Contra:
- Kein selbstständiges Arbeiten möglich, auch nach mehrfachen bitten um Aufgaben, durfte ich keine übernehmen. Wir PJler durften lediglich die Berichte für die Aufnahmen der Patienten vorbereiten, aber keine eigenen Gespräche führen. Körperliche Untersuchungen durfte man nur selten durchführen.
- Keine Einarbeitung in die Station. Es wird einem wenig bis gar nichts erklärt und leider davon ausgegangen, dass man nicht viel Wissen hat. Mir wurde auch nicht die Chance gegeben mein Wissen und Können unter Beweis zu stellen.
- Schlechte Stimmung im Team. Die AAs sind sehr überfordert und überarbeitet und haben schlichtweg nicht die Zeit Lehre zu machen. Der CA ist regelmäßig laut geworden und hat Ärzte vor dem ganzen Team bloßgestellt und verlässt Visiten gerne mal vorzeitig.
- Alle geplanten Fortbildungen sind ausgefallen. Es ist sehr löblich, dass diese geplant waren, aber wenn sie nicht stattfinden hat man auch nichts gewonnen.
- Es muss immer ein PJler in die Poliklinik, der Grund ist mir bis heute nicht klar. Man muss neben dem Poliklinik Arzt sitzen, darf aber keine eigenen Patientengespräche führen. Eventuell darf man die Patienten körperlich untersuchen und ein EKG schreiben. Das sind meiner Meinung nach keine Aufgaben für jemanden, der kurz vor dem Einstig ins Berufsleben steht.
- Man fängt von allen chirurgischen Kliniken im USZ am frühesten an und muss am längsten bleiben. Meistens bestand mein Tag daraus 10,5 h rumzusitzen. Man fängt 7.15 Uhr mit dem Morgenrapport an und darf meistens erst 18.30 Uhr bis 18.45 Uhr nach Hause gehen. Oft ist den AA 17.30 Uhr noch irgendeine Aufgabe eingefallen, die sie selbst nicht machen wollten.
- Selbst die eigenen OA haben uns das Stadtspital für das PJ ans Herz gelegt, weil man da wohl mehr machen darf und mehr lernt.
Pro:
- Die neue leitende Ärztin war sehr bemüht Lösungen für uns Studenten zu finden und ist sehr freundlich und offen auf uns zugekommen, vielleicht ändert sich durch sie etwas in der Zukunft.
- Nach mehrern intensiven Gesprächen mit den OA wurden wir nach einigen Wochen fest in den OP eingeteilt und durften uns auch Einwaschen und ein bisschen assistieren. So konnte man die Operationen gut verfolgen.
- Ich durfte ein paar mal Drainagen ziehen und knoten, sowie Pacemaker-Drähte ziehen. Das war an anderen Kliniken, an denen ich zuvor war selbstverständlich, aber hier habe ich jede Tätigkeit dankend angenommen.
- Vereinzelt sehr nette und engagierte AA, die versucht haben ein paar Dinge zu erklären und sich trotz des stressigen Stationsalltags Zeit genommen haben.
Eine Unterkunft gibt es im Wohnheim 10 Min zu Fuß von der Klinik entfernt. Die Zimmer sind sehr klein und ziemlich teuer (700 CHF pro Monat), aber es war immer sehr sauber. Etwas günstigeres zu finden, sollte in Zürich sehr schwer sein und hier kriegt man sehr unkompliziert ein Zimmer. Mittagessen in der Mensa ist ziemlich teuer, meist so 12-18 CHF pro Essen.
Bewerbung
Zwei Jahre zuvor über Frau Gröflin als Initiativbewerbung.