Als KPJler auf der oberen Station ist es deine Aufgabe, anfallende Stationsarbeit kontinuierlich wegzuschaffen.
Briefe schreiben (sehr viele Briefe schreiben, sehr lange Briefe schreiben), Konsile anfordern, rumtelefonieren, und der Pflege die Blutabnahmen und EKGs abnehmen, da sie Personalmangel haben (du wirst in sehr unfrendlichem Ton daraufhingewiesen, dass die Pflege ja nun mal auch keine Zeit für EKGs etc habe...).
Lerneffekt klein bis nicht vorhanden. Bei Visite mitgehen ist auch wenig lehrreich, da man ständig zum Konsile anmelden und für Botengänge weggeschickt wird. Eigene Patienten zu visitieren oder mal in die Ambulanz zu schauen, ist nicht vorgesehen. Wenn man Fragen hat, wird man schief angeschaut und bekommt zynische Antworten.
Was man aber definitiv lernt, ist, dass eine Aerztin sehr launisch ist. Je nachdem wie es ihr gerade besser passt, wirst du gelobt, oder dir wird gedroht, dass deine KPJ-Mappe nicht unterschrieben wird. Sie bekommt Dinge auch schnell in den falschen Hals und wird dann schnell sehr, sehr ungemütlich.
Generell muss man auch ziemlich darum betteln, dass sich jemand mal Dingen wie dem Unterschreiben der Mappe widmet. Es interessiert leider niemanden so wirklich. Außerdem ist die Abteilung ziemlich hierarchisch und es werden gerne kleine Machtspielchen gespielt.
Ich würde das Innere Tertial hier weder Innere-Interessierten (weil man eben wirklich kaum was sieht oder lernen kann), noch allen anderen empfehlen, da man sich die Kopfschmerzen, ob die KPJ-Mappe überhaupt irgendwann mal unterschrieben wird (weshalb man ja schließlich da ist, sorry?!) und die ungute Erfahrung nun wirklich sparen kann!
