Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich hatte mich sehr auf mein Pädiatrietertial gefreut, weil ich ursprünglich Pädiatrie als Fach machen wollte.
Leider hatte ich Pech mit den Ärztinnen und Ärzten, ich musste sehr viele nicht-ärztliche Botengänge machen (Hol doch mal bitte die Stationsliste bei der Pflege. Hol doch mal bitte das Otoskop aus der Notaufnahme (das war fast täglich ein Job). Bring das Blut ins Labor. Schick das Blut weg. Hol mir bitte ein Brötchen aus der Mensa.) - was ich okay oder auch Teil des PJs finde. Auch Teil des PJs ist dann jedoch meiner Meinung nach eine entsprechende Wertschätzung und auch ein Einbezug in die ärztlichen Tätigkeiten, die über das Vorschreiben sämtlicher Briefe ohne konstruktives Feedback hinausgeht - schließlich ist die Lehre auch eine Aufgabe der Uniklinik. Das war bei mir leider nicht der Fall. Eine Integration der PJs wurde vom Team insgesamt nicht mitgedacht oder vielleicht sogar nicht gewollt - man hat den Eindruck, dass viele es nicht für nötig erachten, sich um Nachwuchs zu bemühen, da die Stellen sowieso knapp sind. Es wurde von einigen viel gelästert (über andere Kollegen und Kolleginnen, den Chef, das System, die Eltern und die Kinder) und auf manchen Stationen zu wenig und auf anderen zu viel gearbeitet. Alle Situationen haben dazu geführt, dass ich mich unwohl und überflüssig (keine (sinnvolle) Aufgabe, aber nach Hause durfte ich auch nicht) oder nervig (wenn ich etwas abnehmen oder lernen wollte) gefühlt habe.
Einige Ärzte und Ärztinnen sind wirklich bewundernswert geduldig und empathisch mit den Kindern umgegangen, andere haben bewusst und ignorant physische und psychische Grenzen überschritten.
Ich habe in diesem Tertial sehr viel gelernt, nur nicht das, was ich gerne gelernt hätte.
Zur Einordnung: Meine anderen Tertiale (auch in stressigen Fächern und auch an Unikliniken) haben (meistens) total viel Spaß gemacht und es gab viel Dankbarkeit und Lehre für meine Motivation.
Das einzige, was richtig toll war, waren die anderen PJs und der PJ-Unterricht - Herr Bader macht unheimlich gute Lehre und hat ein beeindruckendes Wissen über die gesamte Medizin.