Ich habe mein erstes Tertial in der Chirurgie an der Uni Münster gemacht. Die erste Woche bestand aus einer Einführungwoche mit allen Pjlern die gleichzeitig im ersten Terial am UKM angefangen haben. Diese Woche ist sehr gut durch Frau Dr. Mee-Ling organisiert und beinhaltet Seminare und Kurse wie Nahtkurs, Wundversorgung und Basic Life Support aber auch eine Führung durch das Klinikum und z.B. der Vorstellung der Abteilungen bei der man sich melden kann wenn man sich durch Patienten oder Ärzten ungerecht behandelt fühlt. Man geht jeden Tag gemeinsam Mittagessen und der Freitag endet mit kostenloser Pizza und Bier. Das hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich besser vorbereitet gefühlt um dann in der zweiten Woche richtig ins PJ zu staten! Es betrifft aber nur die Pjler die das 1. Tertial am UKM anfangen (nicht die PJler der Lehrkrankenhäuser und nicht die, die im 2. oder 3. Tertial am UKM sind).
Außerdem war das Tertial insgesamt sehr gut durch Katharina Jocksch organisiert! Sie ist wirklich sehr sehr nett und man kann sie vorher anschreiben um sich Rotationen oder Einteilung zu wünschen. Man kann nämlich in der UCH auf Station 1 (Privatstation vom Chef, Station 2 (Normalstation) und in die Poliklinik eingesetzt werden. Da empfiehlt sich vor allem die Poliklinik, weil man hier einfach am meisten lernt. In den 2 Monaten in der ACH ist es möglich in einen anderen Bereich zu rotieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit für 4 Wochen auf die iPUK Station zu gehen. Dort ist man in der Regel mit 2 PJlern und 2 Pflegeschülern und betreut jeweils ein Zimmer mit 3 Patienten. Sich im Vorhinein dafür zu melden kann ich auch sehr empfehlen, da man hier das selbstständige Arbeiten auf Station am besten lernt! Danach war ich dann noch 2 Wochen auf Normalstation in der ACH eingeteilt, die Zeit hier ist sehr abhängig von der Eigeninitiative.
UCH Poliklinik:
Man beginnt mit der Morgenbesprechung um 7 Uhr mit dem gesamten UCH Team und geht dann mit den Ärzten die in der Poli eingeteilt sind in die Notaufnahme und verbringt dort den Vormittag bis zur Indikationsbesprechung um 14:30 Uhr. Danach übernimmt der Dienst der Pjler (14:30 bis ca 21 bis 3 Uhr, nächster Tag frei) und man kann nach Hause gehen wenn man seine Patienten fertig bearbeitet hat oder übergibt. Den Dienst können alle machen, auch die Pjler der Stationen, man soll nur maximal zu zweit sein. Man kann als Pjler die Patienten das erste mal sehen, Anamnese und klinische Untersuchung machen und dann einem der Ärzte übergeben. Im besten Fall überlegt man sich schon vorher eine Verdachtsdiagnose und ob man zB ein Röntgen anmelden würde. Man dokumentiert dann auch den Ambulanzbrief und schickt die Patienten entweder nach Hause oder nimmt die Patienten auf. Man kann generell auch immer in den OP, zum einem wenn es einen interessiert und zum anderen sollen sich alle PJler am Vortag für die OPs wo Hilfe gebraucht wird eintragen lassen. Je nachdem mit wem man operiert und wie viel Zeit man hat kann man auch einiges selber machen. Generell sind die meisten im Team sehr nett und es herrscht eine gute Stimmung. Den Chef sieht man in der Poliklinik kaum, er hat aber auch im kommenden Jahr seine Rente angekündigt, falls jemand durch die Vorberichte eingeschüchtert sein sollte. Ich selber habe ihn kaum erlebt. Zusätzlich kann man auch immer in die Schockräume mitgehen und wenn man möchte auch in die Sprechstunden (je nach Tag ein anderes Thema: Hand, Fuß, Schulter, Privat,...).
Ich kann ich das Pj in der UCH Poliklinik sehr empfehlen, vor allem wenn man Lust hat etwas selbstständiger zu arbeiten und viel zu sehen. Man lernt hier einfach am besten die klinischen Untersuchung und die dazugehörigen Krankheitsbilder. Natürlich gibt es auch Tage wo es etwas weniger zu tun gibt, aber insgesamt lernt man in den 2 Monaten viel. Ich habe mich persönlich sehr gut mit allen verstanden und mich zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt. Wenn ich nur die UCH bewerten könnte würde ich eine 1 geben :)
ACH:
2 Wochen Fremdrotation in die Uro: Lest dazu am besten die Berichte der Uro Pjler, ich kann es aber sehr empfehlen :)
4 Wochen iPUK: Die iPUK kann ich sehr empfehlen da man wie oben bereits beschrieben sehr gut auf die Stationsarbeit vorbereitet wird. Man hat seine eigenen Patienten, macht mit den Ärzten Visite und setzt dann im Tagesverlauf das um was besprochen wurde. Außerdem hat man einen sehr engen Kontakt zu den Pflegeschülern und der Pflegeanleitung die schon fertig examiniert ist und einem viel erklären kann. Auf der Ipuk ist es üblich das man zusammen frühstückt weil man auch nicht Mittagessen kann. Das fand ich sehr schön :) Wenn noch Zeit bleibt dann haben wir versucht uns gegenseitig was bei zu bringen. Eine Pflegeschülerin hat uns zum Beispiel ein Vortrag zu den üblichen Drainagen in der ACH gehalten und wir haben versucht ein paar CT und Röntgenbilder unserer Patienten zu demonstrieren. Außerdem sollte es eigentlich so sein, dass man auch ärztlich geschult wird. An dieser Stelle würde ich sagen happerts generell ein bisschen in der ACH. Jeden Tag ist für jeden Patienten den man auf der Ipuk betreut ein anderer Assistenzarzt zuständig. Somit ist die ärztliche Betreuung sehr abhängig davon wie viel Zeit sich der Assistenzarzt nimmt um auf die iPUK zu kommen um Sachen durchzusprechen und zu teachen. Man kann und soll die Ärzte immer anrufen wenn man was wissen muss oder sich unsicher bei Anordnungen ist und das kann man auch wirklich immer tun! Manchmal scheitert es aber auch einfach daran das die Ärzte den ganzen Tag im OP eingeteilt sind. Man muss sich also die Lehre manchmal einfordern und an manchen Tagen auch damit leben, dass man die zuständigen Arzt nur morgens in der Visite sieht. Außerdem muss man die Ärzte erinnern, dass man sich alleine um die Patienten kümmern soll, was bedeutet das man ruhig darauf bestehen kann das man wirklich alle Anordnungen und Konsile selber stellt. Bei einigen geht das zwischendurch etwas unter, das kann man aber auch einfach sagen :) Während unserer Rotation hat ein neuer Oberarzt angefangen der sehr nett ist und sich sehr für die Lehre eingesetzt hat und auch noch einsetzten wird. Er hat in der Zeit in der ich dort war beispielsweise dafür gesorgt, dass wirklich nur die PJler der Ipuk in der Visite mit dem Patienten sprechen und er hat ganze Stunden mit uns auf der Ipuk verbracht um Krankheitsbilder zu erklären. Ich bin mir also ganz sicher, dass sich die Lehre für die kommenden Tertiale weiterhin verbessern wird!
2 Wochen Normalstation ACH: Wie viel man in dieser Zeit in die Arbeit involviert wird und in den OP geht ist sehr abhängig von der Eigeninitiative. Man kann morgens mit auf Visite gehen und dann den ganzen Tag im PJ-Raum verschwinden, man kann aber auch die gesamte Visite übernehmen, die Patienten vorstellen und sich auch im Tagesverlauf um die Patienten kümmern. Ich muss zugeben, dass ich die letzten zwei Wochen etwas müde geworden bin, mir die Lehre so aktiv einzuholen udn 2 Wochen waren etwas zu kurz um mich richtig wohl zu fühlen.
Insgesamt kann ich die Zeit in der ACH weiterempfehlen wenn man bereit ist, sich aktiver für die Lehre einzusetzen und Eigeninitiative zu zeigen. Außerdem wird sich zukünftig sicherlich noch einiges positiv verändern! Die Ipuk Station kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen :)