Vor dem Chirurgie-Tertial am UKR hatte ich wirklich Angst, weil die vorherigen Bewertungen nicht so prickelnd sind. Allerdings war ich positiv überrascht und würde es jedem empfehlen :).
Man rotiert alle 4 Wochen. Im Voraus kann man Wünsche zu zwei Wunschstationen äußern (zur Auswahl stehen - plastische Ch., Gefäßch., Notaufnahme, Kinderch.), 2 Stationen werden einem als Pflicht zugeteilt (meistens Viszeralch. und Unfallch.). Dann erstellt die PJ-Koordiantorin einen Zeitplan und man taucht dann selber auf der jewelligen Station auf (auch am ersten Tag im Tertial = es gibt keine Allgemeinveranstaltung für alle).
Etwas nervig fand ich die Umkleide, weil die am anderen Ende des Klinikums ist. Man gewöhnt sich mit der Zeit dran (oder zieht sich lieber auf der Toilette um).
St. 57 Viszeralchirurgie
Die Zeit auf der Viszeralchirurgie war OK. Man lernt nicht viel Neues. Beginn um 7:00 mit der Visiten, 7:30 Besprecheung, gegen 8:00 Blutabnahmen (ging tatsächlich von der Menge her), danach entweder OP oder Stationsarbeit. Die Station hat ein PJ-Telefon, auf das man angerufen wird, falls PJ für Blutabnahme / im OP gebraucht werden.
Die OP-Stimmung ist meistens von dem OA abhängig. Leider muss ich sagen, dass ein bestimmter OA auf der 57 nicht so gut gelaunt ist (hat bestimmt auch seine Gründe) und das einen manchmal spüren lässt. Aber die meisten OAs und Assistenzärzt:innen waren eigentlich sehr nett, haben meine Fragen beantwortet und ab und zu mal selber was erklärt. Das Hakenhalten wurde am Ende der 4. Woche echt anstrengend.
Interessant war auch die Poliklinik, in der ich mir Portanlage usw. anschauen durfte.
St. 54 (Plastische Chirurgie)
Eine der besten Stationen in meinem gesamten PJ! Alle sind richtig lieb und geben sich Mühe, dass man was lernt. Im OP stellen die OAs oft fragen, aber sind nicht sauer, wenn man die Antworten nicht weiß, sondern erklären dann das Thema.
Beginn 7:30 Besprechung, danach Visite auf der Station und Blutabnahmen. Es liegt einem frei, ob man lieber Zeit im OP verbringt (da freuen sie sich natürlich drüber und ehrlicherweise sind die OPs meistens sehr spannend, man darf aktiv wirklich was machen und körperlich ist es nicht so anstrengend wie z. B. Viszeralchirurgie) oder in der Sprechstunde / Poliklinik.
Notaufnahme
Die Zeit in der Notaufnahme hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Es ist erwünscht, dass sich die Praktikant:innen in Dienste einteilen (Früh: 8 - 16, Spät: 13 - 21, Superspät: 16-24, WE: 9-17), aber sehr streng dahinter ist keiner.
Wir durften immer eigene Patient:innen aufnehmen, Anamnese machen, KU, eventuell eFAST, dokumentieren und dann dem Assistenzarzt vorstellen (gern mit Diagnostik / Therapievorschlag). Wir durften unter Aufsicht Röntgen anmelden und selber Wunden versorgen. Teilnahme an Schockräumen war auch erwünscht.
Wenn wir Zeit hatten und keine Patient:innen da waren, haben wir mit den Assistenzärzt:innen paar Themen oder KU besprochen.
Ich wurde nur gebeten im PJ-Ranking zu erwähnen, dass die Situation auf der UCH-Station nicht so dramatisch schlimm ist, wie es in der letzten PJ-Bewertung steht (hab ich selber auch gelesen - das hat mir unnötig Angst gemacht, weil das Tertial am UKR wirklich gut war). Ich war zwar selber nicht auf der UCH-Station, allerdings waren sehr viele UCH-Assistenzärzt:innen in der Notaufnahme und sie waren alle (!) sehr lieb und haben sich echt sehr viel Mühe gegeben. :)
Paar Negativa zum Schluss: Es gibt keine freien Studi-Tage. Die Lage der Umkleide.