PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinik Floridsdorf (8/2024 bis 10/2024)

Station(en)
25, 26, 27
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Organisation:
Das Tertial war gut organisiert, die Mitarbeiterinnen im Sekretariat waren sehr nett und waren gut über Email und auch persönlich erreichbar. Am ersten Tag meldet man sich um 7:15 um Organisatorisches zu klären und kommt dann direkt um 7:30 zum Staff-Meeting (jeden Montag). Wir wurden direkt vom Abteilungsleiter als neue KPJler erwähnt und konnten uns kurz vorstellen. Praktisch, da wirklich große Abteilung mit ca. 70 Ärztinnen und Ärzten. Wir waren nur 2 KPJler, dadurch viel Möglichkeiten selbst tätig zu werden und nimmt sich so gegenseitig keine Arbeit weg. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass man immer etwas machen kann, wird aber umgekehrt nicht unbedingt gebraucht (wie zb bei anderen Fächern im OP zum assistieren). Dadurch hat man viel Freiheit um zwischen OPs zu wechseln und bei verschiedenen Einleitungen, Ausleitungen, Zugängen, .. zu helfen. Natürlich kann man auch eine Vielzahl an verschiedenen OPs und Eingriffen beobachten, falls man auch chirurgisch interessiert ist (Allgemein-, Unfall-, Thorax-, Herzchirurgie, Gyn, interventionelle Radiologie und Kardiologie, Endoskopien,....)

Man rotiert wöchentlich und hat somit immer viel Abwechslung, Rotationsplan könnte ca so aussehen:
W1 :Zentral-OP, W2: interventionelle Radiologie und Kardiologie, W3 Präanästhesieambulanz, W4 Zentral-OP, W5 Intensivstation (z.b. Herz), ...

Anwesenheit:
Anwesenheit war prinzipiell von 7:30 bis 14:30, wobei man täglich zum Dienstantritt im Sekretariat unterschreibt. Abmeldung gibt es keine, ich blieb teilweise länger, falls etwas spannendes zu sehen oder machen war, falls gerade keine OPs mehr anstanden aber auch teilweise früher.
Mittagessen geht sich so gut wie jeden Tag aus, man wird sogar aktiv gefragt und aufgefordert Essen zu gehen.
Freiwillige Nachtdienste sind möglich aber nicht vorausgesetzt.

Team:
Das Team war wirklich sehr nett und entspannt, man hat sehr schnell das Gefühl Teil des Teams zu sein und etwas produktives beizutragen. Man arbeitet aufgrund der Größe der Abteilung immer wieder mit anderen Ärztinnen und Ärzten zusammen und lernt dadurch auch unterschiedliche "Stile" kennen. Sobald man jemanden 2-3 Mal im OP begleitet hat, erhält man auch mehr Vertrauen und kann von großlumigen Venenzugängen, über Beutel-Maske Beatmung bis zu Intubationen und ZVK stechen eigentlich alles unter Supervision machen.
Die Anästhesiepflege ist größtenteils freundlich und freut sich wenn man etwas Arbeit abnimmt (Patient anfangs monitieren, Präoxygenieren, abmonitieren,..) So kann man schnell Einleitungen selbst machen und zb. das Fentanyl und Propofol zur Einleitung selbst spritzen.
Zu erwähnen ist, dass man im Z-OP vom Supervisor eher zu FÄ zugeteilt wird, da Assis eigentlich das Atemwegsmanagement (intubieren, Larynxmaske) nicht an KPJler abgeben dürfen. Trotzdem sind gerade Assis sehr motiviert zu erzählen (vorallem in der FA-Prüfungslernphase) und auch so meist eine sehr angenehme, lehrreiche Erfahrung.

Tätigkeiten:
Sehr viel manuelle Fertigkeiten üben, so gut wie keine PC oder Papierarbeit. Dadurch dass es keine Normalstation und somit auch keine Standardaufnahmen gibt fallen die klassischen KPJ-Büroarbeiten zu gut 99% weg! Alleine in der Präanästhesieambulanz (1 von 8 Wochen) war "klassische" Schreibarbeit und Anamneseführung angesagt, auf der Intensivstation C/P, Konsile, usw,.. anzumelden.

Im OP: Venen-, Arterienzugänge (auch US-gezielt), ZVK, Beutel-Maske-Beatmung, Larynxmaske setzen, Intubationen, Medikamente aufziehen u. verabreichen, art. Blutgas abnehmen, Harnkatheter setzen, Beatmungsmaschine einstellen und verändern, Narkose selbständig steuern, Dosierungen vorschlagen, Transösophageales Echo bei Herz-Ops
Intensivstation: Zugänge, Herzecho (so ziemlich alles schallen), art. Blutabnahmen, ..
Es war keine überwältigende Anzahl an Dingen zu tun aber doch immer wieder, so dass es nie langweilig wurde ca. 1 Intubation pro Tag, 1 Larynxmaske, 1-4 große Venflons, usw. .. (Natürlich wartet man manchmal auch 1h Stunde bis eine OP vorbei ist.)

Klinik Floridsdorf:
Ein paar Worte zum Haus insgesamt. Alles ist komplett neu, man hat sogar im OP überraschend viel Tageslicht, das Essen ist ganz gut mit viel Auwahl (und gratis für KPJ) Es gibt einen Spar und es ist direkt an die Straßen- u. Schnellbahn angeschlossen. All das hat mir sehr gut gefallen und macht überraschend viel für das Arbeitsgefühl aus. (im Vergleich zum ganzen Orange im AKH)

Fazit:
Pro:
- Sehr nettes (auch junges) Team
- VORSTELLEN im OP (auch mehrmals) dann auch Pflege, OP-Assis nett
- wenig/keine PC-Arbeit, meist manuelle Arbeit
- Teil des Teams, nicht nur Systemerhalter
- Anwesenheit sehr locker, aber selten Grund früher zu gehen
- auch ohne Anästhesievorkenntnisse viel gelernt und gezeigt bekommen
- interessante OPs gesehen, die man sonst vielleicht nicht sehen würde
- Auffrischung Grundkenntnisse Notfallmeds/Akutmeds (Blutdrucksenkung, Übelkeit, Schmerz, ...)

Kontra:
- Eigentlich nichts
- Präanästhesie nicht unbedingt das spannendste
- wenn Intensiv wenig belegt, dann natürlich weniger zu tun
- Natürlich manchmal auch einfach im OP warten, wenn alles läuft

Sowohl als Chirurgie-, als auch als Wahltertial für besonders Interessierte sehr zu empfehlen !

Bewerbung
Wie beim Wigev üblich am 1.4. des Vorjahres anmelden
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Punktionen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
720

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1