OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Ulm
Kommentar
Mein Wahltertial in Mutlangen war eines meiner besten klinischen Erfahrungen, die ich im Laufe meines Studiums sammeln durfte.
Kurz: Wer sich überlegt in die Gyn zu gehen, dem kann ich ein Tertial in Mutlangen nur wärmstens ans Herz legen. Ihr bekommt einen breit gefächerten Einblick in das Fach, das Team ist super nett, bezieht einen täglich mit in den Arbeitsalltag mit ein und wer hier Eigeninitiative zeigt, kann sehr viel mitnehmen vor allem sonografisch! Mutlangen wird immer wieder unterschätzt. Die Anzahl an PJlern, die hier nach ihrem Tertial anfangen, wächst jedes Jahr weiter.
Der Arbeitstag fängt um 7:00 an, man wird die Hälfte des Tertials für die Gynäkologie eingeteilt, die andere Hälfte im Kreißsaal/der Geburtshilfe. Damit bekommt man auch wirklich einen guten Einblick in die beiden Gebiete und darf bei 8 Wochen am Stück auch schrittweise tatkräftige und selbstständig unterstützen, da man schneller eine Routine bekommt und sich das Team an einen gewöhnen kann. Morgens macht man die Blutabnahmen. Der Rest des Tages verläuft dann je nach Einteilung:
Gyn und Geb je 7:15 Uhr: Mitlaufen bei Visite bzw. auch unter Aufsicht Leiten möglich (Drainagen ziehen, Fundusstand tasten, Verbandswechsel, körperliche Untersuchung), einmal die Woche für je beide Stationen CA-Visite in der alle Patienten vorgestellt und für alle das Prozedere vorgestellt wird (auch hier wird man aktiv mit eingebunden);
7:45 Uhr Frühbesprechung
Gyn: Nach der Frühbesprechung kümmert man sich zunächst um die stationären Aufnahmen für den Tag/Folgetag, hier darf man nach einigen Wochen selbstständig (Supervision AA, OA) die Patienten aufklären, vaginal untersuchen, sonografieren (transvaginal und Nieren, Blasen). Alle Untersuchungstechniken bekommt man zügig zu Beginn gezeigt und erklärt, sodass man hier schnell Übung bekommt. Nach den Aufnahmen, darf man bei Notfällen, Entlassungen begleiten. Dabei haben die Assistenzärzte immer versucht einen so viel eben geht selbst machen zu lassen, standen aber jederzeit bereit um Hilfestellung zu geben.
Den Rest des Tages hilft man wo man kann, kann sich aber größtenteils selber aussuchen, wo man seine Zeit verbringen mag. Mutlangen bietet dafür viele Sprechstunden an, die Onkologie, den OP.
- Dysplasie (hier durfte ich nachdem ich ein paar Mal dabei gewesen und mit dem Kolposkop vertraut gemacht wurde, auch an geeigneten Patientinnen Abstriche entnehmen)
- Urogynäkologie
- CA-Sprechstunde
Im OP ist man allgemein immer willkommen, man wird hier auch aktiv eingeteilt, Drainagen annähen, Hautnaht ist je nach Operation und Operateur und je nach Eigeninitiative gut möglich. In Mutlangen ist es üblich, dass jeder PJ-Student eine HSK-FA selbstständig unter Hilfe durch den OA, FA durchführt. Ich konnte am Ende sogar zwei machen, auch hier ist Eigeninitiative gefragt.
Geb: Nach der Frühbesprechung kümmert man sich als PJ-Student um die Abschlussuntersuchungen, auch hier nahezu selbstständig nach ausführlicher Einarbeitung, danach läuft man bei stationären Aufnahmen zur Entbindung mit, Wachstumskontrollen, Sectioaufklärungen etc. Wenn es die Zeit erlaubt hat, durfte ich immer die Fetometrie beginnen oder während der AA dokumentiert hat üben, auch die bekommt man innerhalb der ersten Woche gezeigt.
Den Rest des Tages kann man auch hier zu den Sprechstunden (Feindiagnostik, Pränatalsprechstunde) oder assistiert / schaut bei Sectiones zu. Spontane Geburten sieht man in Mutlangen am laufenden Band, inkl. Gemini Geburten. Äußere Wendungen sind seltener, aber keine Seltenheit in Mutlangen. Während meines Tertials konnte ich bei 3 Wendungen dabei sein.
SONSTIGES:
- Ein Riesenvorteil ist die Tatsache, dass es ein PJ-Telefon gibt, was auch gerne genutzt wird. Wenn man den Wunsch hat, bei einem Eingriff oder etc. dabei zu sein, wird man hier von den Hebammen immer gerne angerufen.
- Neben den üblichen Fehltagen hat man in der Gynäkologie noch 8 Studientage (4 volle Fehltage), die man nach Ankündigung ohne Probleme nehmen darf, aber auch wenn mal privat etwas ansteht, war das bisher NIE ein Problem.
- regelmäßiger PJ Unterricht über die Gyn hinaus in Päd, UCH, ACH, GCH und auf Wunsch Radiologie
- Nachtdienste sind jederzeit möglich, einfach die AA fragen und nur zu empfehlen! (sehr entspannt, man kann noch mehr mitnehmen als am Tag, da die Hebammen einem nachts auch gerne mehr erklären und die AA mehr Zeit haben je nach Patientenaufkommen, am Tag danach habt ihr frei)