-> Vorab:
Ich bewerte hier kurz nach Ende meines gesamten Praktischen Jahres an drei unterschiedlichen Lehrkrankenhäusern, und nachdem ich mit unterschiedlichsten anderen PJlern im Austausch war.
Mein Tertial in der Chirurgie am Klinikum Osnabrück war mein zweites Tertial.
Ich denke also ganz gut umreißen zu können, was man in Osnabrück erwarten kann :) Ich denke das nachfolgend auch ausführlich getan zu haben, lol.
Im Wesentlichen verifiziere ich die meisten Vorbewertungen.
Bezügl. Fachrichtugn war ich im PJ noch nicht abschließend entschlossen und war offen und motiviert mir alles anzuschauen (selbst internistisch vs. chirurgisch nix fix). Entsprechend war ich auch durchaus motiviert mich chirurgisch einzubringen
Abstract
- Im Großen und Ganzen war mein Tertial in Ordnung und würde es wieder hier machen.
- Strukturiertes Tertial und strukturierter Start.
- Möglichkeit Einblicke in verschiedene große Bereiche chirurgischer Versorgung und assoziierte Fächer zu erhalten.
- Maximalversorgendes Krankenhaus mit breitem medizinischen Versorgungsauftrag.
- Teams gegenüber PJlern eher unterschiedlich eingestellt. Bei offenbar höherem PJler-Durchlauf von eher geringerer Wahrnehmung bis hin zu großer Wertschätzung alles dabei.
- Sehr ausgedehntes Angebot an PJ-Unterricht.
- In UC und AC gibt’s ein „PJ-Telefon“ (s. Allgemeines), Zugangskarten, Medico als Informationssystem.
- Sehr nice PJ-WG, neu, hell, gut ausgestattet und möbliert, mitten in Osnabrück. Etwas weit zum Klinikum. (Achtung es gibt mehrere PJ-WGs!).
- Kostenlose sehr breite Essensauswahl :P (Frühstück und Mittagessen), sowie gratis Getränke inkl. Kaffee alles dabei :P
Ausführlich
Übersicht:
- Warum das Klinikum Osnabrück?
- Der Start
- Das Haus
- Meine Rotationen und Abteilungserfahrungen
- Allgemeines & Sonstiges
- „Probleme“
- PJ-Unterricht
- PJ-WG
- Verpflegung
- Fazit
• Warum das Klinkum Osnabrück?
Alsoo, mir war es primär wichtig mit hoher Wahrscheinlichkeit ein vernünftiges Chirurgie-Tertial zu haben, mit der Chance die großen Bereiche auch zu sehen. Ich glaube es macht durchaus Sinn, sich vor dem PJ etwas zu beschäftigen, zumal ich viele Freunde und Bekannte habe, die leider schlechte Tertiale hatten :/
Ich studiere an der Uni Münster und das Klinikum ist eines unserer Lehrkrankenhäuser. Entsprechend haben wir uniintern wirklich sehr ausführliche Evaluationsmateriale (Evaluna über alle Lehrkrankenhäuser) von allen PJlern der vorherigen Tertiale.
Ich habe relativ stumpf auf unseren Uni-Evaluationsübersichten alle adäquat bewerteten Häuser vorausgewählt, dann auf dieser Website geschaut, und dann nach weiteren Möglichkeiten und Angeboten wie Unterkunft, Verkehrsanbindung, Fitnessstudios usw. geschaut.
Das Klinikum Osnabrück war bezügl. Der Gesamtzufriedenheit bei einem n=59 solide bewertet.
Ich komme übrigens gebürtig nicht aus der näheren Umgebung.
Neben der Gesamtzufriedenheit vorheriger PJler war mir für das Chirurgietertial wichtig, an einen Maximalversorger und an ein überregionales Traumazentrum zu kommen, um auch mal den ein oder anderen Schockraum zu sehen. Daneben habe ich nach onkologischen Zertifizierungen geschaut, da ich auch gern größere Tumoroperationen und assoziierte Intensivmedizin sehen wollte. Dabei sind natürlich all die kleinen Häuser rausgeflogen.
Zudem war auf diesem Portal insbesondere die Allgemeinchirurgie sehr positiv bewertet und es gab ein gutes Angebot bezügl. Unterkunft, Verpflegung, usw. …, sodass ich mich letztlich für das Klinikum entschieden habe.
• Der Start
Da ich Unterkunftsbedarf hatte, konnte ich vor Start des Tertials unkompliziert den Schlüssel in der Notaufnahme abholen und ein Zimmer in einer der PJ-WGs beziehen.
Der erste Tag war wie in Vorberichten beschrieben gut organisiert. Wir wurden von führenden ÄrztInnen empfangen, alle haben sich kurz vorgestellt, und die PJ-Sprecherin (selbst gewählte PJlerin) hat uns das gesamte Haus gezeigt. Wir wurden auch zur Personalabteilung, zum Facility-Management geführt, usw., um alles Notwendige auszufüllen. Auch wurde uns gezeigt, wo es Kleidung gab und uns wurden Spinde zugewiesen. Es gab Namensschilder, OP-Zugänge, Schlüssel, IT-Zugänge usw. – alles geregelt – angenehm. Lediglich die auch für uns vorgesehene „Praktikanten-Kleidung“ wirkte etwas bimbohaft. (Im Vor- und Nachtertial trug ich immer die gleichen Klamotten wie ärztliches Personal ;D ). Nach dem Frühstück wurden wir auf die Abteilungen verteilt.
Für die chirurgischen PJler ist eine AÄ der UC zuständig und organisiert die Rotationen etc. Kontakt wird vorab seitens des Klinikums aufgenommen. Ich hatte mich auch vorher gemeldet, auch wegen Unterkunftsbedarf aber keine Antwort erhalten.
• Das Haus
Das Klinikum Osnabrück ist ein großer Maximalversorger mit breitem Behandlungsspektrum. Es ist überregionaler Traumaversorger, hat eine überregionale StrokeUnit und zahlreiche Abteilungen (… s. Klinikradar) auch mit Zertifizierungen. Chirurgisch bietet das Klinikum eine große Orthopädie und Unfallchirurgie, eine Allgemein-, Viszeral-, und Thoraxchirurgie, eine Gefäßchirurgie sowie eine kleinere Neurochirurgie, eine separate Wirbelsäulenchirurgie, eine MKG-Chirurgie, und eine Gynäkologie und Urologie gibt es auch. Bekannt ist zudem die große Neurologie in einem schicken Neuanbau. Internistisch gibt’s auch Einiges (…).
• Meine Rotationen und Abteilungserfahrungen (knapp und ausführlich)
Ganz cool ist, dass PJlern eine 2-wöchige Fremdrotation erlaubt ist. Aber Achtung: Für die Chirurgie-PJler standen „nur“ Radiologie, Gynäkologie, Urologie, MKG oder chirurgische Intensivstation zu Auswahl. (Eigentlich wollte ich zwei Wochen in die Neurologie, naja). Entsprechend rotierte ich wie folgt nach einem vorgelegten Plan der zuständigen PJ-beauftragten AÄ:
1. 2 Wochen Chirurgische Intensivstation
2. 6 Wochen Unfallchirurgie und Orthopädie (1 W. davon Notaufnahme)
3. 2 Wochen Gefäßchirurgie
4. 6 Wochen Allgemein-, Viszeral-, und Thoraxchirurgie
Ausführlich:
1. Ich habe direkt begonnen mit der zweiwöchigen Rotation auf die anästhesiologisch geführte ITS. Start war immer um 7:00 Uhr zur Übergabe von Nachtdienst. Insgesamt war es eine angenehme Rotation auf eine recht neue, gut ausgestattete Intensivstation. Auch an behandeltem Spektrum gab es einiges zu sehen, von postoperativ zu stabilisierenden Patienten bis zu Fällen im schweren septischen Schock. (Im gleichen Komplex befindet sich zudem die Neuro-Intensiv. Die internistische Intensiv ist separat in einem anderen Trakt.). Die jeweiligen Fachabteilungen kommen zur Visite. Dann gibt es eine separate ausgedehnte anästhesiologische Visite, in der auch oft Ultraschall zu Anwendung kam, Ergüsse punktiert wurden oder etwa neue ZVKs gelegt wurden. Hier war oft auch Raum für theoretisches Teaching, was sehr lehrreich war. Leider kam man hier allerdings praktisch eher weniger zum Zug. Entweder haben die OÄ direkt alles gemacht oder die AÄ waren am dran. ZVKs, Arterien habe ich hier also nicht machen können, obwohl ich sogar schon Erfahrungen in beidem aus meinem Vortertial hatte. Zudem ist hier relativ hoher PJ-Durchlauf. Dafür konnte man sich selbst nochmal separat mit dem Ultraschall an PVKs, Blutkulturen o.ä. austoben. Zudem konnte man hier immer recht zeitig Schluss machen :P
2. Meine zweite Rotation war für 6 Wochen in die Unfallchirurgie und Orthopädie. Es handelt sich um eine große Abteilung mit ausgedehnter endoprothetischer Versorgung, eingegliederter Handchirurgie und plastischer Chirurgie. Operiert wird idR. in zwei Sälen im ZentralOP und oft zudem im ambulanten OP. Von Frakturversorgungen an Extremitäten, Wirbelsäule, zu Arthroskopien, diverese Prothesenimplantationen, Wunddeckungen, usw. wird hier ein weiter Bereich abgedeckt. Es gibt drei Chefs: Einen Senior-Chef, einen UC-Chef und einen Ortho-Chef. Insb. Der UC-Chef war ganz cool und zeigt einem gerne was.
Allerdings besteht hier insgesamt hoher PJ- und Studi-Durchlauf und tatsächlich ist die Wertschätzung eher gering. Man erhält ein PJler Telefon, das durchaus oft wegen ausstehender Blutentnahmen und Blutkulturen klingelt … Man ist selbstverständlich für Blutentnahmen zuständig und hat idR. selten Zeit die Visite zu begleiten. Schafft man es doch zur Visite habe ich leider sehr selten Erläuterungen, und auf Nachfrage nur kurze Antworten bekommen. Da war ich aus dem Vortertial oder der ITS Anderes gewohnt :/. Entsprechend hier begrenzter Lerneffekt. Korrelierend hatte sich hier nach 6 Wochen auch wohl kaum jemand meinen Namen gemerkt...
Weiter ist man sehr oft im OP eingeteilt. Bei Hüft-TEPs und inversen Schulterprothesen wird eine zweite Assistenz zum Hakenhalten benötigt. Zwar kann man einige Basics lernen aber bei den Hüften sieht man leider nichts und Erklärungen fehlen leider meist. Zudem ist die Stimmung oft gereizt und es gibt Spannungen zwischen OP-Pflege, Anästhesie und Operateuren. Die OP-Pflege war aber stets extrem nett zu mir . Da ich chirurgisch durchaus interessiert bin, konnte man sich bei Zeitpuffer durchaus auch andere OPs mit anschauen. So sah ich z.B. auch eine Kreuzbandplastik, arthroskopische Versorgungen von Rotatorenrupturen usw. …
Zum Nähen kam ich im OP btw tatsächlich gar nicht, was ich im Nachhinein echt lächerlich finde. Es wird auf enge Zeittaktungen im OP oder sonst was verwiesen. Ich war froh, wenn ich bei einigen wenigen Operateuren mal subkutane Fäden Knoten durfte.
Will auch nicht alles schlecht reden, es gab auch viele Nette in der Abteilung und zu Sprechstunden habe ich es auch ein paar Mal schaffen können. Ein- zweimal war ich auch zudem bei Hand-OPs als erste Assistenz im AmbulanzOP eingeteilt, was ich dann wiederrum echt interessant fand.
Zudem war hier eine einwöchige Rotation in die Notaufnahme vorgesehen, wo man sich auch durchaus schonmal Patienten selbständig anschauen und diese untersuchen konnte. Hier durfte ich auch immerhin mal nen Finger oder aufgerissene Haut am US nähen, was ich dann wiederrum ganz cool fand. Schockräume gibt es hier auch ab und an mal.
Arbeitsbeginn war zur Frühbesprechung idR. um 7:30 Uhr bis zur Nachmittagsbesprechung um, dessen Start um 15:30 Uhr war. U.U. gab es danach noch PVKs zu legen …
3. Zur dritten Rotation ging es 2 Wochen in die Gefäßchirurgie. Hier kann ich mich deutlich kürzer fassen. War interessant das zwei Wochen gesehen zu haben. Es geht hier hauptsächlich um Kontrolle von pAVK, ab und an sind mal Carotisstenosen oder Aortenaneurysmata, sowie Dialyseshuntpatienten dabei. Fand interessant hier auch die ein oder andere OP mal gesehen und assistiert zu haben. Auf Station kann man einiges über die Versorgung chronischer Wunden lernen und viel ABI messen... Morgens macht man mit den AÄ zusammen die Blutentnahmen, ggf. anschließend die Visite. Insgesamt ist das Team super nett und erklärt bereitwillig viel. Der Chef hat sehr genaue Vorstellungen, was wie abzulaufen oder operiert zu werden hat. Zudem vertritt er auch esoterisch-pseudowissenschaftliche Ansichten.
4. Zu Guter Letzt bin ich 6 Wochen in die Allgemein-, Viszeral-, und Thoraxchirurgie rotiert. Kurz: Breit aufgestellte Abteilung mit Versorgung in der allgemeinen Bauchchirurgie (Gallenblasen, Appendizes, Hernien, …), Tumorchirurgie, bariatrische Chirurgie, Schilddrüsenchirurgie, Thoraxchirurgie usw. … Ggf. auch unter Verwendung vom DaVinci.
Hier war bereits die Begrüßung sehr herzlich. Die AC besteht insgesamt aus einem wirklich netten und persönlichen Team. Zudem kam ich mit dem Chef Tepel sehr gut klar. Dieser war im Alltag zudem operativ sehr präsent. Hier habe ich mich mega wohlgefühlt und man konnte in OPs etwa immer Fragen stellen, es wurde viel erklärt und auch über Privates geplaudert.
Negativ einschränkend muss ich vorweg erwähnen, dass die für die Blutentnahmen zuständige MFA während meiner Rotation dauerhaft krankgeschrieben war und ich wirklich große Mengen an Blutentnahmen auf teilweise mehreren Stationen abzuarbeiten hatte. Das hat leider wirklich viel Zeit gezogen und irgendwann auch genervt. Auch hier Ausgabe eines Abteilungs-PJ-Telefons v.a. wegen PVKs, BEs oder Blutkulturen.
Dennoch war man regelmäßig in verschiedensten OPs eingeteilt oder wurde dazu gerufen. Einige Male bin ich zwecks OP-Assistenz auch freiwillig mal länger geblieben als vorgesehen. Dies wurde hier wirklich wertschätzend aufgenommen! Ich denke so nach einiger Zeit hier durchaus als motiviert und v.a. chirurgisch interessiert wahrgenommen worden zu sein. Ab da wurde es wirklich cool! Zeitnah wurde mir gezeigt wie hier Haut genäht wird, und ich durfte selbstverständlich selbst nähen. Im Verlauf bei steigender Sicherheit traten die Operateure teils vom Tisch ab und man nähte selbstständig zuende. Irgendwann stand ich für den Folgetag sogar plötzlich für zwei Punkte als Operateur auf dem OP-Plan mit OA als Assistenz. Entsprechend habe ich mich eingelesen und durfte unter Anleitung im Verlauf selbst ein bisschen operieren. So konnte ich zweimal einen Sinus pilonidalis, eine Umbilicalhernie (nach Spitzy), eine Narbenhernie, eine Portexplantation und sogar laparoskopisch Teile einer Appendektomie operieren. Wenn man Probleme hatte wurde natürlich sofort seitens der OA geholfen bzw. eingegriffen. Weiterhin durfte ich unter Lokalanästhesie eine Thoraxdrainage einbringen und wurde einmal als 1. Assistenz zu einem Schockraum mit akuter Blutung aus der Mesenterialwurzel gerufen. Das hat wirklich Bock gemacht und arg motiviert.
Auch habe ich hier auf Station irgendwann z.B. selbständig Drainagen zurückgezogen und erneut vernäht. Zudem konnte ich hier einige male Pleuraergüsse punktieren und Ports anstechen.
Sprich hier trotz vieler Blutentnahmen sehr intensives aber ultra lehrreiche und klar beste Rotation! Habe mich im Nachhinein nochmal explizit dafür bedankt. Tatsächlich hat mich hier die AC sehr gereizt.
• Allgemeines & Sonstiges
Insgesamt ist das Klinikum Osnabrück viele PJler gewohnt mit Vor- und Nachteilen. Wir waren stets 5 – 15 PJler im Haus. Insbesondere in den Pflichtfächern und in der Neurologie tummeln sich PJler und FamulantInnen.
Als Klinikinformationssystem wurde hier Medico genutzt. Kannte vorher im Wesentlichen nur Orbis und war von Medico ein wenig genervt ;D Wusste irgendwann wie ich Labore, den OP-Plan oder Bildgebung öffne – das hat mir aber auch gereicht.
In der Notaufnahme konnte ich den ein oder anderen Schockraum mitnehmen. Dabei habe ich dann auch z.B. das weitere Procedere mit begleiten können. Da ich u.a. neurochirurgisch sehr interessiert bin, konnte ich dann bei einer SAB auch mit in den OP und durfte mich bei der NCH mit Einwaschen und auch die Trepanation zur EVD machen.
In der UC und in der AC habe ich zudem je einen Dienst begleitet. In der UC gab`s einige kleinere Punkte in der ZNA. In der AC lief o.g. Appendektomie :P
• „Probleme“
Größere Probleme gab es nicht. Störend für das Haus waren sehr limitierende OP-Kapazitätseinschränkungen resultierend in Saalsperren, wie sie leider auch an anderen Häusern den Betrieb einschränken. Darunter leiden v.a. die Patienten aber auch AÄ, da diese operativ weniger zum Zuge kommen.
Naja, zudem wäre ich gerne v.a. in der AC nochmal in die ein oder andere Sprechstunde mitgegangen. Ich war aber zwischen dem täglichen Programm auf Station, im OP und seitens des PJ-Unterrichts so eingespannt, dass ich bis auf einmal nicht dazu kam.
Viele Blutentnahmen habe ich oben erwähnt (…). Allerdings muss auch dazu gesagt sein, dass wohl jede(r) angehende MedizinerIn eine gewisse Routine in BEs generieren sollte.
• PJ-Unterricht
PJ-Unterricht fand sehr regelmäßig und mehrmals wöchentlich für alle PJler statt. Es gab Unterricht von der Anästhesie, Internisten der ZNA, den UCs/ Orthopäden, den Gefäßchirurgen, der Radiologie, der MKG, der Gyn, der Neuro, der Kardio (EKG-Kurs) usw. Auf regelmäßigen PJ-Unterricht wurde tatsächlich viel Wert gelegt. Mir gefielen v.a. praktische Untersuchungskurse der UC, sowie die Radioseminare (z.B. strukturierte Befunde Rö-Thorax etc.), oder wenn wir in GC mal was schallen konnten… Ansonsten gab es viel Theorie.
• PJ-WG und Freizeit
Wie oben beschrieben hatte ich Unterkunftsbedarf und bin in einer der PJ-WGs des Klinikums untergekommen. Die WG war wirklich gut! Wir hatten moderne, voll möblierte Ausstattung und zwei Bäder auf vier Zimmer. Die Küche war mit Spülmaschine usw. Balkon hatten wir auch :P Zudem top Lage mitten in Osnabrück. Nur war der Weg zum Klinikum etwas weit aber mit Fahrrad oder Auto in 15min zurückzulegen. Autoparkplätze gab es vom Klinikum gestellt.
Zudem haben wir uns unter den PJlern wirklich gut verstanden und nach Feierabend Öfters was zsm. unternommen. Hier gibt`s in Osna immerhin einige Angebote.
• Verpflegung
Prinzipiell konnte man so viel essen und trinken wie man wollte :D Frühstück mit Ei, Bacon, Lachs usw. Sowie Buffet mit Auswahl verschiedener Gerichte und Salatbuffet war täglich hergerichtet :P Wenn man vegan unterwegs war, war die Auswahl schon limitierter. Ansonsten konnte man hier wirklich gut zulangen. Zudem Kaffee, Getränke all in :P Am besten waren die Spargeltage, da konnte man seine de facto PJ-Aufwandsentschädigung durchaus relevant anheben.
• Fazit
Also trotz der ein oder anderen Limitierung und der vielen Blutentnahmen war ich mit dem Tertial im Großen und Ganzen wirklich zufrieden. Klar, in der UC wäre nett gewesen, wenn (abseits des PJ-Unterrichts) mehr Wert auf Lehre gelegt würde. Dafür habe ich die AC als umso cooler empfunden. GC und ITS waren m.E. wertvolle Einblicke und ich konnte überall was mitnehmen. Insgesamt habe ich hier breite Einblicke in die Chirurgie als Solches erhalten und das soll ja Sinn eines solchen Tertials sein. Außerdem bietet einem das Klinikum Osnabrück wirklich viel. Einen erwartet ein gut organisiertes Tertial an einem maximalversorgenden Krankenhaus. Zudem erhält man bei Bedarf ein Zimmer, Parkmöglichkeit am Krankenhaus, Verpflegung und die Aufwandsentschädigung. Netto kommt da schon Einiges an finanzieller Entlastung zusammen – kann mich diesbezüglich also wirklich nicht beschweren und würde mein Tertial wieder hier machen