Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mir hat mein Tertial in der Kinderklinik in Münsterlingen ausgesprochen gut gefallen und ich kann es jedem weiter empfehlen.
Generell besteht die Kinderklinik aus einer allgemeinen Station, einer Neonatologie, sowie einem Notfall (Notaufnahme). Die Studenten (PJ´ler, Berner Blockstudenten oder Famulanten), meistens sind es drei zur gleichen Zeit, wechseln wochenweisezwischen den einzelnen Bereichen. Dieses Prinzip ermöglichte einem einen vielfältigen Arbeitsalltag.
Auf Station konnte man, sobald man eingearbeitet war, schnell selbstständig arbeiten (Patienten untersuchen, Briefe und Berichte schreiben, Verordnungen machen), auf der Neonatologie war sicherlich das Highlight der tägliche Gang aufs Wochenbett, auf welchem man auch sehr selbstständig die Austrittsuntersuchungen (entspricht der deutschen U2) der Neugeborenen machen durfte. Auf der Neonatologie selber hat man ähnlich wie auf Station Berichte und Verlaufseinträge geschrieben. In meiner Zeit waren auf der Neo leider nicht so viele Babys, weswegen dort eher weniger los war. Auf dem Notfall kann es brennen oder auch mal sehr ruhige Tage geben, das weiß man nie. Besonders wenn viel los war, war es für mich als PJ´lerin sehr spannend, da ich dann schon sehr viel selber machen durfte (hing aber auch vom verantwortlichen Assistenzarzt ab). So durfte ich häufig eigenständig Patienten aufnehmen und sie anschließend mit dem Assistenzarzt besprechen. Auch kleine chirurgische Eingriffe waren nicht selten :)
Das Klima im Team ist sehr gut, alle duzen sich und begegnen sich auf Augenhöhe.
Drei mal in der Woche gibt es eine Morgenfortbildung, von der man einmal pro Monat auch an der Reihe ist eine zu halten. Zudem gibt es Dienstags früh den Röntgenrapport, den wir Montag Nachmittags vorbereitet und dann Dienstags vorgestellt haben.
Insgesamt ist zu sagen, dass wenn man an der Pädiatrie interessiert ist und sich engagiert zeigt, man sehr viel lernen und mitnehmen kann. Dafür sind die Arbeitszeiten und der Arbeitsaufwand (auch mit der Vorbereitung der monatlichen Fortbildung) sicherlich umfangreicher als in Deutschland. Doch besonders durch die regelmäßigen Fortbildungen und das 1:1 Teaching (häufig auch durch Oberärzte) lernt man unglaublich viel.
Ich habe im Personalhaus 2 gewohnt, wodurch ich einen Gehweg von 4 Minuten in die Klinik hatte. Wir haben auch öfter abends zusammen gekocht oder am See gegrillt und gebadet. Der Sommer in Münsterlingen war sehr schön und durch den hohen Freizeitwert hat es sich ständig wie Urlaub angefühlt (für die Freizeit würde ich wenn möglich auf jeden Fall ein Fahrrad empfehlen).