Das Tertial in der Neurologie war auf vielen Ebenen sehr spannend und (angemessen) herausfordernd.
Besonders hervorzuheben ist der strukturierte Rotationsplan, der sehr viele Einblicke in die unterschiedlichen Bereiche der Neurologie ermöglicht hat. Neben den typischen Stationen wie neurologischen Normalstationen, Stroke-Unit und Notaufnahme waren in meinen Augen v.a. die interdisziplinäre Neurogeriatrie und die Epileptologie sehr spannende Rotationen, die noch einmal andere Schwerpunkte in der Patientenversorgung gesetzt haben.
Die Assistenzärztinnen und -ärzte waren extrem motiviert, viel zu erklären und Studierende einzubinden. Zudem war es in nahezu jedem Bereich möglich, eigene Patient:innen zu betreuen und aktiv die klinische Diagnostik und Versorgung zu gestalten. "Klassische" PJ-Arbeiten wie Blutabnehmen, Nadeln legen und Botengänge fielen nur im fairen Maß an, die Teilnahme u.a. an der Visite wurde dabei nicht beeinträchtigt.
Strukturierte Lehrveranstaltungen wurden ebenfalls angeboten: Der PJ-Unterricht bestand wechselnd aus Staatsexamensprüfungssimulationen und klinischen Fallbeispielen, die sowohl die neurologische Untersuchungsmethoden als auch das diagnostische Denken schulten. Die betreuenden Oberärzt:innen sind beide nicht nur klinisch, sondern auch didaktisch sehr stark. Zwar waren die abgefragten Inhalte i.d.R. an der Grenze des eigenen (oder zumindest meines) Wissens, dadurch bestand aber eine umso höher Motivation, sich intensiver mit neurologischen Krankheitsbildern auseinanderzusetzen. Außerdem findet jeden Morgen eine neuroradiologische Befunddemonstration statt, diese war ebenfalls immer sehr lehrreich.
Es ist anzumerken, dass die Arbeitstage in der Neurologie lang sind und auch PJler:innen davon nicht unbeeinträchtigt sind. Dafür stimmt die Lern-Arbeitsbilanz in jedem Fall.
Wer sich also für Neurologie interessiert, dem kann ich die Klinik in Aachen nur wärmstens für das PJ-Wahltertial empfehlen