Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für mich war es die beste Entscheidung mein Chirurgie Tertial auf Guadeloupe zu verbringen, da ich eine sehr eindrückliche und für mich einfach sehr gute Zeit dort hatte. Ich war mir jeden Tag selbst dankbar, dass ich das so entschieden und organisiert hatte und konnte die Zeit dort wirklich unheimlich genießen :-)
Krankenhaus
Ich war in der Unfallchirurgie bei Prof Uzel. Die Bewerbung ging über seine Emailadresse, auch ich hatte mehrmals nachgehakt und dann als ich von ihm eine wirklich sehr formlose Zusage hatte mich bei Cristiana Cologer gemeldet wegen Learning Agreement und Praktikumsvertrag. Auch da muss man einfach immer wieder nachhaken.
Vor Ort beginnt dann der Tag in der Klinik beginnt mit der Frühbesprechung um 7:30. Nach der Frühbesprechung kann man sich frei aussuchen, wo man den Tag verbringen will. Also auf Station, Notfall, OP oder ambulante Sprechstunde, oft auch mit dem Chef. Es gibt leider nicht sehr viele Aufgaben für Studierenden und es erfordert recht viel Eigeninitiative und auch fließendes Französisch und Engagement, um auf Station und im OP eingebunden zu werden, aber wenn sie einen erstmal kennen, dann kann man total gut sich absprechen, was man jetzt macht und dann können sie auch besser einschätzen, was man denn schon kann.
Insgesamt waren wir ziemlich viele deutsche PJler plus dazu noch unterschiedlich viele französische Medizinstudierende aus unterschiedlicheren Semestern, sodass wir uns dann immer abgesprochen haben wer wohin geht und es dementsprechend auch entspannt war, wenn man mal früher gegangen ist oder sich einen Studientag genommen hat. Die französischen Studierenden gehen mittags auch nach Hause, sodass man ab dann selbst verantwortlich ist wie lange man bleibt. Das Krankenhaus ist ziemlich heruntergekommen, Materialen sind aber allermeistens vorhanden, einen Kittel könnt ihr euch holen, der OP ist super neu und die Pflege ist total gut ausgebildet und super selbstständig.
Leben und Freizeit
Das Leben und die Freizeitmöglichkeiten auf Guadeloupe sind großartig. Man sollte damit rechnen, dass die Ausgaben etwas höher sind als in Deutschland je nachdem wie euer Lebensstandard vorher war. Zimmer könnt ihr euch ja auf Airbnb anschauen was sie kosten und dann kommt noch das Auto dazu und Essen ist auch eher teurer. Die Supermärkte sind schon so 30% teurer als bei uns und Essen gehen kostet so 30 ca. würd ich sagen. Außer die Bokits und Agoulous die es an jeder Ecke als Streetfood gibt, die kosten so 5-8 Euro. Ich hab sehr lange überlegt ob ich es wirklich nötig ist ein Auto zu mieten und bin aber auch am Ende zu dem Schluss gekommen, dass man leider eins braucht. Zur Klinik kommt man aus Gosier auch mit dem Bus, wo ich jedem empfehlen kann zu wohnen, ist nett und ungefährlich da, zum Strand nicht weit und auch ein paar Bars und Supermärkte und nicht so weit zur Klinik und deutlich entspannter als in Point-à-Pitre. Ohne Auto kann man die meisten Ausflüge und Strände auf der Insel jedoch vergessen und irgendwie ist man ja deswegen auch da. Was natürlich Sinn macht ist sich eins zu teilen. Wir hatten eins von Autodiscount, hat alles gut geklappt. Hier lohnt es sich früh eins zu reservieren, weil sonst die günstigen Preiskategorien schon weg sein können wenn ihr das erst vor Ort macht.
Auf Basse-Terre gibt es wunderschöne Wanderungen im Dschungel und sehr viele wunderschöne Wasserfälle zu erkunden und eben auch den Vulkan, la Soufrière. Auf Basse-Terre sind auch sehr viele karibische Strände wie aus dem Bilderbuch. Grand-Terre dagegen ist ziemlich flach, es gibt aber auch sehr schöne Wanderungen entlang der Steilküste oder am östlichen Punkt zum Sonnenaufgang. Bei uns gab es eine Whatsappgruppe mit den Leuten die da waren, da haben wir dann oft was gemeinsam unternommen und sonst gibt es auch eine Facebook Gruppe da könnt ihr euch ja auch mal umschauen. Auch wenn ihr nicht so viel Kontakt sucht macht es Sinn sich am Anfang mal ein paar Tipps abzuholen von den Leuten die gerade da sind also alles was Klinik angeht aber auch was Ausflugsziele vor Ort angeht :-)
Klingt jetzt ein bisschen platt, aber für mich war die Zeit auf Guadeloupe eine sehr prägende und eindrucksvolle Zeit. Ich bin großer Fan davon sich mit anderen Kulturen und Gegebenheiten auseinander zu setzen, zu üben, auf andere Menschen zuzugehen, mal aus der Komfortzone ein bisschen rauszuschlüpfen und sich darauf einzulassen, dass es jetzt einfach mal ein bisschen anders funktioniert.
Und am Ende ist es ja immer noch Frankreich also allzu wild geht es da ehrlicherweise doch nicht zu aber um mal einen Eindruck zu kriegen ist es super. Also PJ Tertial auf Guadeloupe: dicke Empfehlung!!