Für mich war es das letzte Tertial meines PJs, und ich habe bewusst Chirurgie zuletzt gewählt, weil ich das später auf keinen Fall machen möchte. Insgesamt fand ich die Zeit in der Viszeralchirurgie nicht so toll. Die Stimmung im Team ist echt schlecht, es gibt viele Konflikte unter den Ärzten, auch zwischen den Stationsärzten und den MFAs, die häufig die Arbeiten, für die sie angestellt sind, nicht erledigen. Die Assistenzärzte sind ziemlich überarbeitet, Überstunden sind wohl die Regel. Als PJler konnte ich aber immer pünktlich gehen, z.T. auch früher. Viele Erklärungen bekommt man oft nicht, weil alle so gestresst sind und nur am Rumrennen. Außerdem hat einer immer noch ein Diensthandy bei sich, das auch andauernd läutet, weil da gefühlt jeder drauf anruft.
Positiv fand ich, dass wirklich regelmäßig PJ-Unterricht stattfindet, zusammen mit den PJlern aus der Pädiatrie und der Gyn im benachbarten St. Elisabethen-Krankenhaus. Das war immer sehr lehrreich, auch mögliche Prüfungsfragen wurden besprochen.
Das Essen ist für Studenten gratis. Wer möchte, kann ein Zimmer in der PJ-WGs des Krankenhauses mieten.
Im OP ist man eher selten, wenn, dann nur zum Zuschauen. Die Assistenzärzte haben erzählt, dass auch für sie die praktische Ausbildung während der letzten zwei Jahre deutlich schlechter geworden ist.
In die Notaufnahme rotiert man nicht regelhaft. Wenn, dann eher im Rahmen des unfallchirurgischen Einsatzes. Dort kann man dann auch nähen lernen, bei Schockräumen zuschauen, Erstuntersuchungen durchführen, FAST üben usw.
