PJ-Tertial Chirurgie in Kreisklinik Fuerstenfeldbruck (3/2024 bis 6/2024)

Station(en)
21, 12, 53
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Ich war insgesamt sehr zufrieden mit meinem Tertial in der Chirurgie in Fürstenfeldbruck. Die Stimmung ist sehr gut und auch als jemand, der davor noch nie etwas chirurgisches gemacht hat, hab ich mich sehr wohlgefühlt, da auch OP-Pflege etc. meist sehr nett war.
Ich habe mich davor überhaupt nicht für Chirurgie interessiert und wollte die Zeit nur „rumbringen“ und nach diesem Tertial kann ich mir sogar gut vorstellen, einen Teil meiner Weiterbildung in der Chirurgie zu machen :)

Allgemein: Der Empfang war sehr nett, es wurde sich sofort darum gekümmert, dass man seine Klamotten, PC-Zugang etc bekommt. Ich war je 4 Wochen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Gefäßchirurgie und der Unfallchirurgie und 2 Wochen in der Notaufnahme.
Es gibt 300€ und ein kostenloses Mittagessen, das nicht so schlecht ist, zum Essen kommt man an der meisten Tagen gut, ab und zu ist man mal im OP eingeteilt und schafft es deshalb nicht.
Fortbildung: einmal die Woche, jeweils ein anderes Fach, hat oft stattgefunden, ein paar Mal aber auch nicht; zusätzich einmal pro Woche eine Fallvorstellung durch einen PJler, das war sehr gut!

Allgemein- und Viszeralchirurgie:
Positiv: Die Zeit in der Allgemein- und Viszeralchirurgie hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Das Team ist sehr nett und hat sich bemüht, mir etwas beizubringen. Der Tag beginnt mit der Visite, danach stand meist Stationsarbeit an (Nadeln, Drainagen entfernen, Verbandswechsel), man hatte oft die Möglichkeit, mit in den OP zu gehen. Am Vormittag hatte man außerdem in der Ambulanz zu tun, z.B. Anamnese und KU bei Patienten, die sich zur OP vorstellen, am Nachmittag konnte man in der Ambulanz mit zur Wundsprechstunde.
Sehr positiv hervorzuheben ist der Chefarzt Prof. Spelsberg. Er ist wirklich unglaublich nett und gibt sich extrem viel Mühe, viel zu erklären. Bei den OPs stellt er Fragen und macht kleine Staatsexamens-Simulationen. Dabei achtet er darauf, mit jedem Studenten jedes Thema mal zu behandeln, damit man möglichst viel lernt. Ich fühle mich sonst schnell unwohl bei solchen Frage-Antwort-Spielen, aber die Atmosphäre ist wirklich so nett, dass es selbst mich nicht gestresst hat und man einfach viel lernt.
Insgesamt hab ich mich wirklich wohlgefühlt und fand die 4 Wochen fast etwas kurz, da es viele verschiedene Krankheitsbilder gab und ich das Gefühl hatte, dass man in etwas mehr Zeit noch mehr hätte sehen können.
Negativ: Ich fand in dieser Abteilung die Einarbeitung nicht so gut. Gerade, weil es meine erste Station in der Chirurgie war, fand ich es am Anfang recht schwer, den Überblick zu behalten und auch den Ablauf zu verstehen. Zu Beginn hieß es z.B., ich solle beim Verbandswechsel einfach wieder die Wundauflage drauf machen, die vorher drauf war ohne dass ich wusste, was das eigentlich ist und was ich da tue. Außerdem wurde ich von einer anderen PJlerin eingearbeitet, was ich nicht gut fand und auch angemerkt habe - es hieß, das sollte so eigentlich nicht vorkommen.

Gefäßchirurgie:
Positiv: Die Gefäßchirurgie in FFB ist ein kleines und sehr nettes Team, ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und bin jeden Tag gerne gekommen :). Der Alltag besteht aus Stationsarbeit (z.B. Nadeln, einige wenige Blutentnahmen, postoperative ABI-Messung, Briefe), man ist immer fest bei OPs mit eingeteilt und hat am Vormittag immer die Möglichkeit, mit in die Sprechstunde zu gehen, was ich sehr interessant fand. Alle Ärzte haben viel erklärt und sehr ausführlich Fragen beantwortet. Wie auch in der ACH fand ich besonders, wie sehr sich der Chefarzt persönlich eingesetzt hat, dass man etwas lernt, viel erklärt und drauf achtet, dass man z.B. Nähen übt. Der Fokus liegt nicht darauf, dass man Arbeit abnimmt, sondern dass man etwas lernt. Ich fand sehr gut, dass man in dieser Abteilung viel über Wunden und Wundversorgung lernt, was man wohl in jeder Fachrichtung später gut gebrauchen kann.
Negativ: In der Gefäßchirurgie gab es manchmal einfach nicht so viel zu tun, es sind nicht so viele Patienten und so kam es schon mal vor, dass man einfach zuschaut, während jemand anders am Computer arbeitet, was etwas langweilig sein kann ;)

Unfallchirurgie:
Auch die Zeit in der Unfallchirurgie hat mir sehr gut gefallen. Der Tag beginnt um 8 Uhr und endet um ca. 16 Uhr mit jeweils einer Röntgenbesprechung. Dazwischen ist man auf der Station eingeteilt (Visite, Nadeln, Briefe…) und ist auch immer fest im OP mit eingeteilt. Hierbei ist es in der UCH so, dass man eher nur da eingeteilt ist wo man als Hilfe gebraucht wird (v.a. Hüft-TEPs), um andere Operationen zu sehen, muss man selbst schauen, dass man in den OP geht wenn die jeweiligen OPs laufen. Ich fand die Stimmung in der UCH wirklich sehr nett, es gab viele Ärzte, die initiativ viel erklärt haben und man wurde ermutigt, viele Fragen zu stellen.


Notaufnahme:
In der Notaufnahme war ich leider nur zwei Wochen, auch hier hat es mir sehr gut gefallen. Der Tag beginnt und endet wie in der UCH mit der Röntgenbesprechung und geht so von 8 bis ca. 16 Uhr. In der Notaufnahme konnte man selbst die Patienten sehen, erstmal Anamnese und Untersuchung machen und dann überlegen und mit dem Arzt zusammen besprechen, was man als nächstes machen möchte. Das fand ich super und sehr lehrreich.
Die Stimmung in der Notaufnahme war sehr nett, die Pflege und die Ärzte waren super und haben sich sehr bemüht, etwas zu erklären und einen auch ermutigt, Tätigkeiten wie Wundversorgungen, Nähen etc. zu übernehmen.


Fazit: Ich war sehr begeistert von meinem chirurgischen Tertial in Fürstenfeldbruck! Ich bin jeden Tag sehr gerne in die Klinik gekommen, habe viel gelernt und mich sehr wohl gefühlt!
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Poliklinik
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27