PJ-Tertial Innere in Charite Campus Mitte (8/2023 bis 12/2023)

Station(en)
Kardiologische Intensivstation 103i
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Die kardiologische ITS 103i kann ich fürs PJ nicht empfehlen.
Morgens beginnt der Tag mit der Visite. Ein riesen Pulk mit Assistenzärzten, Pflege, Physio, Beatmungstherapeuten, PJlern usw. Die Visite ist für die meisten Anwesenden eine Zeitverschwendung, da sich eigentlich nur der Oberarzt und der 1. Dienst sehr leise und schnell über die Patienten unterhalten. Schon akustisch bekommt man eigentlich nichts mit, zumal die Patientenvorstellung schon im Gange ist während sich alle noch in das Zimmer zwängen. Danach erhebt man den Status der Patienten, das heißt kurze körperliche Untersuchung und Dokumentation der Laborwerte, Beatmungsparameter, Vitalwerte etc. Am Anfang habe ich mich ziemlich überfordert gefühlt bei Patienten an ECMO, Beatmung, tausend Medikamenten, usw. Im Verlauf des PJs hab ich gemerkt, dass meine Statuserhebung höchstwahrscheinlich sowieso irrelevant war, da die Ärzte all das nochmal selbst machen. Mit mir wurde diese Tätigkeit nie besprochen, deshalb hab ich auch nie Feedback erhalten und wusste nicht ob ich das überhaupt korrekt mache. Eine andere PJlerin hat mir gezeigt wie man den Status erhebt. Als ich an meinem ersten Tag eine Assistenzärztin gefragt habe ob sie es mir zeigen kann meinte diese, sie müsse erst selbst eingearbeitet werde. Es gibt auf der Station vier Ärzte, davon zwei erfahrene 1. Dienste und zwei Assistenten. Die Lehre selbst für die Assistenten ist mMn miserabel, die für die PJler nicht existent. Im Grunde interessiert sich eigenltlich niemand für die PJler, oft bin ich gelangweilt am PC gesessen. Blutentnahmen muss man nicht machen, selten Flexülen legen oder Blutkulturen abnehmen. Die Fälle waren für mich komplex, besprochen wurden sie so gut wie nie mit mir. Mittags gibt es nochmal eine Visite, im kleineren Rahmen, da kann man etwas mehr mitnehmen, kommt aber stark auf die Oberärzte an. Es gab eine Oberärztin, die die PJler wahrnimmt. Sie hat uns öfters abgefragt und Dinge erklärt. Wir mussten auch immer wenn sie Dienst hatte einen kurzen Vortrag für den nächsten Tag vorbereiten. Andere Oberärzte haben offenbar keine Ahnung, dass sie an einem Lehrkrankenhaus arbeiten. Bei einem war ich mir nicht sicher, ob sie überhaupt wissen dass ich existiere. Mir wurde mehrmals versprochen zB. Arterielle Punktionen, ZVK zu legen, etc. aber wenn es eine Gelegenheit dazu gegeben hätte hieß es immer, dass es jetzt gerade nicht passt oder der Patient zu schwierig ist oder Zeitdruck herrscht etc. Am Ende meiner 8 Wochen durfte ich einmal eine artierelle Punktion versuchen und (ganz kurz) eine Bronchoskopie probieren, das waren die Highlights.
Es gibt ein paar wenige Ärzte, die sich für die PJler interessieren, ihnen mal was erklären und Sachen machen lassen. Nett sind die Ärzte allerdings (fast) alle. Wenn man konkrete Fragen hat, dann erklären sie (fast) immer einem etwas. Ein sehr netter Assistenzarzt hat mit mir gegen Ende des PJs mehrmals Sono geübt. Manchmal kommen Patienten unter laufender Reanimation in den Schockraum, dabei kann man zusehen, vielleicht auch kleine Aufgaben übernehmen. Das war sehr interessant und eindrücklich. Man kann auch Patienten in den Herzkatheter begleiten. Zu empfehlen auch der Spätdienst, da ist alles etwas entspannter. Manchmal wurde ich vor der Spätbesprechung nach Hause, meistens jedoch erst danach und dann eben pünktlich.
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
7€ Essen

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.33