PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Wil (6/2023 bis 12/2023)

Station(en)
Viszeralchirurgie; Ortho/Trauma; Notfall
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zu den Hauptaufgaben der Unterassistent:innen zählen v.a. die ambulanten Voruntersuchungen (AVU), ansonsten den Morgenrapport vorbereiten (Patientenlisten öffnen, Röntgenbilder/Intraoperative Bilder der neuen Pat. öffnen, OP-Plan öffnen… man muss aber nichts selber vorstellen), sowie Assistieren im OP. Ansonsten begleitet man die Assistenzärzt:innen vormittags auf Visite (außer man ist im OP eingeteilt) und dokumentiert ggf. mit oder hilft beim Verfassen von Eintritts- oder Austrittsberichten.
Der Stationsalltag ist meist recht entspannt und man ist relativ früh fertig (außer Freitag, da gehen die AVUs meist bis in den späteren Nachmittag)

Zudem muss man Pickett-Dienste machen. Für eine Nacht unter der Woche (17Uhr bis 7 Uhr) gibt es 0,5 Tage Kompensation für ein Wochenende (Freitag abend 17Uhr bis Montag früh 7Uhr) 1,5 Tage. Bei den Pickettdiensten helfen auch die UHUs der Inneren sowie unter der Woche auch die Assistenzärzt:innen mit. Je nachdem wie viele UHUs auf Station sind hat man mehr oder weniger oft Pickettdienste. Die Dienste können die UHUs aber unter sich ausmachen.

Lehre wird leider sehr klein geschrieben. Unterricht gibt es keinen und besonders viel erklärt wird einem leider auch nicht (nur beim Oberarzt Herr Z. hatte man das Gefühl, das er einem was beibringen möchte, er einem gerne was erklärt und im OP auch mehr machen lässt). Im OP ist man zwar meist 1. Assistenz, besonders viel darf man allerdings nicht machen (außer Hakenhalten und Kameraführung).
In meiner Zeit waren gerade auch recht viele Assistenzärzt:innen da, die natürlich alle auch ihre OPs brauchten/möchten (und zusätzlich die Oberärzte sich oft gegenseitig assistieren), sodass man selber kaum eingeteilt war. So kann es passieren, dass man in zwei Wochen vllt 1x im OP eingeteilt ist (sich dann aber z.t. gewundert wird, warum man die Kameraführung nicht top beherrscht und sich darüber beschwert wird).

Wenn genug UHUs da sind hat man auch die Möglichkeit mal auf den Notfall zu rotieren. Würde ich jeder/m empfehlen. Ich war dort 2 Wochen und habe dort gefühlt mehr gelernt als in der gesamten anderen Zeit. Man kann dort Pat. übernehmen, die Innere bietet fast täglich Seminare an, an denen man auch teilnehmen kann und man hat das Gefühl, dass sie dort einem wirklich etwas beibringen möchten. Dort durfte ich auch mehr nähen, als im OP selber; es wurde sich einfach mehr Zeit genommen einem was zu zeigen und beizubringen.

Generell sind aber (so gut wie) alle total freundlich und es herrscht eine angenehme Atmosphäre im Spital. Auch der Umgang mit der Pflege ist viel wertschätzender und kollegialer als man es aus Deutschland oft kennt. Es war alles top organisiert (Zimmerübergabe, Telefon, Zugang zum Computersystem, Badge, unterlagen etc).
Man wohnt gegenüber im Wohnheim mit großem Gemeinschaftsraum und Dachterrasse. Die Zimmer sind ok. Duschen und Toiletten sind auf dem Gang.
Es gibt eine Kantine im Spital, die sehr zu empfehlen ist! Man kann zwischen einem kleinen und einem großen Teller wählen und diesen am Buffett beladen. Es gibt auch genug Auswahl an vegetarischem Essen. Zudem steht immer eine Apfelkiste in der Kantine, an der sich die Mitarbeitenden kostenlos bedienen können.

Fazit:
Mir hat es in der Schweiz super gut gefallen (was aber eher an der Schweiz und nicht unbedingt an der Arbeit im Spital lag). Wenn man gerne in die Chirurgie möchte, wird man vermutlich etwas enttäuscht sein, da man wenig im OP ist und leider wenig Wert auf Lehre gelegt wird. Wenn man dagegen weniger an der Chirurgie interessiert ist und auch nicht besonders scharf auf viele OPs, sonder ein entspanntes Tertial vorzieht, gerne die Schweiz erkunden möchte und sich darauf einstellt, dass der Lernzuwachs wohl leider eher gering sein wird, ist man hier vermutlich richtig.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Briefe schreiben
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.8