach eigenem Zutrauen, kein Zwang)
-Einsätze im Kreisaal mit der Möglichkeit bei Geburten und Sectios dabei zu sein (regelmäßig) und Ultraschalluntersuchungen durchzuführen
-Mitlaufen bei Diensten möglich
-sehr angenehme und lehrreiche Atmosphäre im OP
-gut besetze Stationen und dadurch Zeit für Lehre, Fragen und Nachbesprechungen
-Blutabnahmen auf Station durch die Pflege
Bewerbung
Relativ spontan (ca. 6 Wochen im Voraus), direkter Kontakt über das Sekretariat, da ich bereits für andere Tertiale im Haus war.