Sehr lehrreiches Tertial in einem wirklich netten Team!
Die Bewerbung für das Krankenhaus läuft ganz unkompliziert über das PJ-Portal. Nach dem Ende der Anmeldephase wird man vom Sekretariat der Chirurgie per E-Mail kontaktiert und bekommt alle nötigen Informationen. Am ersten Tag erhält man einen Transponder, der für die Wäscheausgabe, den OP, die Umkleiden und den Pjler Raum programmiert ist. Ja richtig gehört. für die Studenten gibt es im Flur der Oberärzte einen eigenen Aufenthaltsraum mit zwei Computerarbeitsplätzen, Regalen für Kleidung und einer Matratze inklusive Bettzeug. Man kann an Diensten teilnehmen und bekommt dann entsprechenden Freizeitausgleich. Während meines Tertials hat dies niemand in Anspruch genommen. Wahrscheinlich auch deswegen, weil selbst die Milben in so einem schmuddeligen Bett nicht leben wollen. Außerdem gehört zum Inventar ein uralter Fernseher, der so nutzlos ist, wie ein Kühlschrank in der Antarktis....
Offizieller Dienstbeginn ist 7:00 Uhr, wie es üblich für Chirurgie ist. Die Ärzte gehen auf Visite und die Pjler fangen mit den Blutentnahmen an. Es gibt zwei chirugische Stationen, sodass man sich gut aufteilen kann. Wenn genug Studenten da sind, kann man sich auch untereinander absprechen, wer auf Visite geht und wer die Blutentnahmen macht. Falls es mal mit der ein oder anderen Blutentnahme nicht klappen sollte, helfen die Chirugisch-teschnischen Assistenten gerne und geben gute Tipps. Allgemein lohnt es sich auch mal auf Station mitzuhelfen, dann bekommt man von den CTAs echt viel Praktisches gezeigt! Um 7:45 fängt die Frühbesprechung an und geht bis kurz nach acht. Im Anschluss teilen sich die Pjler auf die einzelnen OPs auf. Das Krankenhaus Wesseling hat ein wirklich breites Spektrum an Operationen! Vom Whipple bis zur Schulter ist alles dabei. Wenn man Interesse zeigt, darf man auch viel im OP machen. Die Stimmung im Team ist wirklich gut, viele junge Assistenzärzte und erfahrene Oberärzte. Durch das kleine Team findet man schnell Anschluss. Die Oberärzte erklären viel und sind echt nett. Das OP-Team ist teilweise überarbeitet und unterbesetzt. Als Pjler kriegt man das auch zu spüren. Am besten nur Vormittags im OP nähen, ansonsten könnten böse Kommentare oder Handzeichen folgen. Was im OP gesagt wird sollte man nicht zu persönlich nehmen...
Zwischen den OPs ist eigentlich immer Zeit für ein gemeinsames Mittagessen. Freitag ist Fisch-Tag. Sehr zu empfehlen! Nicht an allen Tagen gibt es Essen für Vegetarier. Teilweise kostet das vegetarische Gericht auch extra.
Ab 15 Uhr ist die Nachmittagsbesprechung und um 15:30 Uhr darf man gehen. Wenn man mal früher gehen muss, ist das auch kein Problem.
Sowohl für den Chirurgie Muffel, als auch für den zukünftigen Operateur zu empfehlen!
PS: Unter den Ärzten gibt es auch einige Interessante Persönlichkeiten :)