Das PJ-Tertial in der Neurologie in Agatharied kann man auf jeden Fall weiterempfehlen. Ein sehr schönes Krankenhaus und vor allem ein sehr nettes Team.Flache Hierarchien, auch der Chef wird geduzt. Zu keinem Zeitpunkt fühlt man sich hier ausgenutzt oder schlecht behandelt. Jeden Tag geht man zusammen Mittagessen, das hier gestellt wird und sehr lecker ist. Im Anschluss geht man je nach Workload noch 5min ums Haus spazieren. Sofern das in der Branche möglich ist, hat man hier eine gewisse Wohlfühlatmosphäre, die ich von anderen Häusern so nicht kannte.
Man beginnt zunächst auf der Stroke-Unit, um sich mit allem vertraut zu machen. Hier ist die Arbeit etwas strukturierter und es sind weniger Patienten als auf Normalstation. Hier wertet man als PJler die Monitore aus, und untersucht die Patienten in festen Zeitabständen auf Schlaganfallsymptomatik. Grundsätzlich ist es immer möglich eigene Patienten zu betreuen und Arztbriefe zu schreiben, je nach eigener Motivation. An Visiten nimmt man immer Teil.
Blutabnahmen werden genauso wie auf der Normalstation von MFAs erledigt. Wenn diese ausfallen oder zusätzliche Blutentnahmen/Vigos anfallen, ist das dann Aufgabe der PJler. Hält sich also in Grenzen.
Im Anschluss rotiert man auf die Normalstation. Hier sind es teils sehr viele Patientin, die von einem der beiden Stationsärzte betreut werden. Zusätzlich gibt es dann Außenlieger auf der Privatstation und in der Parkinson-Komplex Therapie. Bei letzterer sind der Chef und ein anderer OA Experten auf dem Gebiet und man kann ein Menge über das Krankheitsbild und Subtypen lernen. Auf Normalstation gehört es dann zu den Aufgaben einen Teil der elektiven Aufnahmen zu machen, man darf diese dann je nach Fall auch weiterbetreuen. Ansonsten sind am Nachmittag auch häufig Lumbalpunktionen. Diese darf man auch unter Supervision erlernen. Wenn man sich darum bemüht, darf man diese dann auch meist selbst machen und hat hier auch eine gute Lernkurve und einen Skill mehr.
Auch Funktionsuntersuchungen wie Duplex oder die Elektrophysiologie kann man sich anschauen bzw. erlenen. Alles kriegt man natürlich in einem Tertial dann doch nicht hin.
Ebenfalls möglich ist eine Rotation in die Notaufnahme. Hier darf man auch je nach Notfall und Dringlichkeit selbst untersuchen und Anamnese machen. War auch eine interessante Woche.
Insgesamt bekommt man einen sehr guten Einblick in die Neurologie, hier wird eine Vielfalt an Krankheitsbildern abgedeckt.
Fragen kann man immer stellen, das Team ist bemüht. Auch Feedback ist erwünscht. Die Arbeitszeiten sind grundsätzlich eher >16Uhr, allerdings war es auch nie ein Problem wenn man gehen wollte, wenn mal weniger zu tun war oder wegen eines Termins weg musste. Krankheitstage werden leider streng als Urlaubstage gewertet.
Wie überall bestimmt natürlich letztlich der eigene Einsatz wie viel man am Ende mitnimmt und machen darf. Auf jeden Fall ein sehr nettes Team und ein schönes Krankenhaus.