PJ-Tertial Neurologie in Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke (9/2023 bis 1/2024)

Station(en)
Stroke, Normalstation, (ITS), (Notaufnahme)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für mich war dieses Tertial nicht so gut. Das Team an sich war sehr nett. Ich fand aber die Abteilung recht unstrukturiert und chaotisch sowie extrem schnelllebig. Dadurch war ich oft etwas verloren. Ich habe lange gebraucht, um mich zurrecht zufinden.
Es gab kaum Konstanz von meiner Einteilung und ich habe es immer an dem jeweiligen Montag erst erfahren. Die eine Woche war ich auf Station, die nächste dann kurzfristig auf Stroke, dann kurzfristig wieder auf Station, aber auf der anderen Seite, usw.
Mehrere Ärztinnen hatten eine Teilzeitstelle, sodass sie bis 14 Uhr ihre Arbeit durchgerockt haben und dann plötzlich verschwunden waren, auch wenn sie eigentlich meine zugeteilten Supervisoren waren. Das war mir anfangs nicht klar, hatte mir auch keiner wirklich gesagt. Ich habe mich nur gewundert, warum sie nicht da sind.
Ich hatte eigentlich von Anfang an eigene Patienten. Mir fehlten aber Infos, was meine Aufgaben und wie die Abläufe sind. Deshalb war ich zweitweise völlig überfordert. Nach einiger Zeit habe ich rausgefunden, an welche Ärzte ich mich halten kann, um genauere Infos zu erhalten, um Bescheid gegeben zu bekommen, wenn sie Visite machen, um etwas Teaching zu bekommen oder auch, um bspw. ein Feedback zu einem Arztbrief zu bekommen... Ab dann habe ich versucht, möglichst auf deren Stationsseiten zu kommen und ab da konnte ich deutlich mehr mit dem Stationsalltag anfangen.
Ab und an hat mir der eine Oberarzt nachmittags Teachings gegeben. Das war dann richtig gut und fand ich super nett. Er hat auch während der Visite und zwischendurch einiges erklärt.
Auf der Stroke war meistens der Chefarzt mit einem Assistenten. Wenn man da bei der morgentlichen Visite dabei war, hat er auch einiges erklärt. Das war interessant und gut.
Zum Tagesablauf:
Morgens um 8 Uhr gings los mit einer Frühbesprechung. Mittags war Röntgen-Demo und danach gemeinsames Mittagsessen. Ich bin meist gegen 16.30/17 Uhr gegangen. Es war immer einiges zu tun. Zeit, um mal was nachzulesen, war sehr selten.
In der Beschreibung des PJs seitens der Klinik steht, dass man für mehrere Woche in die Frühreha oder Querschnittsstation rotieren dürfe. In Realität ist anscheinend aber vom Chefarzt maximal ein Tag dafür vorgesehen - "Sie sind doch für die Neurologie hier"... Nach mehreren Anläufen habe ich dann doch drei Wochen in die Frühreha gedurft - war aber nicht so schön, wie es gelaufen ist.
Die Frühreha kann ich jeden Fall empfehlen! Die Ärzte dort haben sich super viel Zeit genommen, um mir Dinge zu zeigen und erklären. Das war eine sehr gute Erfahrung. Hier war ganz klar, dass ich zum Lernen da bin und nicht, um ihnen Arbeit abzunehmen. Interessant war auch, dass ich Patienten, die ich von Intensiv- und auf Normalstation kannte, dort mitbegeleiten konnte, und allgemein Patienten über einen längeren Zeitraum hinweg zu erleben.

PJ-Unterricht existierte theoretisch zweimal die Woche, einmal Radiologie und einmal EKG. EKG hat nie stattgefunden, Radiologie zwei oder dreimal und war dann auch gute Lehre. Alle zwei Wochen gab es eine Fallbesprechung für 1,5 Stunden und versetzt alle zwei Wochen zusammen mit den anderen PJlern eine Reflektionsrunde.

Insgesamt war für mich dieses Tertial weniger toll. Ich kann mir aber vorstellen, dass das mit an mir liegt, weil ich in der Patienteinbetreuung anfangs jemanden gebraucht hätte, der mich etwas mehr an die Hand nimmt. Wenn du gerne von Anfang an selbstständig arbeitest und schon recht fit in Neuro bist, dann sieht das vielleicht ganz anders aus.
Bewerbung
Angeblich bis spätestens 1,5 Jahre vorher Bewerbungsschreiben per Email; mein Eindruck war aber, dass in der Neuro eher ein Mangel an PJlern war und man auch kurzfristig noch einen Platz bekommen hätte.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Tätigkeiten
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07