Das Tertial war insgesamt sehr durchwachsen. Man wurde für drei Rotationen à 5-6 Wochen eingeteilt.
Onko:
Pro
- war insgesamt am besten organisiert: man hat einen Plan bekommen mit festen Ansprechpartnern für jede Woche
- Donnerstag und Freitag ist man nur bis 13 Uhr auf Station und hat den Nachmittag als Studienzeit frei
- Assistenzärzte und -ärztinnen insgesamt sehr nett
Contra
- man war täglich offiziell für eine Stunde zum Blut abnehmen eingeteilt; es ist jedoch selten bei einer Stunde geblieben, sodass man oft die Visite verpasst hat (oder Teile davon); es gibt offiziell einen Blutabnahmedienst (Stationsassistenz), die aber auch anderen Aufgaben nachgeht, wenn PJler auf Station sind
-man hatte abgesehen von Blut abnehmen, Nadeln legen und Port anstechen wenig eigene Aufgaben und ist damit auch die meiste Zeit beschäftigt
- sehr schwieriges Verhältnis zwischen Ärzten und Pflege und damit war die Pflege auch einem als PJler gegenüber eher negativ eingestellt
- kaum Wissenszuwachs
Gastro
In der Gastro habe ich mich insgesamt am wohlsten und auch als Teil des Teams gefühlt.
Pro
- man wurde in der täglichen Mittagsbesprechung vom gesamten Team willkommen geheißen und am letzten Tag auch wieder verabschiedet
- alle super nett inkl. Chefarzt und Oberärzte; besonders OÄ Haselberger hat sich viel Mühe gegeben und einen gut ins Team integriert
- man durfte selbst Punktionen durchführen (leider gab es in meiner Zeit dort nicht so viele)
- nach der Mittagsbesprechung sind alle gemeinsam essen gegangen
- man durfte immer mit in die Endoskopie gehen und sich dort alles anschauen
Contra
- keine Betreuung eigener Patienten... das wäre auch schwierig möglich, da kein PC zur Verfügung steht
Kardiologie
Hier ist man je nachdem, auf welcher Station man eingeteilt wird, nur als Blutabnahmedienst unterwegs und hat keinerlei Wissenszuwachs. Ich hatte Glück, auf Station 45 eingeteilt zu werden, wo es einen Blutabnahmedienst gibt. Als dieser im Urlaub war, hat meistens jeder in seinem Bereich mitgeholfen und man war nicht alleine ewig unterwegs.
Pro
- Assistenzärzte und -ärztinnen insgesamt nett, Oberärzte nett und bemüht, wenn man Fragen gestellt hat
- man durfte immer wenn die Arbeit auf Station erledigt war im Herzkatheterlabor oder Echo zusehen und vor allem im Herzkatheterlabor hat man viel gelernt
Contra
- auf Station eher Botengänge zu erledigen, ansonsten kaum eigene Aufgaben
- Stationsassistenz von Anfang an sehr unfreundlich, stellt einen teilweise vor anderen bloß
Intensivstation 55:
Man musste sehr darum betteln, eine Woche auf Intensivstation eingeteilt zu werden, da man auf Station fest für den Arbeitsablauf eingeplant war. Von anderen PJlern habe ich nur gutes von Intensivstation gehört, da der zuständige Oberarzt sich sehr bemüht und viel erklärt. Leider war dieser gerade im Urlaub. Die anderen sind weniger daran interessiert, einem etwas zu erklären oder zu zeigen. Da man hier auch keinen PC hat, um mal etwas nachzulesen, sitzt man eigentlich nur Zeit ab oder steht im Weg.
Allgemein:
- Man bekommt ein geräumiges Appartment im Wohnheim direkt neben dem Klinikum gestellt, in dem ich mich wohl gefühlt habe. Das Wohnheim selbst ist schon recht alt, weshalb einige Küchen und Herdplatten nicht mehr funktionieren. Meine defekte Herdplatte wurde dadurch repariert, dass der Schalter mitgenommen wurde, damit ich sie nicht aus versehen benutze.
- Was gut gewesen wäre, vorher zu wissen: Das Appartment ist zwar an sich kostenlos, wird aber trotzdem als Sachbezug Miete auf der Gehaltsabrechnung vermerkt. Somit ist das dort aufgeführte Bruttogehalt deutlich mehr als das maximale Minijobgehalt...das kann einem Probleme bereiten, wenn man aufgrund anderer Bezüge nicht mehr als Minijobgehalt verdienen darf.
- Zu meiner Zeit waren noch viele andere PJler dort, mit denen man etwas unternehmen konnte
- Passau ist eine wunderschöne Stadt mit hohem Freizeitwert
PJ-Unterricht:
4x/ Woche: Montag EKG-Kurs, Dienstag Herzchirurgie (im Wechsel Seminar und Nahtkurs), Mittwoch wechselnd, Freitag Radiologie
Insgesamt sehr gut und Dozenten bemüht (V.a. Dr. Doering und Prof. Massoudy)
Teilweise kurzfristig entfallen.
Bewerbung
Da das Klinikum Passau Lehrkrankenhaus der Universität Regensburg ist, erfolgt die Bewerbung problemlos über die Uni (Ansprechpartner Herr Selinger).