PJ-Tertial Gynäkologie in Charite Campus Virchow (3/2024 bis 6/2024)

Station(en)
Geburtshilfe, Gynonko
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte mich an der Charité fürs Wahlfach Gynäkologie eingetragen, da ich mich seit Beginn des Studiums sehr für die Gyn interessiere.

Kurz zu den allgemeinen Bedingungen vor Ort: Ihr werdet 2 Monate für die Geburtshilfe und 2 Monate für die Gynonko eingetragen. Bei uns war im Vorhinein sehr Chaos, da nur eine von vier Personen im Vorhinein kontaktiert wurde.

Gynonko:
Vorweg es euch sollte bewusst sein, dass das Virchow nur auf Ov-Ca’s spezialisiert sind. Mamma Patient*innen gibt es hier keine, die sind alle in Mitte.
Die Zeit auf der Gynonko war meiner Wahrnehmung nach geprägt von einer grundsätzlich fehlenden Wertschätzung. Als PJler*in durfte man in der Früh nicht am Tisch sitzen, sondern saß am besten auf der Heizung. Die Stimmung war meiner Wahrnehmung nach oft miserabel im Team. Gerade am Anfang waren fünf Leute dauerhaft krankgemeldet und es gab viel Lästerei bei den Frühbesprechungen darüber.

Der Großteil deiner Aufgabe sind die täglichen Blutentnahmen; wenn du alleine bist, dauern dies gerne mal bis in den Nachmittag. Auf Visite bin ich nur äußerst selten mitgegangen, da diese sehr früh und meistens auch sehr gehetzt war, sodass es eigentlich keinen Lerneffekt gab. Theoretisch gibt es einige spannende Sprechstunden. In unserer Zeit vor Ort waren sehr viele Ärzt*innen für Praktika vor Ort, sodass die Sprechstunden meistens voll waren; am Schluss war es für mich kein einziges Mal möglich, in eine Sprechstunde zu gehen.

Öfter Mal benötigen sie auch Hilfe im OP, bei uns war es maximal Absaugen und Haken halten. Die Pjs nach uns waren aber wegen Personalmangel 1. Assistenz und die durften dann auch deutlich mehr. Die OPs sind spannend, erklärt wird aber nichts. Hatte aber auch Pech, es gibt einen OA der viel erklärt, mit dem ich leider nie im OP war.

Mein Fazit von der Gynonko war wahnsinnig frustrierend, theoretisch ist dieser Bereich super spannend, faktisch lernt man aber sehr wenig.

Geburtshilfe:

Der Wechsel in die Geburtshilfe war für mich ein Segen, da die Stimmung im Team deutlich besser war. Anstatt 4- 6 Stunden Blut abzunehmen, war man meistens nach maximal einer Stunde durch.

Es gibt einige nette Ärzt*innen, die viel erklären. Jedoch ist ein großes Manko, dass wir unter dem Semester vor Ort waren und wöchentlich 6 - 8 Blockpraktikant*innen vor Ort waren. Da Pjs zuerst Blut abnehmen mussten, waren die Sprechstunden danach meistens bereits besetzt. Auch im Kreißsaal und auf der Präpartalstation liefen dann bereits 2 -3 Blockis mit, sodass es meistens sehr überfüllt war. Wenn man nicht unter dem Semester in der Geburtshilfe ist, kann man wahrscheinlich wahnsinnig viel lernen, so war es aber nicht wirklich möglich.

Positiv hervorstreichen muss man, dass die Geburtshilfliche Frühbesprechung meistens eine gute Stimmung hatte und da auch viel erklärt wurde.

Es ist noch zu erwähnen, dass es in der Gyn eigentlich keine Fortbildungen gibt. Die offizielle Regel lautet, dass es ab 5 Studierenden Fortbildungen geben sollte, insgesamt waren aber pro Rotation nur 4 Pjler*innen vor Ort. So gab es die meiste Zeit über keine Fortbildungen und im letzten Monat, wo wieder welche gewesen wären, wurden die aufgrund von Personalmangel alle bis auf eine abgesagt. Insgesamt war ich im Tertial auf drei Fortbildungen, was ich sehr enttäuschend fand.

Alles in allem kann ich das Virchow Klinikum fürs Wahlfach Gyn nicht empfehlen. Einzige Ausnahme, ihr habt einfach nur Bock auf Ov-Ca´s Op´s dann werdet ihr vermutlich weniger frustriert sein.

Letzlich muss man aber auch sagen, dass auch wenn viel nicht gut war, es einige Ärzt*innen gab die immer wieder versucht haben einem zumindest ein bisschen was beizubringen und die ich auch immer wieder daraufhinwiesen, wie leid ihnen die schlechte Betreuung tut. Ihnen habe ich zu verdanken, dass ich ein bisschen gelernt habe und das Tertial aushaltbar wurde. Deswegen falls ihr das lest, vielen lieben Dank euch!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
4
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6

Durchschnitt 5.53