Mir hat mein Wahltertial an der Hautklinik Münster sehr gut gefallen und ich kann es nur weiterempfehlen.
Pro:
Man bekommt zu Beginn einen festen Rotationsplan, wodurch man wirklich viel durch die verschiedenen Bereiche wechselt und einen breiten Überblick hat. Falls man noch Wünsche hat, kann man die gerne ansprechen und es wird versucht, diese umzusetzen.
In den Ambulanzen und der Poliklinik schafft man es fast immer, nach der Mittagsbesprechung um 12 Uhr, wo öfter eine Fallvorstellung eines besonders spannenden Krankheitsbildes aus der Poliklinik stattfindet, eine Pause zu machen (oft muss man nach der Pause gar nicht wiederkommen und hat den Nachmittag zur freien Verfügung). Die Krankheitsbilder sind sehr abwechslungsreich und besonders im Poli-Einsatz sieht man in kürzester Zeit mit schnellen Wechseln völlig unterschiedliche Krankheitsbilder und legt Diagnostik/Therapien fest.
Auf Station ist der Arbeitsaufwand höher, jedoch ist man hier als vollwertiges Mitglied im Team geplant und wird auch so behandelt. Man kann von Tag 1 eigene Patienten aufnehmen, über die Dauer des Aufenthaltes betreuen und in den Oberarzt-/Chefarztvisiten eigenständig vorstellen. Ich empfand das als tolle Übung für das anstehende M3 und den späteren Berufsalltag.
Allgemein ist die Stimmung sehr kollegial und herzlich. Die Kollegen/Kolleginnen sind alle super nett und die Hierarchien nach oben überwiegend flach, sodass Rückfragen jederzeit gestellt werden können. Der Kontakt mit der Pflege war immer super entspannt und man muss als PJler meistens nur Blut abnehmen/Braunülen legen, wenn es gerade nicht anders geht oder die Pflege/MFAs es nicht schaffen.
PJler können freiwillig an den Fortbildungen teilnehmen (Di Diaklinik und Do Fortbildung). Es ist auch PJ-Unterricht vorgesehen, der dann am Krankenbett ist und es werden meistens 2-3 Patienten mit interessanten Krankheitsbildern erst eigenständig befragt und später durchgesprochen.
Kontra:
Manchmal waren die Tage (insbesondere am Wochenanfang) sehr lang, da die ganzen Aufnahmen nachgearbeitet werden mussten. Jedoch hätte man auch jederzeit gehen können, falls man wollte/einen Termin hat und da die Tage in den Ambulanzen eher kurz sind, hat sich das für mich ausgeglichen.
Bei einigen PJlern waren die vorher festgelegten Rotationen gestückelt, sodass ständig zwischen Ambulanzen und den gleichen Stationen gewechselt wurde; ein Einsatz am Stück wäre da auf jeden Fall sinnvoller. Ein nachträglicher Tausch war bei uns nur eingeschränkt möglich, weil sich teilweise extrem viele PJler/Famulanten/Blockpraktikanten gleichzeitig in der Klinik befanden (zur Hochzeit waren es >20). Hier sollte man ein Limit festlegen, weil sich sonst alle nur noch gegenseitig behindern und sowieso nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind.
Im Op kommt es auf die Besetzung an, wie viel man aktiv mitarbeiten darf. Falls gerade eine Einarbeitung stattfindet, ist der Tag sehr passiv und nicht so lehrreich.
Der PJ-Unterricht am Krankenbett fand bei uns leider nur zweimal statt.
Ein allgemeiner Nachteil, der mir vorher nicht bewusst war, ist die anwesenheitsabhängige Bezahlung, die ich wirklich frech finde. Insbesondere im letzten Tertial bekommt man dadurch deutlich weniger Geld, weil man ja meistens die restlichen Fehltage nimmt, um sich vorzubereiten.
Bewerbung
Übers PJ-Portal (hab im Nachgang den Platz ergattert, weil wieder einer frei wurde. Regelmäßig gucken lohnt sich.)